Forenthema: Fange am 19. 8. wieder mit dem Fasten an. Wer hat Lust mitzumachen?

danke dir und wünsche auch eine gute nacht

Hallo zusammen!

Heute am 37. Fastentag habe ich meinen Arzttermin. Für alle diejenigen, die sich fragen, warum der Alte das so lange macht, hier die harten Fakten:

Körpergröße am Beginn: 174 cm heute: unverändert
Gewicht am Beginn: 110 kg heute: 92,4 kg
BZ-Morgenwert am Beginn: 303 mg/dl heute: 78 mg/dl
Medikamente am Beginn: 4 Tab/tägl. heute: keine

Nichts motiviert so wie der Erfolg, vorausgesetzt man hat die richtigen Ziele!

In diesem Sinne wünsche ich einen erfolgreichen Tag!

Liebe Fastende und Mitfastende,

Ich moechte mich bei euch einklinken. Dazu bedarf es sicherlich einer gruendlichen Vorstellung. Leuchtturm will auch nicht in der 3. Person von sich sprechen. Ich heisse Jana, bin 32 Jahre alt und wohne in Suedhessen. Ich will euch nicht mit meinem CV nerven, daher sollten Eckdaten erst einmal reichen. Ja, mit den Eckdaten ist dies dann so eine Sache. Dies heute ist mein 8. Fastentag. Gewichtsverlust betraegt 4 kg. Dies ist warscheinlich der einzige Anhaltspunkt ob Fasten, in Zahlen ausgedrueckt, "erfolgreich" ist.
Wenn man das so sieht, bin ich erfolgreich.
Was dir die Zahlen nie sagen ist ob dein Kopf auch erfolgreich ist. Bei mir ist er das momentan noch nicht.
Was hat mich hierher gebracht? Oh, diese Selbstantworter....
Ich brauchte einfach diese im ersten Moment "egoistisch" anmutende Phase, denn mir geht es schlecht, richtig schlecht. Vor 8 Tagen hatte ich einen kleinen Nervenzusammenbruch. Ich kam vor 7 Wochen nach einem Jahr Auslandsaufenthalt (berufl) nach Hause zurueck und musste (nein, wollte) mich vierteilen, um es allen recht zu machen. Das Gewicht war nur ein Spiegel meines Inneren. Ich konnte nie NEIN sagen, zu nichts und niemandem. Ich kam dabei zu kurz. Kennen tu ich mich genau, ich neige zum Perfektionismus, wobei dies nicht dem Umgang mit Familie und Arbeit dienlich ist. Ich hatte vor 4 Jahren schon einmal gefastet und wusste, dass genau dies mir helfen wird.
Ich sage also seit 8 Tagen JA zu mir und NEIN zu vielem, auch dem Essen.
Es gibt momentan noch Stunden wo ich heulen koennte, deshalb denke ich, dass ich weiterfasten werde. Ich klaerte gerade meinen sehr verstaendnisvollen Mann darueber auf, dass ich weiterhin koche, aber weiterhin nichts essen werde. Ich spuere je weniger ich meinen Koerper belaste, desto besser geht es mir und meinem Geist. Ich durchlebe auch gerade eine sehr (zum Leiden meiner Familie) kreative Phase...raus mit dem Alten, rein mit Frische und Freude.

Ich bin froh zu euch gefunden zu haben und moechte taeglich auch meinen Senf...aehm Saft dazugeben. Mein Fasten mache ich auf unbestimmt, kann morgen oder auch erst in einem Monat zu Ende sein. Je nachdem, wann ich mich gut genug fuehle, seelisch und koerperlich.

Bis morgen
jana

Hallo, da bin ich wieder!

Mein neuer Arzt und ich verstehen uns auf Anhieb gut. Nach meinen Blutwerten und den dokumentierten Daten aus meiner bisherigen Fastenzeit habe ich auch alles richtig gemacht. Er bestätigte auch, dass ich auf diesem Weg weitermachen kann und jetzt mit einem angemessenen Muskeltraining fortfahren sollte. Wenn meine nachfolgende Ernährungseinstellung (konsequente Umstellung auf Naturkost) und das tägliche Bewegungsprogramm ebenso klappt, dann habe ich begründete Aussicht, dass ich meinen Diabetes mellitus Typ 2 wieder verliere. Wir werden also einschließlich der längeren Aufbauzeit noch einige Wochen hier zusammenbleiben in diesem Thread und im Forum überhaupt. Das ist für mich Anlass, mich bei Euch allen zu bedanken, dass Ihr mich bis hierhin so wohlwollend begleitet habt. Ohne Euren Beistand und die geistige Führung durch Euer Beispiel hätte ich es nicht bis hierhin geschafft. Viele schlummernde Einsichten sind in dieser Zeit geweckt worden, und ich habe bei mir vieles zum Positiven gewendet und meine Koordinaten neu verortet.

Also: Es geht weiter aufwärts, denn: Geht nicht - gibt's nicht!

@ Leuchtturm-Jana:
Willkommen an Bord! Du hast Dich so schön vorgestellt, dass Du mir auf Anhieb sympathisch bist. Ich hoffe Du wirst Dich hier wohlfühlen und Deine Mitte wieder finden. Wenn Du Dich ein bisschen einliest, wirst Du schnell sehen, dass viele mit ähnlichen Situationen konfrontiert sind. Das alleine verändert schon die Perspektive auf die eigenen Probleme. Auf dem Weg die eigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren ist es stärkend, wenn man sich unter Gleichgesinnten ein Stück weit mitgenommen fühlt. Es ist schön, dass Dein Mann Dich unterstützt; ohne das Verständnis meiner Frau hätte ich auch nicht die Kraft gefunden einen Kurswechsel vorzunehmen.

Ich wünsche Dir und natürlich allen anderen eine gute Zeit!

[ Beitrag wurde editiert von Leuchtturm am 27.09.2006 um 15:11 Uhr ]

<font color=#831E1E>[ Beitrag wurde editiert von Leuchtturm am 27.09.2006 um 14:51 Uhr ]</font>

Vielen Dank fuer deine lieben Worte. Ich habe mich jetzt durch den ganzen Thread gelesen und muss euch sagen, dass ich mich gleich wiedererkannt habe. Ja, einen Kurswechsel, genau das brauche ich. Richtig schiefer Wind, Land (Jana) unter. Es ist schlimm, wenn man sich selbst nicht mehr sehen, mit sich selbst und in sich selbst nicht mehr wohnen moechte. Ich denke, dass der Bewohner das Haus von innen und aussen kaputt gemacht hat. Es wird also Zeit, die Fassade von innen und aussen durch Neustrukturierung auf Vordermann zu bringen.

Vielleicht faellt mir genau deshalb das Fasten diesmal so leicht - Eine stoische Gelassenheit basierend auf dem Erreichen des absoluten Nullpunktes. Ich sage also weiter Nein zum Chaos; ich will wieder im Ich wohnen - zufrieden und gesund. Ich stimme mit dir in der LEBENSmittel Frage ueberein. Ich koche eigentlich fuer mein Leben gerne, koche selbst jetzt jeden Tag fuer die Familie, jedoch bewusster, denn mein Koerper verlangt nach nichts Ungesundem. Der Drang, das also zu kochen, besteht auch nicht - sehr zur Freude meines Mannes, der nur durch mein Kochen abnimmt. Das Kochen also -es stoert mich nicht, denn das Ziel, quasi mein Leuchtturm in der Brandung, bin ich. Ich freu mich darauf, mir mal wieder Willkommen sagen zu koennen. Nach 8 Tagen hab ich sie also noch nicht finden koennen. Ich denke sie kommt noch.

Was ich mit meinem Hang zum Perfektionismus nicht hinbekommen habe, bisher zumindest, ist dies: Man (sieh da, ich tu es schon wieder), ICH habe es es immer noch nicht geschafft, das Kind vor anderen auch beim Namen zu nennen - Ich habe ein Problem mit mir selbst - vor lauter Bemuehungen sich nicht die Bloesse zu geben, verweigere ich mir das Wichtigste- Das Ja zu Grenzen. Ich lasse andere grundsaetzlich Grenzen ueberschreiten und diese zu weit gen Jana's (schon wieder, ich...., nur Guenter Grass kann's besser) Ich verschieben. Aus lauter Pflichtgefuehl und missverstandener Toleranz geb ich dann Stueck fuer Stueck mich selbst weg, obwohl gerade das Ich besonderen Schutz braucht.

Weisst du eigentlich wie oft ich editieren musste, um aus dem Leuchtturm wieder den Protagonisten werden zu lassen. Da isser wieder.

hallo jana, welcome here. ich gehöre ja eigentlich schon in die verstaubte erinnerungskiste auf dem boden, da ich seit wochen wieder esse. allerdings sollte ich bald wieder fasten, denn die symptome, die ich durchs fasten weggekriegt habe, sind fast alle wieder im kommen. konnte mich aber vom seniorfaster nicht trennen und begleite ihn deshalb noch ein stück weiter hier.
ansonsten muss ich sagen, erkenne auch ich mich in deinen worten wieder, bin da ähnlich gepolt. erstaunlich finde ich immer die selbstfindung bei fastenden personen und auch bei mir war das stark ausgeprägt, obwohl ich neulich nur 5 tage gefastet habe (kam mir aber wie ein monat vor, war aber auch das erste mal).
wünsche dir jedenfalls, daß du das erreichst, was du suchst, nämlich das innere deines labyrinthes, wo es ganz still ist und doch so klar.

gute nacht von jule

hallo mein lieber seniorfaster, du hattest ja echt ganz schön was mit dir rumzuschleppen. dein bmi war vor dem fasten 36.3, also starkes übergewicht (sah auf den fotos gar nicht so aus!), jetzt ist er 30. eine starke leistung. ein bmi von 20 bis 25 ist normal. 25 bmi wären bei dir 76 kg, aber das solltest du aufs nächste fasten verteilen, ist ja echt utopisch. oder nicht...hast du etwa vor...?
also meiner ist jetzt bei 24.2, was ich persönlich eher als für zu hoch für mich empfinde, da viele meiner sachen ganz schön eng geworden sind und ich wieder genau so viel wiege wie vor dem fasten, obwohl ich mich noch besser ernähre.

jedenfalls verstehe ich jetzt noch besser deinen starken antrieb zu dieser leistung. bei deinem nächsten fasten bin ich bestimmt auch wieder aktiv dabei.

wünsche dir noch alles beste...jule

Hallo Ihr treuen Weggefährtinnen!

Man muss im Leben auch mal mutige Entscheidungen treffen. Mutig sind sie dann, wenn man nicht sicher ist, ob es die richtigen sind. Mich diesem Forum anzuschließen und mich Euch anzuvertrauen, war für mich so eine Entscheidung, und sie war richtig!

Das modifizierte Fasten mit Gemüsesaft, frischem Obstsaft (nach Bedarf), Fastentees und gelegentlich einer Banane hat sich bewährt. Manchmal brauche ich auch eine heiße Gemüsebrühe. Ich glaube man (frau) muss nicht immer die sog. reine Lehre praktizieren. Viel besser finde ich, wenn jede(r) ihren (seinen) individuellen Weg sucht und findet. Fasten sollte kein Leidensweg sein, sondern ein heilend befreiender Weg. Allerdings geht es nicht ohne unser eigenes forschendes Wollen. Wir dürfen uns dabei auch nicht in ein Schneckenhaus zurückziehen. Nein, wir müssen unser soziales Umfeld einbeziehen und mitnehmen, teilnehmen lassen an allen positiven Entwicklungen. Das beginnt mit der Erklärung wie sich für uns der eigene Leidensdruck darstellt und warum wir im Heilfasten eine Lösung suchen. Denn nur wir selbst können uns wirklich heilen; andere können uns dabei lediglich helfen, obwohl das schon eine ganze Menge ist. Wir sollten die Meinung anderer aufnehmen, ernstnehmen und reflektieren, dabei aber nicht die eigene Verantwortung abgeben und dann unsere Entscheidungen treffen.

In diesem Sinne wünsche ich Euch und mir einen weiteren guten Fastentag und allen Erfolg beim Suchen und Finden!

Hallo allesamt,

Heute ist mein 9. Fastentag.

Heute stellt sich mir die Frage, ob das einzig messbare am Fasten in direkter Proportion zur seelischen Last steht. Die Waage, aechzend, steht still. Gestern abend hatte ich eine Auseinandersetzung mit einem lieben Menschen, weil ich wieder in letzter Minute einspringen sollte um jemand anderen zu spaeter Stunde in den kommenden Tagen vom Flughafen abzuholen. Da das Verhalten genau dieser Person mich aber seit etwas laengerem nervt, sie umsonst faehrt und ich selbst Plaene hatte, habe ich Nein gesagt. Dies natuerlich zum Leidwesen des lieben Menschen.
Ja, ich denke ich haette um ihr einen Gefallen zu tun, es doch tun koennen. Momentan will ich mich einfach nicht mit Menschen befassen, die mich aufregen mit ihrer Art. Daher also das Nein.
Seelenlastbefreiung gestern also Null. Vielleicht streikt deshalb auch die Waage. Nichts seelisch losgeworden, also bleibt auch der Koerper proportional belastet.

Nun ja, mir froestelt's heute etwas und ich bin abgeschlagen, sogar muede. Muss zugeben, dass ich durch gestrigen Elternabend auch keine Bruehe hatte. Der Elternabend war auch wieder nur zum.... dies waere zu negativ, ich lass es lieber.

Heute muss ich dann noch einkaufen, Lust hab ich keine. Montag und Dienstag hab ich mir frei genommen.

Vielen Dank, Emmamama fuer die nette Begruessung. Ja, den seelischen Schrott wird man bei der koerperlichen Entruempelung sehr gut los. Ich bin aber gerade erst bei den verrosteten Schrauben angelankt. Bis die ganzen Altlasten weg sind, werden sicherlich noch ein paar Tage ins Land gehen.

Senior-Faster, viel Erfolg mit den kleinen Biobananen. Die krieg ich meist nicht runter, selbst im nicht fastenden Zustand. Die schmecken immer so mehlig.

Ich wuensche euch allen einen wunderschoenen Tag.

[ Beitrag wurde editiert von Senior-Faster am 28.09.2006 um 10:37 Uhr ]

Hallo Jana!

Das klingt ja alles ganz schön niedergeschlagen. Trotzdem höre (sehe) ich - genau wie Du - aus Deinen Worten auch das Licht am Ende des Tunnels. Das mit der Waage ließe sich physiologisch sicher ganz gut erklären. Ich habe bei mir sogar beobachtet, dass das Gewicht ohne Nahrungsaufnahme auch steigen kann, was aus dem Wasserhaushalt des Körpers zu erklären ist. Gerade am Anfang ist es besser, wenn man sich nicht so oft wiegt, damit man nicht so darauf fixiert ist. Besser ist es auf das eigene Wohlbefinden zu achten und dort zielorientiert zu bleiben. Nein sagen lernen, dort wo man es verlernt hat, ist wichtiger als mit der Waage schimpfen. Es gibt hier eine Seite "Besinnliches", die ich als wertvollen Hinweis verstanden habe. Dabei habe ich meine eigene "Besinnlichkeit" wieder gesucht und so gut es ging auch wiedergefunden. Sich auf das Wesentliche besinnen hilft dann so langsam auch für die vielen anderen großen und kleinen Dinge neue Motivation und Kraft zu gewinnen.

Bleib auf Deinem Weg und erwarte nicht zu viel zu schnell.