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Forenthema: Erstes Langzeitfasten Februar / März 2016

» Forum: Fastentagebücher und Fastengruppen

am 16.02.2016 um 19:47 Uhr
... hat oliver85 geschrieben:
oliver85
oliver85
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Beiträge: 35

Hallo zusammen,

dieses Jahr habe ich mich erneut entschieden zu fasten, diesmal über eine längere Zeit.

Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, wo ich einmal elf und einmal sieben Tage gefastet habe, soll es dieses Jahr ein wenig länger werden. Einerseits um überflüssigen Ballast abzuwerfen (habe knapp 10 kg Übergewicht), andererseits um meinen Körper und Geist zu reinigen und meine seit Mitte 2013 bestehende extreme Stressempfindlichkeit loszuwerden, die auch Ursache anderer Komplikationen ist (anfallsartig auftretende Tachykardie und Hypertonie). Mein Herz ist kerngesund, das wurde mehrmals in den letzten zwei Jahren durchgecheckt.

Nach elf Tagen Fasten im letzten Jahr ging es mir deutlich besser, aber wie ich Ende des Jahres feststellen konnte, war ich nach wie vor nicht geheilt. Es ist auch offensichtlich, wenn man sich mal das durchliest, was die russischen Psychiater während des Kalten Krieges herausgefunden haben, dass es mehr als zwei Wochen braucht, bis Veränderungen im Gehirn durch das Fasten auftreten. Ergo: Körperliche Erkrankungen lassen sich durch Fasten schneller lindern bzw. heilen als psychische Erkrankungen. Also ist Langzeitfasten angesagt, wenn die zu lösenden gesundheitlichen Probleme psychosomatischer Natur sind.

Übrigens konnte ich während der bisherigen Fastenzeiten immer ganz normal arbeiten. Ich verwende bisher immer die Methode nach Buchinger / Lützner mit Gemüsebrühe und frischen Obstsäften als Ergänzung zu Tee und Wasser - allerdings gönne ich mir hin und wieder auch eine Tasse Kaffee, zumal ich sowieso nicht beabsichtige, ganz mit dem Kaffeetrinken aufzuhören.

Wenn alles gut läuft, faste ich von Aschermittwoch bis Palmsonntag (das wären dann 40 Tage), wobei ich spätestens dann das Fasten breche, wenn der Zeiger der Waage 60 kg unterschreitet (mit einem BMI unter 22 würde ich Gefahr laufen, zu viel Muskelmasse zu verlieren).

Selbstverständlich mache ich während des Fastens jeden Tag Sport - und wenn es nur der Hin- und Rückweg zur Arbeit ist (das sind immerhin 6 km schnelles Gehen). Montags mache ich immer 2 Stunden Qi Gong und Tai Chi und donnerstags 2 Stunden Krafttraining. Die übrigen Tage improvisiere ich meist, d.h. ich mache lange Spaziergänge und Kraftübungen mit meinem eigenen Körpergewicht (Kniebeugen, Liegestütze, Seitstütz, usw.).

Tag 0: Fastnachtsdienstag (9.2.)

Die sollte für die nächsten Wochen der letzte Tag mit fester Nahrung sein - es ist der Entlastungstag. Morgens ein Käsebrot, mittags Obst und abends die Einlage plus etwas Brühe von der Basenbrühe. Außer Verspannungen im Schulter / Nackenbereich merke ich noch nichts.

Tag 1: Aschermittwoch (10.2.)

Das Fasten geht los. Ich merke nun, dass mein vegetatives Nervensystem sehr viel empfindlicher auf Stress reagiert und mit einem Anstieg von Puls und Blutdruck antwortet. Gleichzeitig tritt eine Verschlimmerung der Verspannungen auf. Die Zunge erinnert an die "Oberföhringer Vogelspinne" aus Loriot - richtig pelzig und eklig. Der Zungenreiniger und auch die elektrische Zahnbürste haben allerhand zu tun. Gewichtsverlust zum Vortag: 1,4 kg.

Tag 2: Donnerstag, 11.2.

Die Stressreaktion auf den fehlenden Zucker hält an und manifestiert sich insbesondere in einem Anstieg der Herzfrequenz. Die Verspannungen haben weiter zugenommen, aber trotz allem gehe ich abends zum Krafttraining und trainiere 2 Stunden. Das pelzige Gefühl auf der Zunge lässt allmählich nach. Gewichtsverlust zum Vortag: 1,0 kg.

Tag 3: Freitag, 12.2.

Es geht geradewegs in die Fastenkrise hinein. Der Ruhepuls ist noch weiter gestiegen und hat nun sein globales Maximum während der ersten Fastenwoche erreicht. Blutdruck ist hoch-normal. Gewichtsverlust zum Vortag: 0,8 kg.

Tag 4: Samstag, 13.2.

Krisentag Nr. 2. Der Ruhepuls ist ein wenig gesunken, der Blutdruck erreicht nun allerdings seinen Spitzenwert. Körperlich bin ich kaum belastbar und es fällt mir schwer, längere Zeit schnell zu gehen oder auf dem Heimtrainer zu strampeln. Ich ziehe es trotzdem durch und mache zwei Stunden Sport, halt etwas gemächlicher als sonst, aber besser als nichts. Die Verspannungen haben offenbar ihren Höhepunkt erreicht. Gewichtsverlust zum Vortag: 0,4 kg.

Tag 5: Sonntag, 14.2.

Ein Ende der Fastenkrise zeichnet sich am Sonntag ab. Der Blutdruck ist deutlich gesunken, der Puls in Ruhe aber immer noch hoch. Allerdings scheint erst jetzt der Übergang in den ketogenen Stoffwechsel zu erfolgen, denn der Blutzuckerwert war mit 59 mg/dl doch schon sehr niedrig. Langsam spüre ich zumindest im Rücken eine leichte Besserung der Verspannungen. Gewichtsverlust zum Vortag: 0,8 kg.


Tag 6: Montag, 15.2.

Die Fastenkrise ist offenbar überstanden! Der Blutzucker pendelt sich morgens zwischen 80 und 90 mg/dl ein, Herzfrequenz und Blutdruck sind deutlich niedriger geworden als noch zwei Tage zuvor. Bis zum Abend leichte Verspannungen, die während des Qi Gong und Tai-Chi-Trainings vorübergehend nachgelassen haben (insbesondere die linke Schulter macht mir Probleme, da hat auch meine Osteopathin sehr lange arbeiten müssen um sie zu deblockieren, als ich im Januar dort wa). Nach dem Tai Chi auf dem Rückweg dann immer stärker werdende schmerzhafte Verspannungen im unteren Rücken, die ich dann zuhause mit Brute Force (Rückendrehdehnlage) lösen musste. Eigentlich nicht gut, wenn man mit harten Methoden die Muskulatur entspannen will, aber es hilft manchmal nichts anderes... Gewichtsverlust zum Vortag: 0,2 kg.


Was ich noch jedem auf den Weg geben kann, der Qi Gong oder Tai Chi praktiziert: Beim Fasten reagiert der Körper VIEL empfindlicher auf kleine Haltungsfehler und wenn man nicht aufpasst, kann man das Nervensystem ruck zuck stark überlasten. Das ist, als ob man eine Fahrradlampe direkt an eine Hochspannungsleitung hängt. Also Vorsicht beim Üben.

Fortsetzung folgt...

Gruß
Oliver


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am 17.02.2016 um 09:24 Uhr
... hat oliver85 geschrieben:
oliver85
oliver85
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Beiträge: 35

Tag 7: Dienstag, 16.2.

Gestern Abend war die erste Fastenwoche geschafft! Die Darmentleerung funktioniert mit dem Zitronendrink einwandfrei und viel besser als erwartet. Die Verspannungen vom Vorabend durch das Lösen einiger Blockaden (die wiederum zu einer Sensibilisierung geführt haben, wenn ich nicht ganz korrekt stehe, gehe oder sitze) klingen allmählich ab. Kreislauf bestens (sowohl Puls als auch Blutdruck hoch-normal, aber schon niedriger als am 1. Fastentag). Die allgemeine sportliche Leistungsfähigkeit hat auch zugenommen, ich fühle mich viel leichter und belastbarer.

Der Sonnenschein lädt zum Sport im Freien ein - genau das, was ich will, wenn ich mal Pause habe. Nach dem Tag im Büro tut mein Rücken wieder weh. Mit ein wenig Gymnastik geht es wieder - bin zwar nicht ganz schmerz- und verspannungsfrei, aber es ist besser geworden. Abends fühle ich mich nicht mehr so fit, was vermutlich daran liegt, dass ich nicht genug getrunken habe. Gewichtsverlust zum Vortag: 0,3 kg.


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am 17.02.2016 um 20:00 Uhr
... hat oliver85 geschrieben:
oliver85
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Beiträge: 35

[ Beitrag wurde zuletzt editiert von oliver85 am 17.02.2016 um 20:05 Uhr ]

Tag 8: Mittwoch, 17.2.

Am Mittwoch sieht es mit meinem Kreislauf ein klein wenig schlechter aus als am Dienstag (Puls ist auf dem Niveau kurz vor der Fastenkrise angelangt). Allerdings bessert sich die Situation recht schnell nach ausgiebigem Trinken (ich hatte nach dem Aufstehen Durst wie eine Bergziege). Erst einmal eine Kanne dünnen Grüntee getrunken und über eine Stunde verteilt noch anderthalb Liter Wasser hinterher - damit ist die Ursache für die Kreislaufreaktion festgenagelt: Wassermangel und / oder Übersäuerung.

Der Zuckerwert war bei 90 mg/dl, also kann es daran todsicher nicht liegen.
Erst mal Frühsport nach dem Trinken, d.h. ein paar Sätze Kniebeugen und Situps und dann zu Fuß an die Arbeit.

Mich überrascht generell der hohe Wasserverbrauch. Zwar war ich regelmäßig auf der Toilette, aber alleine morgens habe ich gut 4 Liter Flüssigkeit getrunken, mittags noch mal 2 und abends auch noch mal drei. Das ist mehr als das Dreifache von dem, was ich üblicherweise außerhalb der Fastenzeit trinke! Neun Liter ist echt Rekord, soviel trinke ich nicht mal an einem sehr heißen Sommertag beim Sport. Vielleicht brauche ich ja so viel Wasser um die Säuren, die als Endprodukte beim ketogenen Stoffwechsel anfallen, zu entsorgen... abends nach dem Rückweg von der Arbeit kamen nämlich auch die Verspannungen wieder, die ich allerdings durch dreierlei gut in den Griff bekommen habe: 1) Ruhe, 2) körperwarme Magnesiumchloridlösung auf die verspannten Stellen aufgetragen und 3) einen Liter Zitronen-Drink (2 Zitronen gepresst und mit Leitungswasser auf 1 Liter aufgefüllt). Ob es die Kombination aus allen dreien ist, die mir geholfen hat - oder doch nur eins davon - kann ich nicht sagen. Jedenfalls geht es mir nun wieder richtig gut! Gewichtsverlust zum Vortag: 0,5 kg.

Darmentleerung funktioniert im Übrigen auch ohne Abführhelferlein ganz unproblematisch von selbst. Bei der zugeführten Flüssigkeitsmenge werde ich jeden Tag was los.

Mal schauen, wie lange ich durchhalte... die ersten zehn Tage habe ich bald geschafft.


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am 20.02.2016 um 16:07 Uhr
... hat oliver85 geschrieben:
oliver85
oliver85
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Beiträge: 35

Tag 9 bis 11:

Mich hat es überrascht, dass ich - obwohl ich noch am achten Tag sprichwörtlich wie eine Kuh gesoffen habe - am nächsten Morgen 0,4 kg leichter war. Tag 9 war sehr entspannt und ich war den ganzen Tag über topfit!

Am Freitag (Tag 10) ging es mir während der dreistündigen Zugfahrt nach Hause nicht so dolle, aber kaum war ich daheim, ging es wieder bergauf. Langes Sitzen und das Tragen von schwerem Gepäck scheint mir im Moment nicht so gut zu bekommen. Sport bekommt mir dafür umso besser. Gegenüber dem Vortag wieder fast ein halbes Kilo leichter.

Heute (am Tag 11) war ich morgens gut 8 km gewandert und heute Abend werde ich noch ein wenig Krafttraining machen - ich fühle mich immer noch topfit. Der relativ konstante Gewichtsverlust von ca. 0,4 - 0,5 kg pro Tag hält weiter an. Ein Viertel der geplanten Zeit ist nun geschafft!


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Tonia Tünnissen-Hendricks
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