Forenthema: Was macht Ihr eigentlich gegen das schlechte Gewissen?

Hallo Fasten-Gemeinde,

ich habe mich wirklich bemüht, in den Aufbautagen alles richtig zu machen. Leider bin auch ich schwach geworden und habe mir 2 kleine Ausrutscher erlaubt. Ich finde, daß kann und darf passieren, was mich aber ärgert ist, daß ich danach sofort ein schlechtes Gewissen hatte, was mir den Genuß gleich wieder verleidet hat. Ich habe uns extra einen Öku-Kuchen gebacken, der schon nicht soviele Kalorien hatte, trotzdem beschlich mich nach dem Verzehr dieses blöde Gefühl. Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht und wie geht Ihr damit um?

Übrigens: In den letzten 8 Aufbautagen haben ich keine 2 Kilo zugenommen, also alles im grünen Breich!!


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Liebe Grüße,
Michi
... Läuft ein Huhn dir quer vors Krad, fahr es platt, sonst liegst du glatt. ....

Tja Michi,

ich habe auch irgendwie ein schlechtes Gewissen, wenn ich sündige, dann halte ich mich die nächsten 2 Tage zurück damit sich der Körper erholt und es mir nicht übel nimmt. Gestern hatte ich z.B. Grünkohl mit Kasseler und Kohlwurst gegessen und hatte ein schlechtes Gewissen, so dass ich in der Nacht (ich hatte Nachtschicht) frisches Sauerkraut gegessen habe. Die Wirkung kam ca. 1,5 Std. später.

Viele Grüße

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Jörg

das schlechte gewissen? damit leben und ihm ab und zu die zunge rausstrecken

Hey Wallaby,

äussertst kuhle Antwort!!
Wenn ich es nur umsetzen könnte.

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Liebe Grüße,
Michi
... Läuft ein Huhn dir quer vors Krad, fahr es platt, sonst liegst du glatt. ....

Wenn du so gegessen hast, dass du meinst ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, zieh einfach die Sportschuhe an und beweg dich!!!

So hast du zwei gute Dinge für dich getan, genossen und Sport getrieben (bzw. bewegt) und so absolut keinen Grund mehr für ein schlechtes Gewissen.

Bilbo

[ Beitrag wurde editiert von Lina am 16.02.2005 um 18:01 Uhr ]

Was ich tue gegen das schlechte Gewissen? Mich fragen, obs mir denn wirklich so gut geschmeckt hat, daß es das wert war, genießen, wissen, daß es gut war und mir hilft keinen Heißhunger genau darauf zu haben, wobei ich dann noch mehr futtern würde.
Wenn der Körper danach schreit, etwas bestimmtes essen zu wollen, wird das schon seinen Sinn haben. Auch bei Schokolade. Ganz sicher!
Und wenn wir die Fähigkeit haben, unseren Körper richtig zu verstehen. (WEnn er nach Schoki schreit, nicht Chips oder Pommes geben) und wenn wir uns die Mühe geben, zu horchen wann er "GENUG" schreit, dann brauchts kein schlechtes Gewissen.

Und wenn wir nicht gut gehört haben? Draus lernen, Sport machen und nächstes Mal weniger essen oder das richtige.
Der Kampf ist ja nicht verloren, man ist ja nicht gleich wieder so "vergiftet" und "verschlackt" und dick wie vor dem Fasten, also gehts einfach wieder besser weiter, oder?
Liebe Grüße von der Lina, die hofft, sie kann ihre eigenen Weisheiten auch selbst umsetzen

Liebe Fastengemeinde!

Hier ist von schlechtem Gewissen die Rede, von suendigen, von schwach werden, und dies alles im Zusammenhang mit dem Fasten. Hierueber habe ich einige Zeit nachgedacht und moechte nachstehend etliche Gedanken niederschreiben, die mir in diesem Zusammenhang gekommen sind.

Jeder Mensch ist dazu berufen, mit sich eins zu sein, letztlich in sich zu ruhen. Da der Alltag dieser unserer Zeit, in der wir gerade leben, so ausgerichtet ist, moeglichst jeden Menschen so zu verbiegen, zu verkruemmen, dass er widerspruchsfrei funktioniert und keine dummen Fragen stellt, ist das Fasten mit einer begleitenden regelmaessigen Darmreinigung eine gute Hilfe, wieder zu sich selbst zu kommen, dies dadurch, dass man sich bewusst nicht nur koerperlich, sondern auch geistig entgiftet: Wer haette das nicht noetig?

Damit geht es beim Fasten nicht nur darum, eine gewissen Zeit lang auf eine bestimmte Art von Nahrungszufuhr zu verzichten, sondern auch - und ich meine vor allem - darum, mit sich wieder einmal ins Reine zu kommen. Damit suendigt letztlich nur der Mensch, der gegen sich und alles Gute, was in ihm angelegt ist, lebt und sich selbst verweigert.

Schliesslich noch ein Wort zur Schwaeche eines Menschen, auch, ob man schwach werden darf. Ein jeder Mensch ist so angelegt, dass er jeweils grossartige Gaben hat, er sollte sich jedoch darueber klar sein, dass er eine jede dieser Gaben sowohl mit der Lichtseite als auch mit der Schattenseite hat, und dies gilt es zu bejahen. Weiter ist ein jeder Mensch so beschaffen, dass ihm waehrend langen Jahren die Illusion vorschweben mag, er haette alles im Griff. Spaetestens dann, wenn man auf die Nase gefallen ist, sollte man es besser wissen. Es ist gut, dass ein Mensch darum weiss, dass er eine begrenzte Einsicht hat, dass er nicht immer stark, sondern im Gegenteil oft schwach ist, ja, dass mit zunehmendem Lebensalter die Kraefte abnehmen. Deshalb braucht jedoch niemand ein schlechtes Gewissen zu haben und sich Vorwuerfe zu machen. Es gilt das ganze Leben lang, gut und freundlich mit sich selbst umzugehen und dankbar zu sein, wie man geschaffen ist. Sofern eine Fastenkur auf diesem Weg weiterfuehrt, hat sie bei dem Betreffenden ihr Ziel schon erreicht.

Alles Gute!
Gerold

Ein sehr geistreicher und sehr sinniger Text! Hast absolut recht!!Dank Dir gerold!

Schönen Tag noch

textra

Danke Textra!

Wir alle sind gemeinsam unterwegs und sitzen im selben Boot; da hat man doch die Aufgabe, einander beizustehen und gegebenenfalls gut zu fuehren, dies ohne jede Bevormundung oder verlogenes Moralisieren.

Alles Gute!
Gerold

Ich denke nach einem Essen oder Naschen braucht man überhaupt kein schlechtes Gewissen haben, auch wenn man gerade einen Tiramisu oder einen leckeren Kuchen vertilgt hat.

Ein schlechtes Gewissen ist dann gerechtfertigt, wenn solche Leckereien über einen längeren Zeitraum nicht mehr die Ausnahme bleiben. Deshalb versuche ich auch nicht krampfhaft überhaupt keine Schokolade mehr zu essen oder nur noch "gesund" zu Essen, sondern erlaube mir hin- und wieder etwas "Sündhaftes" wenn mir danach ist. Das beugt einem Rückfall mit der Gefahr regelrechter Fressattacken vor.

Bei uns um die Ecke ist ein Fleischabholmarkt. 90% der Leute die an der Theke stehen und sich das Fleisch aussuchen sind dermaßen dick und übergewichtig, dass sie dort eigentlich überhaupt nicht sein müssten. Aber diese Leute kaufen die größten Portionen. Ich sage mir dann immer, hoffentlich packe ich es nicht so wie sie zu werden und rechtzeitig zu erkennen dass dies unsinnig und ungesund ist. An anderen die Fehler zu suchen und zu finden ist erheblich einfacher! Dann muss man es nur noch am Ende auf sich übertragen.

Wichtig ist es von seinen Gewohnheiten wegzukommen und mehr auf seinen Körper zu hören - der will nämlich nicht ständig Süßes - das wollen nur die eigenen Gepflogenheiten.

Also ein schlechtes Gewissen brauchst du nur dann haben wenn du über deine Essgewohnheiten der - sagen wir mach letzten 4 Wochen - nachdenkst und dann einen Schreck bekommst. Aber nicht weil du heute und gestern "gesündigt" hast. Wie gesagt, für mich persönlich verhindert gelegentliches Naschen das überrumpelt werden von Riesen-Gelüsten.

Ich finde ein übertriebenes schlechtes Gewissen lässt einen nicht aus Überzeugung das Richtige essen, sondern aus Zwang. Und das hemmt den souveränen Umgang mit richtiger Ernährung.

Aber es ist ein längeres Herantasten um letztendlich ohne schlechtes Gewissen essen zu können.