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Nachdem verschiedene Teilnehmer dieses Forums ueber entsprechende Erfahrungen berichtet haben, erscheint es mir wichtig, dessen Ursache naeher zu beschreiben.
Nach dem derzeitigen Stand der Biochemie laeuft das Abfuehren mit Rizinusoel in folgender Weise ab:
- Nachdem Rizinusoel den Magen durchflossen hat, beruehrt dieses im Zwoelffingerdarm die Darmschleimhaut.
- Dadurch wird dort ein bestimmtes Hormon gebildet, das ueber den Blutkreislauf gleichzeitig die Bauchspeicheldruese und die Gallenblase erreicht, wodurch diese zum Ausstoss des jeweiligen Sekrets veranlasst werden: die Pankreaslipasen bzw. die Galle.
- Die durch die Pankreaslipasen aktivierten Gallensaeuren spalten Rizinusoel hydrolytisch in Glycerin und Ricinolsaeure.
- Ricinolsaeure aktiviert die im Darm passiv vorhandenen Histamine, wodurch die Darmperistaltik in Gang kommt.
- Mit dem Beginn des Gallenflusses werden aus der Leber ueber die Gallenblase Gifte, Schwermetalle und Wirkstoffe von Medikamenten in den Zwoelffingerdarm geleitet, denen die Bedeutung eines Katalysators zukommt.
Damit wird die Intensitaet des Abfuehrens mit Rizinusoel ausschliesslich
dadurch bestimmt, in welchem Umfang mit der Galle Gifte aus der Leber in den Darm eingeleitet worden sind, da diese das Ausmass der Darmperistaltik zunaechst des Duenndarms bestimmen, das sich in Unwohlsein aeussert. Die zeitversetzt in gleicher Weise angeregte Peristaltik des Dickdarms wird meist nicht so unangenehm erfahren. Zum Unweohlsein notiert die Fachliteratur: "Die Kolikschmerzen vor der Defaekation sind gering." oder "Keine Nebenwirkung, eventuelles Darmgrimmen ist Ausdruck des therapeutischen Effektes."
Obwohl ich jetzt bereits seit 1992 immer wieder einmal mit Rizinusoel abfuehre, passiert es gelentlich auch heute noch, dass bei mir etwa eine halbe bis eine Stunde nach der Einnahme ein Unwohlsein einsetzt. Dies ist mir ein Zeichen, dass ich bei einer oder mehreren Mahlzeiten Giftstoffe zu mir genommen habe, die derzeit die Duenndarmperistaltik deutlich verstaerken.
Nach meinen Aufzeichnungen ergibt sich als Anlass dieser (unfreiwilligen) Schadstoffaufnahme folgende Reiheinfolge:
- Gemeinschaftsverpflegung in Restaurants oder Tagungshauesern, in denen mit Nahrungsmittelchemie angereicherte Fertigprodukte verwendet werden: Emulgatoren, Stabilisatoren, Geschmacksverstaerker, usw.,
- Bestimmte Rotweinsorten,
- Speiseeis (s. o.),
- Blaetterteig-Diaet-Toertchen aus der Tiefkuehltruhe (s.o.),
- Mungbohnen-Keimlinge aus der Dose (s.o.),
- Lauch von einem Discounter,
- Blattspinat, dies unabhaengig davon, ob dieser vom Tiefkuehlkostlieferanten, aus dem Lebensmittelmarkt oder vom Bio-Bauern bezogen worden ist, dies aus folgendem Grund: Spinat ist ein schnell wachsendes Gemuese, das alle Schadstoffe, die hierauf aus der Luft niederrieseln oder mit Niederschlaegen zugefuehrt werden, sofofort aufnimmt.
Zusammengefasst ist das Auftreten von Unwohlsein nach der Einnahme von Rizinusoel auf die verstaerkte Darmperistaltik des Duenndarms infolge der Ausscheidung von Giften aus der Leber mit der Galle in den Zwoelffingerdarm zurueckzufuehren. Ist der Giftpegel in der Leber hinreichend abgesunken, tritt dieses Unwohlsein nach der Einnahme von Rizinusoel nicht mehr auf.
Alles Gute!
Gerold



Gerold, danke, für die ausführlichen Erläuterungen. Ich glaube ich habe viel von dem Unwohlsein verschlafen, ein Grund warum ich es am Abend nahm. Warum bei mir alles so lange dauert, ist mir trotzdem ein Rätsel. Ist wohl mein Stoffwechsel? Meine Verdauung war auch ziemlich verkorkst, was mich u.a. zum Fasten bewog.
Gruß
Otti




Otti,
nach meiner Erfahrung verlaengert ein tiefer Schlaf nach dem Trinken des Milch-Mix-Getraenks die Zeitspanne bis zum Wirkungseintritt, da der Stoffwechsel im Tiefschlaf verlangsamt ist. Deshalb ist es durchaus denkbar, dass bei Dir die Zeitspanne vom Trinken der Emulsion bis zum Wirkungseintritt dieses ungewoehnliche Ausmass erreicht hat.
Alles Gute"
Gerold



Ottilie,
Du hattest am 02.06. geschrieben: "Ich glaube, ich habe viel von dem Unwohlsein verschlafen, ein Grund warum ich es am Abend nahm. Warum bei mir alles so lange dauert, ist mir trotzdem ein Raetsel. Ist wohl mein Stoffwechsel?"
Laengere Zeit habe ich ueber Deinen Beitrag nachgedacht und bin schliesslich zu folgender Ueberlegung gekommen: Es ist gut, dass Du "aus dem Bauch heraus" gehandelt hast und Deiner "inneren Uhr" gefolgt bist. Vermutlich ist es so, dass dies nichts mit dem Stoffwechsel, sondern mit dem genetisch bestimmten Tag- und Nachtrhythmus eines jeden Menschen zu tun hat, wonach "Fruehaufsteher" besser morgens unmittelbar vor dem Aufstehen das von mir beschriebene Milch-Mix-Getraenk zu sich nehmen sollten, "Spaetzubettgeher" dagegen besser abends spaet unmittelbar bevor sie sich zur Ruhe begeben.
Um diese Vermutung zu bestaetigen bzw. zu widerlegen, waere es hilfreich, falls sich Teilnehmer dieses Forums bereitfinden wuerden, dies im Selbstversuch auszuprobieren, da es mir grundsaetzlich nicht moeglich ist zu mutieren.
Alles Gute!
Gerold


