Forenthema: Senior-Fasters Tagebuch

Wir haben ja beide heute den 14. Tag, wie lange willst du denn noch machen?

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Carpe Diem

@Oz

Vielleicht bin ich ein wenig neben mir; ich dachte eigentlich, dass ich schon geantwortet hätte. Dann werde ich jetzt "wiederholen":

Wahrscheinlich werde ich es versuchen bis meine liebe Frau aus der Klinik in die Reha entlassen wird. Voraussichtlich wird das dann Ende Juni sein, wenn alles gut geht.

Heute haben wir uns von unseren Blumen im Garten verabschiedet, die nun mir alleine anvertraut sind. Wir freuen uns darauf, dann den Hibiskus und die Stockrose, wenn sie blühen, wieder gemeinsam zu sehen.

Ich wünsche Euch hier im Forum eine gute Woche!



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Es könnte ja mal sein, dass mir jemand etwas nur persönlich sagen möchte, das ginge dann hier:

fastenfreunde@online.de

Na dann sind wie ja noch ne zeitlang zusammen am Fasten.

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Carpe Diem

15., 16., 17. Tag

Es ist geschafft! Gestern hat meine liebe Frau ihre OP überstanden. Wir schauen jetzt nach vorne.

Alles wird hoffentlich gut!


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18. Tag

Der Tag beginnt mit einem Gewitter, das sich schnell wieder verzieht, zurück bleibt ein grauer Himmel. Heute ist Sommersonnenwende, für viele ein besonderer Tag. Für mich auch, weil ich mich freue auf den Besuch bei meiner lieben Frau, der es gestern schon erstaunlich besser ging. Der tägliche Weg in die Kinik ist jetzt das wichtigste Tagesereignis. Die neue Situation beginnt sich einzurichten und bekommt ihren eigenen Rhythmus.

Ich bin froh bei euch im Forum zu sein und wünsche allen einen guten Rhythmus in ihrem Leben.



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19./20. Fastentag

So gut läuft es nun doch nicht mehr. Gestern und vorgestern habe ich abends "gesündigt". Es wäre schön gewesen, wenn ich da jemanden gehabt hätte, der mir kräftig in den Hintern tritt. Da ist es dann doch sehr beruhigend, wenn man liest, dass andere auch zu kämpfen haben. Ich denke mal, dass das Hungergefühl auch ganz stark durch die äußere Situation ausgelöst wird und die Widerstandsschwelle oder auch mentale Stärke ebenso. In dieser Situation will ich mich nicht noch durch zusätzliche Schuldgefühle belasten und akzeptieren, dass wir eben nicht perfekt kopfgesteuert sind. Deshalb schaue ich nach vorne und will es erneut mit der "Kopfsteuerung" versuchen.

Meine Frau macht in der Klinik gute Fortschritte. Gestern waren wir mit den Gehhilfen in der Klinik unterwegs. Es geht also vorwärts und dahin wollen wir schauen.



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21. Fastentag

Es ist jetzt morgens sehr still geworden, wenn ich aufstehe. Alles hat sich verändert, obwohl ich das schon kennen sollte. Meine liebe Frau fehlt mir. Ich bin zwar täglich bei ihr in der Klinik und freue mich an den Fortschritten, die sie macht, doch es scheint jetzt hier alles so unbelebt. Auch im Garten ist es so als ob alles mich anschaut und nach ihr fragt. Natürlich gibt es auch sonst im Jahr Trennungszeiten, weil man unterschiedlichen Interessen nachgeht. Es ist der Anlass für die Trennung und die Möglichkeit, dass es hätte endgültig sein können. Jetzt wo alles überstanden zu sein scheint, wird mir das erst richtig bewusst.

Und weil es eben täglich passieren kann ist jeder Tag so wertvoll. Jetzt freue ich mich auf diese Tage, wo ihr guter Geist sich wieder mit den Dingen um uns herum verbinden wird. Ich freue mich auf den Besuch heute nachmittag und werde ihr das auch sagen.

Der Sauerkrautsaft wird mir jetzt süß vorkommen, der Rote-Beete-Saft wird im Pokal funkeln wie Burgunder, und die Blumen werden mir Grüße mit auf den Weg geben.

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag und einen guten Weg in die neue Woche!



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22., 23., 24. Fastentag

Nun habe ich eben doch früher meine Fastenzeit beendet und befinde mich schon wieder mitten in den Aufbautagen. Es war eine gute Zeit. Meine Frau wird am 2. Juli die Klinik verlassen und in eine Rehabilitationsklinik wechseln. Wir sind glücklich, dass es jetzt wieder aufwärts geht.

Alles hatte sich vorher auf dieses Ereignis hin entwickelt. Man konnte die Anspannung zum Schluss förmlich mit Händen greifen. Wir sind trotz aller Aufklärung, und vielleicht sogar gerade deswegen, eben doch immer ängstlich vor dem Ungewissen. Man weiß eben um die vielen Möglichkeiten, ungewiss ist aber immer, welche davon uns erwartet.

Die Fastenzeit hat mir dabei sehr geholfen. Während dieser Zeit hatte ich versucht, das Wesentliche in den Blick zu nehmen und eben nicht die Angst zum bestimmenden Faktor werden zu lassen. Es hat geholfen, und die Gemeinschaft der Fastenden hier im Forum hat sicher einen großen Anteil dabei gehabt.

Es ist natürlich eine schöne Sache, wenn man durch das Fasten das eine oder andere Kilo verliert, die Hosen wieder besser passen und dann richtig "erleichtert" unterwegs sein kann. Es werden auch sicher viele Körperfunktionen heilend regeneriert. Doch ist es auch die Chance, dem eigenen Wollen und Weg eine gute Richtung zu geben. Sich klar zu machen, was der bestimmende Faktor in unserem Leben ist und worauf es schließlich wirklich ankommt.

Die Fastenzeit gezielt einsetzen zu können, ihre Wirkungen zuzulassen und die Verantwortung für sich selbst und die Anderen, die um uns sind und uns begegnen, erkennen und annehmen, ist für mich das Resümee dieser Fastentage.

Ich wünsche Euch eine gute Zeit!



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