Forenthema: Fasten vom 15/12 bis zum 22/12 wer macht mit?

[ Beitrag wurde zuletzt editiert von nina79 am 16.12.2010 um 00:44 Uhr ]

Mein fasten hat vor 45 min angefangen.. dh naechste woche 5 weihnachts aperitifs/abendessen zu meiden. Sehr anspruchsvoll, alleine halte ich das kaum durch. Leider habe ich einige probleme im zuckerstoffwechsel und warte gerade darauf endliche meine letzten (hoffentlich) klinische untersuchungen/examen zu machen. Letztens geht es mir nur gut wenn ich faste. Hab noch nie mehr als 3/4 tage gefastet, moechte es jetzt versuchen da es mit der arbeit und sport endliche ein wenig berg ab geht. Am 26sten reise ich 15 tage ab nach australien und moechte es vorher mal mit einer anstaendigen fastenwoche versuchen. Ich entschuldige mich fuer mein sehr unkorrektes deutsch dass eigentlich meine muttersprache ist, aber ich wohne seit immer in italien und nach der deutschen oberschuhle immer hier in italien, habe ich sehr viel verloren...

PS. Ich faste mit wasser und tees (koffein frei), werde auf jedenfall Tagebuch schreiben mit gefuehlen, ereignissen usw.

Hallo Nina,

na, dann willkommen hier. Ich bin jetzt im 4. Tag und denke, dass ich bis zum 22 mithalten kann

Viele Grüße

Odem


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Dem Leben begegnen wie ein Kind laufen lernt. Hinfallen, weinen, wieder aufstehen und weiter machen.

Hallo Odem, ist ja super dass ich schon ein fasten-kumpel gefunden habe! Kann ich dich mal gleich ausfragen... als aller erstes bin ich super neugierig wie dass ganze nach dem vierten tag abgeht. Ich habe maximal bis zum vierten tag ausgehalten, dann immer abends mit einem frischgepressten grapefruit saft unterbrochen weil ich immer igendein sport training am tag darauf hatte, oder ein abendessen usw. Hunger hatte ich zwar keinen aber unendlich viele rezepte im kopf die ich unbedingt kochen wollte, und physisch ueberhaupt keine kraefte.
Ich habe viel ueber fasten gelesen auch wenn bis zu vor wenigen tagen nur auf italienischen webpages und Buechern. Leider ist in italien das fasten nicht so populär, und eher mit essensbeschwerden oder total radikalen hygenisten schuhlen verbunden, so das man nicht so richtig schlau dabei wird... Jetzt habe ich ein paar empfohlene buecher auf amazon.de, siehe Mäuse-Klick^* bestellt und freue mich meine kentnisse ein bisschen zu vertiefen. Vor allem auch mich mit anderen leuten zu konfrontieren die das fasten in "gesunder" weise durchziehen. Fastest du auch wasser oder mit Saeften oder anderes?
Was ich bis jetzt beim fasten festgestellt habe (bei diesem noch nicht da ich erst ca. 12 lang faste und gestern mit fruechten, gemuese und huelsenfruchte wirklich mehr als "vollgetankt" habe): eiskalte fuesse, super angehnehme ruhe in stress situationen, klares denken, fuehle mich sehr kreativ, juengere haut, seidige haare und hellere augen (oder ich habe nur halluzinationen), bessere durchblutung und klarere stimme. Das einzige was mir fehlt sind die kraefte und ein bisschen macht mir der gewichtsverlust angst, die ersten zwei tage geht es noch einigermasen (1kg pro tag) aber ich hab bemerkt das ab den dritten tag ich in 24 stunden bis 3,5 kg verliere, da ich nicht viel wiege bin ich ein wenig besorgt das das exponentiell weiter geht...
So das waehre ungefaehr alles was mir bis jetzt einfaellt. Hoffe von deinen kentinissen uebers fasten zu lesen, bis dann nocheinaml vielen dank fuers wilkommen und fuer das mit Durchhalten.

Hallo Nina,

da ich witterungsbedingt heute nachmittag keine Termine mehr habe (Deutschland versinkt gerade etwas im Schnee), habe ich etwas Zeit.

Das mit den Rezepten ist völlig normal

Fast alle Menschen die fasten, entwickeln ausgeprägte Fantasien wie es ist, wenn man wieder isst. Das Suchen von Rezepten gehört schon fast standardmäßig dazu. So normal das ist, es ist auch eine große Versuchung darin. Die besteht darin, dass man nach dem Fasten gerne wieder mit Völlerei beginnt.

Darum gehört zu einem guten Fasten auch ebenso gute Aufbautage, in denen man beginnt sich wieder an das Essen zu gewöhnen: Mäuse-Klick

Und wie man sich nach dem vierten Tag fühlt, ist immer wieder unterschiedlich. Ich habe schon mehrfach gefastet, kein Fasten gleicht dem anderen. Bei mir gibt es nur eine Gemeinsamkeit. Der dritte Tag ist der Schlimmste ,-)

Diesmal fällt mir das Fasten scheinbar besonders leicht, bin aber auch wenig streng mit mir. Ich faste mit Wasser, Tee, Brühe, Kefir, Naturjoghurt oder Buttermilch und Fruchtsäften. Bisher habe ich versucht eine Grenze von ca. 500 kcal dabei nicht zu überschreiten. Diesmal bin ich eher bei vielleicht 600 bis 700 kcal. Das hat etwas mit dem Wetter zu tun. Wenn es draußen schneit hilft der warme Tee + Fruchtsaft nicht zu sehr zu frieren. Aber ohne Wärmeflasche auf dem Bauch und ein Kirschkernkissen im Nacken ist es im Büro - hier kann es ja kein Kunde sehen - nicht wirklich erträglich

na, auch in Deutschland gibt es bei den Fastenwilligen durchaus auch eher weltanschaulich radikalere Menschen. Vielleicht sind hier auf dieser Plattform eher mäßige Faster vertreten.

Da habe ich oben schon was zu gesagt. Für mich gehört zum gesunden Fasten sehr dazu, gut auf den Körper zu hören und spätestens dann aufzuhören, wenn es dem Körper oder der Seele nicht mehr gut geht.

Abführen mit Glaubersalz oder anderen hoch reizenden Stoffen gehört für mich ganz und gar nicht zum Fasten. Da unterscheidet sich mein Fasten stark von vielen anderen, die hier regelmäßig schreiben. Allerdings habe ich auch keine Probleme mit dem Stuhlgang. Wenn ich nur genug trinke, dann klappt das ganz hervorragend.

Zu merken, wann es dem Körper nicht mehr gut geht, ist gar nicht einfach zu entscheiden. Dazu gehört einiges an Erfahrung mit sich selber (was durch das Fasten aber auch gefördert wird). Das Gefühl von Hunger oder starkem Drang etwas zu essen, gehört nicht zu den schlechten Dingen, sondern kann völlig normal sein. Müder zu sein als gewöhnlich ist normal. Auch ist man oft nicht ganz so leistungsfähig wie sonst. Sportliche Höchstleistungen anzustreben ist beim Fasten nicht sinnvoll. Bewegung ist aber sehr sinnvoll und tut gut.

Selber mache ich in Fastenzeiten verstärkt Yoga und meditiere. Das schult die Aufmerksamkeit für den Körper enorm. Das mache ich zwar auch außerhalb des Fastens, ist aber beim Fasten deutlich intensiver als sonst. Die Zeit, die ich durch ausfallende Mahlzeiten spare, benutze ich z.B. um die Yogamatte auszurollen (sogar im Büro ... wie gesagt, da sieht mich niemand) und zu benutzen.

Das sind alles sicher gute Beobachtungen. Fast alles davon kenne ich auch. Aber erfahre trotzdem jedes Fasten anders. Manchmal ist es mühsamer, manchmal ganz leicht. Das nehme ich, wie es kommt.

Normalerweise geht der Gewichtsverlust im Laufe der Tage deutlich zurück. Meist erreicht man 1 kg pro Tag nicht mehr. Vielleicht solltest Du tatsächlich mehr Kalorien etwa durch Säfte oder Milchprodukte zu Dir nehmen. Wenn der Gewichtsverlust an einem einzelnen Tag besonders hoch ist, danach aber wieder "normal" ist, wäre ich nicht sehr beunruhigt.

Und noch etwas. Wenn Du nicht sonderlich schwer bist, dann ist es nicht sinnvoll lange Zeiten zu fasten. Eine Woche ist dann gut, maximal zwei. Alles, was darüber geht kann ich in dem Fall guten Gewissens nicht empfehlen.

Man darf nie vergessen, dass Fasten auch eine Form von Stress für den Körper ist! Man fühlt sich zwar oft besser, aber das liegt mehr daran, dass der Körper Endorphine ausschüttet, die dafür sorgen, dass man sich besser fühlt. Klar ist aber auch, dass der Körper letztlich von Fastenzeiten profitieren kann. Trotzdem sollte man nicht vergessen, dass man sich durch Fasten in eine Extremsituation begibt. Und darum sollte man vorsichtig sein und wirklich gut auf den Körper hören.

Viele Grüße und weiter gute Fastentage wünscht

Odem



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Dem Leben begegnen wie ein Kind laufen lernt. Hinfallen, weinen, wieder aufstehen und weiter machen.