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Forenthema: Von Selbstbeschränkung und -Verteidigung. Membranfragen.

» Forum: Fastentagebücher und Fastengruppen

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am 29.05.2020 um 19:26 Uhr
... hat KatharinaMadox geschrieben:
KatharinaMadox
KatharinaMadox
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Beiträge: 6

Im Fensterrahmen spannt ein dunkelblaues Baumwolltuch, das Katharina in einem ihrer letzten Frankreich-Urlaube geschenkt bekam. Das Tuch erwarben Mutter und Stiefvater während die beiden Töchter über die westafrikanischen Trommelfelle am Stand des Straßenmarktes von Biscarosse streichelten. Bevor Felle auf Djemben und andere Trommelarten aufgezogen werden, fühlen sich die grob rasierten, schlaffen Hautlappen an, wie Katharinas Unterschenkel zur Zeit. Sie vergisst an manchen Tagen, sich die Beine zu rasieren. Dann piekst sie ähnlich wie die Felle auf denen sie im Kindesalter zu trommeln gelernt hatte. »Dun-Daka-Dun-Dik« vokalisierte man ihr ein togolesisches Stück vor. »Dünn-Dick! Haha. Dünn-Dick!« riefen sich die beiden präpubertären Mädchen peinlich berührt zu. Dick sein war das letzte was sie wollten. Und nun? Katharinas Schenkel erschlafften von einem Jahr aufs andere. Als Kind noch brauchte sie alle Muskelkraft, um aus dem Elternhaus in die Welt zu gelangen, um mehr zu lernen und zu sehen als die Alten. Und nun? Nun wollen die Muskeln ihr nicht mehr so recht mitspielen. Es ist, als ob ihr mit dem Erwachsen die Kontrolle über sich selbst und ihren Körper mehr und mehr entgleitet. Das fing an mit dem Rauchen mit Fünfzehn, exzessiven Trinkgelagen mit Jugendfreunden, ging über zu illegalen Rauschmitteln, übermäßige sportliche Betätigung im Schwimmbad und gelegentlichen Essgelagen. Konsumiert oder wie wild draußen durch die Gegend spaziert wurde bald immer dann, wenn sie sich unsicher über die eigenen Kräfte, Wirkungen und Grenzen war. Katharina fastete bereits zweimal in den letzten fünf Jahren. Ganz zu Beginn hatte sie ein vernünftiges Normalgewicht von 58 Kilo. Innerhalb eines Jahres sportelte und hungerte sie sich auf 50 Kilo herunter und sah sehr ungesund damit aus. Da bekam sie just eine Lungenentzündung und wurde von der Mutter gezwungen, wochenlang im Bett zu liegen und zu essen. Danach war sie richtig dick geworden und fand sich selbst gräßlich. Deshalb aß sie immer mehr und zog sich von ihren Freundinnen zurück. Das Studium musste aber doch fortgeführt werden! Daher wagte sie sich mit 65 Kilo in ihre Studienstadt zurückzukehren. Die Reaktion der Leute war ein Graus. Mit Fasten und Rauschmitteln, bei anhaltend großem Hunger zwischendrin, gelang es Katharina letzten Sommer wieder auf 59 Kilo zu landen. Dann ereignete sich ihr ein harter Rückschlag in der Liebe. Derjenige wehrte sich gegen ihre Selbstschwäche, weil er wohl befürchtete, sie würde nicht nur all das um sich herum, sondern auch ihn damit verzehren. Katharina fühlt sich wie ein schwarzes Loch, wenn sie im Nachhinein daran denkt. Wo die Grenzen liegen, das definiert sich nur sehr ungenau. Nicht nur in Katharinas Kopf. Auch und vor allem ersichtlich wird diese mangelnde Selbstbegrenzung an ihrem Körper. Nach dem Liebesunglück zog sich Katharina wieder zu ihren Eltern zurück und lernte dort erneut, warum sie sich nicht mit ihnen versteht. Sie aß und aß und wurde innerhalb dreier Monate 10 Kilo schwerer. Es war um ihre äußerliche Schönheit in diesem Moment der inneren Reflexion bereits alles verloren. Deshalb beschloss sie, mit der inneren Reinigung fortzufahren, auf die Kilos zu pfeifen, und das Rauchen endgültig aufzugeben. Letzteres auch, weil sich ihr Geliebter das wünschte. Diesen hatte sie nun allerdings schon ein halbes Jahr nicht mehr gesehen. Er würde sie auch kaum wiedererkennen, so wie sie aktuell aussieht. Sie stehen ab und an in Telekommunikation. Doch das reicht nicht. So grau ihre Lippen, Zähne und Zunge im letzten Jahr verqualmt waren, so rot und gesund leuchtet ihr Mund nun. Doch zu küssen gibt es meilenweit nur Genussmittel, nicht ihren ersehnten Geliebten. Den möchte sie beeindrucken. Dazu will sie die Polster, die ihr in der Zwischenzeit Halt gaben, wieder loswerden. Auch um einen vernünftigen Beruf zu ergattern möchte sie ihre Wandlung zum Gesunden vollständig vollziehen und in den nächsten Tagen fasten. Es soll die Stammzellen aktivieren und verjüngen, hat sie gehört. Ob die auch gut für die Selbstverteidigung sind, das bleibt die Frage. Der große Test beginnt jetzt. Katharina liegt im Bett, der Magen knurrt. Die Schenkel, mal wieder unrasiert, ziehen sich zusammen. In zwei Tagen fährt sie ans Meer um dort eine Weile fernab des Alltags zuhause zu sein. Glücklicherweise wurde ihr Computer gehackt, weswegen alle Tastenanschläge, die Katharina tätigt, in dieses Forum hier übertragen werden. So bleibt die Sache spannend und wir warten auf ihre nächsten Gedankenübertragungen.


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am 31.05.2020 um 12:47 Uhr
... hat Yukki geschrieben:
Yukki
Yukki
... ist OFFLINE

Beiträge: 23
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Liebe Katharina
ich wünsche dir eine erfahrungsreiche Reise ans Meer. Es ist gut, dass du beschlossen hast ab nun gut für dich zu sorgen.
Denn das Fasten ist die Speise der Seele!

Viel Glück
Yukki


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am 31.05.2020 um 19:45 Uhr
... hat KatharinaMadox geschrieben:
KatharinaMadox
KatharinaMadox
... ist OFFLINE

Beiträge: 6

fortsetzung.
31520,1

am meer angekommen um den angstspeck wegzufasten den sich katharina während der belauschung durch julien angefressen hatte.
er griff auf ihr telefon und ihren rechner zu, weil er hackt. zudem fälschte er websites und suchergebnisse, sowie social-media-benachrichtigungen, die katharina angezeigt wurden so, dass er katharina manipulieren konnte. kurzfristig hatte sie sogar fast mitgemacht in seinem psycho-spiel. weil sie juliens exfreundin ähnelt, wollte er katharina zu eben dieser exfreundin machen. das ganze nannte er dann seelenwanderung und hantierte mit metaphern wie dem anime "ghost in the shell".
man muss dazu sagen: seine exfreundin starb - wie erfuhr katharina nie von julien. allerdings steht er nicht nur auf sexspielzeuge aller art, sondern auch auf gore. das mag nun nichts bedeuten, allerdings erscheint ihr sein vorweg geschobener feminismus, den er zusammen mit der tusse vertritt, die er gerade zur fickfreundin hat, mehr als täuschmanöver, denn als ernsthaft vertretene lebenspraxis. das mag auch daran liegen, dass er als narzist die ausdrucksweise besitzt, die einer schlange gleicht und so, selbst wenn er beim lügen ertappt wird, es schafft, sich damit zu legitimieren. so, dass seine vollauf gräßliche lebenspraxis dahinter dass er so gut reden kann und sich nicht scheut, leute zu hacken, wenn er merkt, dass er sie mit seinen nicht immer kohärenten argumenten nicht überzeugen kann, in den schatten tritt. katharina hat ihn aber nun so erfahren. den stuss, den er von sich gibt. den hass, den er der welt gibt. seine überzeugungskünste der schar dummen um sich herum - allen voran seine fickfreundin, die sich von ihm eins-a an der nase herumführen lässt um sie zu bumsen, und das unter der fahne des feminismus für enddreißiger-mütter, die sich gerade erst auf das feministische terrain wagen, weil sie eine scheißbeziehung mit kindergebnis vorher führten und es deshalb ganz besonders wichtig haben, mit dem feminismus! vor allem zählt dazu, ganz oft davon zu reden, dass man doch feministisch sei. dann wird schon alles gut.


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am 01.06.2020 um 17:53 Uhr
... hat KatharinaMadox geschrieben:
KatharinaMadox
KatharinaMadox
... ist OFFLINE

Beiträge: 6

fortsetzung 1620, 1

dass man mit einem psycho-hacker vordergründig immer d'accord ist, solange man ihm nützlich sein kann, ergibt sich aus der einzigen wirklichen fähigkeit, über die er verfügt: sich anbiedern. wie ein chamäleon. nicht umsonst beschäftigt sich sein kunstprojekt neben dem dirigieren einerseits mit gore-verwandten memes und andererseits mit normalitäten fokussierenden memes. sie bestehen oft über das element einer beinahe perfekten optischen kopie für eigene zwecke. katharina beobachtete auch an sich ähnliche verhaltensweisen, was vermutlich aus einer frühkindlichen aufmerksamkeitsdefizit-phase resultiert. es könnte die orale sein - das erklärte zumindest juliens als auch katharinas suchen nach etwas, das ihnen im frühen kindesalter wohl fehlte. sich dingen zu ermächtigen, sie sich anzueignen, sie nachzuahmen, sie zu konsumieren, sie zu vertreten, sie zu verkörpern, obwohl sie bis dato noch nicht man selbst waren - so erkennt sich katharina in manchen momenten. von julien geht dieses selbst-erkennen über anverwandlung allerdings in einem ausmaß aus, dass die dahinter übrig bleibenden realen intentionen der person als wenige, rudimentäre, im grunde sogar ziemlich dümmliche reflexe aufscheinen.
konfrontiert mit dieser, all den kreativen lügen zugrunde liegender neandertaler-verfassung, geriet in katharina der sinn für ihre grenzen stark ins schwanken. das entstand unter anderem auch aus ihrer erziehung durch eine narzistin und deren unbewusst übergriffiges verhalten.
julien übertrat katharinas grenzen nicht nur unbewusst, durch grobschlächtiges verhalten, sondern ganz gewollt durch hackerangriffe auf ihr telefon und ihren computer, durch miesmacherei von katharina bei juliens freunden, bei gleichzeitigem begehren katharinas nähe. das spricht für eine unheimliche schwäche bei beiden, denkt katharina. die frage ist nun, ob man diese unsicherheit als liebe missinterpretierte und deshalb erstmal beide schrecklich gelitten hatten - je auf ihre art und weise. sich misstrauen und die grenzen der vertrauenswürdigkeit des anderen austesten - das ist, in hinsicht der erst so kurzen bekanntschaft bei aber doch gar so starken gefühlen, durchaus angemessen. nur die mittel, die sie wählten, waren unerfahren, unsicher und deshalb brachial und grob.
nach all der anstrengung, ihn zu verstehen, ist sie es leid und muss sich um sich kümmern, weil er sie mit seinen impulsen oft gestresst hatte. und trotzdem war das nun so viel arbeit unf zeit, die sie aufeinander aufgewandt haben, dass sie ihn jetzt am meer so sehr vermisst, dass sie über ihn nachdenkt, wenn auch nur voller gram.
wenn das fortwährend so läuft, und man sich gegenseitig in die suppe salzt, kann das pikant werden, aber auch schnell giftig.
langweilig auf keinen fall.


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am 01.06.2020 um 20:17 Uhr
... hat KatharinaMadox geschrieben:
KatharinaMadox
KatharinaMadox
... ist OFFLINE

Beiträge: 6

fortsetzung 1620,2

schön wäre es ja, wenn man die amplituden-regulation so hinbekäme, dass keine übersteuerungen entstehen. denn das ergibt nur schrott. psychisch wie physisch. wo beide theoretisch und tastenversiert sind, bedürfen sie dringend weitere versuche und erfahrung in der realen taktvollen taktilität.
schon wieder hat julien es - trotz seiner wirklich nur sehr witzhaften figur - geschafft, katharina in seinen machtbereich zu zerren, denkt sie. er will ja, dass sie seine tote freundin ist. wenn er sie unbedingt bei sich haben will, weil sie ihr so ähnelt, dann sollte sie ihm eine richtige horrorshow bieten. damit er sich fürchtet! vor den geistern, die er rief! denkt sie. die frage lautet nicht: will er das wirklich? diese frage hat julien sich mit seinem verhalten bereits selbst beantwortet. er will dass katharina ihn das fürchten lehrt, bis ihm die knie schlottern.
ausgezeichnet! denkt sie und klatscht dabei in die hände, reibt die flächen kurz gegeneinander, spannt die oberarmmuskulatur angriffslustig an. ausgezeichnet! einen kniefall mit fußkuss erwartet sie als mindestes zur entschädigung seiner misstaten.
man könnte sogar sagen, sie begegnen sich als zwei ausserordentlich ausgebuffte missetäter. wenn man da zusammenhielte und sich vertraute, ergäbe das genug potential um einiges zu erreichen.


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am 01.06.2020 um 21:06 Uhr
... hat KatharinaMadox geschrieben:
KatharinaMadox
KatharinaMadox
... ist OFFLINE

Beiträge: 6

fortsetzung 1620,3

nur sollte dabei der karren nicht derart ausscheren, dass ihnen keiner mehr abnimmt, was sie alleine durchaus ernsthaft vertreten könnten.
hilft ein ernstes gespräch unter vier augen - so, wie sich katharina es sich von vornherein wünschte? ohne gemeinsames territorium spielen sie krieg. ohne einigung über die grenzen des gemeinsamen und je eigenen territoriums, führen sie fortwährend angriffskriege, wo doch ihre allianz im zwischenstaatlichen bündnis wunderbare verteidigungseffekte für gemeinsame strategische interessen besitzen kann, insofern man das bündnis nicht permanent in sich destabilisiert und auf die zerreißprobe stellt.
dehnprobe. ok. aber zerreiß? zu viel für gelungene diplomatie, denkt katharina.
streit dort, wo er nötig ist, nämlich für etwas, nicht gegen oder gar um etwas.
alsus: der schönen worte taten folgen lassen! ihr beider metier per se. ole! denkt katharina.
das: ole! konterkariert die behauptete schönheit der worte und nimmt etwaigen fehltritten ihre patzigkeit vorneweg aus den segeln. so hofft katharina performativ zu sprechen und vermutet eine mögliche lösungsstrategie der enttäuschenden handlungen im kontrast zu den megalomanen phantastereien der worte präziser, sehr pfiffiger pfennigfuchser.
weniger trumpfen, dann weniger trampeln, dann besseres sicherheitskonzept, dann schlagkräftigeres bündnis.
ihr fiel auf, dass sie ihn immer nur dann hasst, wenn sie sich selbst hasst. und andersherum. dass sie sich selbst hasst, wenn sie ihn hasst. das liegt wohl an der mimikry des narzismus unf macht den ausweg unheimlich schwer. julien ist ein teil von katharina und sie ein teil von ihm.
wenn man kunst nicht nur als das zeugs, das im museum steht, begreift, sondern als stilisierungen des alltags, zählt liebe unter die künste. sie vollzieht einen bruch mit normen und lebensweisen und bietet die möglichkeit zur distanzierung von der wirklichkeit.
katharina murmelt in gedanken an ein buch, das sie las, als sie beschloss, sich julien in ihrer zuneigung zu offenbaren, die beiden worte heiligen und lustvoll vor sich hin. das heilige heiligen. das lustvolle leben. gibt es eine ecke von lacan zur ästhetik? kunst, psychoanalyse und politik - die kernbereiche katharinas ausbildung. nach theoretischer politik und praktischer kunst, wie analyse, braucht es eine umkehr zur politisierung der kunst und politisierung der psychoanalyse, denkt katharina. was heißt das konkret auf ihr leben angewandt? lebenskunst. ja. aber nur politisch. politische psychoanalyse und narzismus-bekämpfung im sinne eines inneren antifaschismus. stilisierung der lebenswirklichkeit und konfrontation mit der fragilität pragmatischer sinnhorizonte. denkt katharina. und denkt an ihren körper und den von julien.


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am 02.06.2020 um 09:51 Uhr
... hat Yukki geschrieben:
Yukki
Yukki
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Beiträge: 23
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Georgie das kann ich nur unterstreichen!

--
Fasten ist Nahrung für die Seele!


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am 02.06.2020 um 09:54 Uhr
... hat Yukki geschrieben:
Yukki
Yukki
... ist OFFLINE

Beiträge: 23
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Es ist auch möglich, dass da jemand Hilfe benötigt!

--
Fasten ist Nahrung für die Seele!


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am 02.06.2020 um 13:24 Uhr
... hat KatharinaMadox geschrieben:
KatharinaMadox
KatharinaMadox
... ist OFFLINE

Beiträge: 6

hallo und herzliche grüße. es gibt eine neue

fortsetzung 2620,1:

katharina sprang früh morgens ins vierzehn grad warme nordseewasser und schwamm auf die offene see hinaus. am letzten tag rötete die mittagssonne ihre schultern derart, dass sie die kühle frische des meereswassers auf der haut mehr als einfach nur aufweckte. wie gut das tut! das meer an sich heranzulassen! dachte sie. doch ihre finger wurden blau, deswegen lief sie geschwind mit triefnassen badesachen unter der kleidung zurück zum dorf um im haus über die mittagszeit zu lesen. ein buch über kunst - im weitesten sinne. sie erfuhr:
ästhetisches bewusstsein entsteht als sinn für die interne stilisierung, als auch die externe vorstellung des menschlichen zusammenlebens. distanz von der welt und konfrontation mit der welt müssen gleichmäßig angewandt werden. anderenfalls handelt es sich um verkürzungen - theoretischer oder praktischer ursache.
wie gut, dass sie sich ans meer zurückgezogen hat, um sich darauf folgend erneut in die welt und ihr lebendiges getümmel zu stürzen, denkt katharina. hierzu muss sie es nur schaffen, distanz und konfrontation in ein gleichgewicht zu bringen. vermutlich erhält auch sie dadurch wieder gleichgewicht, im übertragenen wie konkreten sinne. die membranfrage ist auch eine gleichgewichtsfrage, denkt sie.
selbstbeschränkung und verteidigung sind distanz und konfrontation. das fasten, als selbstbeschränkung, zählt zur ästhetischen praxis, insofern man es nicht alleinstehend betrachtet, sondern es immer auch mit seinem dialektischen gegenpart vermittelt: der konfrontation mit der welt. das heißt, fasten ist nur der eine teil der ästetischen lebensführung. der andere teil besteht in der öffnung auf die welt hin, durch beschränkung der internen beschränkung und stilisierung, um so auch einen sinn für die externe welt durch konfrontation des stilisierten internen mit ihr zu schaffen. der sinn der externen welt entsteht nur, indem die individuen aus ihrer internen distanzierung zur welt hintreten, weil der welt-sinn aus den vorstellungen verschiedener gemeinsamer lebensweisen besteht. katharina schreibt sich das auf und überträgt ihre tastenanschläge diesmal selbst ganz bewusst in die welt, ganz ohne hilfe ihres hackers. sie versteht nun, dass die welt nur solange existiert, solange sie sich ihr nicht weiter verschließt. die welt fängt in ihrem kopf an, geht über ihren körper und andere objekte ausserhalb, verfügt aber auch über subjekte, die man auch geneinsam bilden kann. nicht auf die welt zuzugehen, da man die interne stilisierung durch selbstbeschränkung nicht richtig beherrscht, und sich stattdessen anderweitig niedrigschwellig mit der welt konfrontiert (konsum im exzess, ganz ohne lust, ganz kulturbanausenhaft), bedeutet somit immer auch, die welt eines teils ihrer sinne zu berauben.
distanzierung zur anschließenden konfrontation mit der welt, schafft eine ästhetische lebensführung und stiftet sinn in der welt. katharina hofft, nicht nur sich selbst, sondern auch anderweitig sinn stiften zu können, via übertragung ihrer gedanken in den cyberspace - the new home of mind - um es mit john perry barlow zu sagen.
sinn in der welt stiften!
soziale isolation und mangelnde selbstbeschränkung, aus furcht vor der konfrontation mit der welt, ist unsinn für das individuum, wie die welt. daraus folgt: aus der phase der selbstbeschränkung und des rückzuges muss neue kraft zur aktiven weltgestaltung gewonnen werden. alles andere ist unschönes bewusstsein, sowie unschöne lebensführung.
man könnte fast - mit hinblick auf die heute historische jährung der erschießung benno ohnesorgs und der daraus erwachsenen bewegung 2. juni - fordern: gesellschaft oder barbarei!
frage nun: half der hack das verhältnis von und den sinn für die notwendige verknüpfung von selbststilisierung und weltgestaltung zu schärfen und so das theorie-praxis-problem ... die membranfrage! ... zu beantworten?
JA.
um politik zu machen, braucht es folglich weder parteivertreter noch terroristen, sondern einfach ein ausgewogenes verhältnis zwischen selbst und welt. weil sich dieses verhältnis nur über konfrontation herstellt, umfasst solche politik immer auch als zentrales element den streit. nur - wie bereits gesagt - eben nicht gegen oder um etwas, sondern für etwas: das gute leben.
katharina beendet ihr mittägliches denkpäuschen um über den deich zu spazieren und die geschriebenen worte, gleich dem inzwischen in die ebbe geflossenen meer, aus distanz zu betrachten. erst abends wird die gedankenflut zurückkehren. damit sie gut träumen kann, geht katharina nun durch den schlick der ebbe.


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am 03.06.2020 um 08:05 Uhr
... hat George geschrieben:
George
George
... ist OFFLINE

Beiträge: 2649

Hallo,
ich möchte eigentlich nur eins dazu sagen,
dass ich froh bin, schon 65 zu sein
und dieses ganze Hormondebakel hinter mir zu haben.

LG

Georgie

--
"An der inneren Reinheit ist ALLES gelegen.
Die ganze Schöpfung beruht auf ihr."

(J.H.S. 1950 - 2010)

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Tonia Tünnissen-Hendricks
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