Forenthema: Vom Hummel- zum Normal-Ich ... nieder mit der Bauch-Herrschaft

Hallo Zusammen,

zuallererst möchte ich mich ganz herzlich bei Euch allen, Tonia natürlich inclusive, bedanken.
Dank dieser Webseite habe ich gelernt wie ich meine Fasten -Erfahrungen einordnen darf, was "normal" ist und was eher nicht ... und das es oftmals kein "normal" gibt.
Ich hab mit Euch die letzten acht Jahre, immer wenn ich selber gefastet hab, als stille Mitleserin gelacht, gelitten und gehofft. Ihr habt mich über bauchgrummelnde Zeiten abgelenkt, mit Euren Erfahrungen den Kopfschmerz verjagt, mich nicht einknicken lassen und noch so vieles mehr.
Vielen lieben Dank dafür.

Nun stecke ich also meinen Kopf aus der Anonymität und möchte mein nächstes Abenteuer hier öffentlich festhalten.

Für gewöhnlich faste ich seit acht Jahren zwei mal jährlich um die 10 Tage, je nach befinden. Dieses Jahr soll das erst Mal der Fokus nicht auf Schmerzlinderung (Rheuma) und Zell-Regeneration liegen sondern auf Reduktion des Körperumfangs. Gefühlt strebt mein Bauch die Weltherrschaft an ... zumindest wenn ich ihn nicht bald bremse. Ich bin, dezent gesagt, in der Mitte etwas hummelig.

Wie lange ich faste, möchte ich jetzt noch nicht fest machen. Ich würde mir wünschen, das es länger werden könnte als die 10 Tage ... träume vom Langzeitfasten ... aber daran möchte ich noch nicht denken.
Bisher hat es mir immer sehr gut getan, jeden Morgen aufs neue diese Entscheidung, für mich, zu treffen anstatt eine klare Zahl vor Augen zu haben.

Die harten Fakten:
Ich bin 40 Jahre jung, 170 groß, wiege 78 kg und habe einen Bauchumfang am Bauchnabel von 106 cm. Der jährliche Check beim Hausarzt ist durch und es spricht nichts gegen eine neue Runde Heilfasten.

Ja der Bauchumfang ist deutlich zu viel, sogar krankhaft, und absolut selbst verschuldet. Die letzten vier Monate war bei uns ordentlich was los, leider nicht in meinem Kühlschrank sondern eher beim Lieferdienst, und hat mir über 15 cm plus in der Körpermitte gebracht. In Stresssituationen verliere ich jedes Maß.
Wir sind im Dezember spontan mit vier Wochen Vorlauf von München in ein kleines Haus auf einen Deich ins Alte Land gezogen ... Kulturschock inclusive.
Zwei Fortbildungen und diverse Familiendramen später hat mir der letzte Gang unserer 17jägrigen Fellnase (Hund) vor zwei Wochen kulinarisch und emotional den Rest gegeben. Ich war bis gestern bei einer Mahlzeit pro Tag die ich morgens startete und bis zum Abend durchgegessen habe.

Ich möchte meine Fastenzeit nutzen um an meinen Emotionen zu arbeiten und um unser Häuschen zu renovieren, da der Zustand durch die Vor-Bewohner etwas verlebt ist.
In vielen Büchern steht zwar, das man es ruhig halten soll und idealer Weise wenig arbeitet, wenn man fastet ... für mich funktioniert dieser Ansatz leider nicht.
Ich habe es schon einige Male so probiert, auch Urlaub genommen, und immer nach kurzer Zeit abbrechen müssen. Ich werde ganz normal weiter arbeiten (Schreibtisch im Home-Office) und in meiner Freizeit den Pinsel in die Hand nehmen, wenn mir danach ist. Streichen, spachteln und alles drum herum hat für mich etwas meditatives.

Heute ist mein zweiter Entlastungstag.
Der Kühlschrank ist mit allem gefüllt was ich mag, der Göttergatte informiert, Farben, Lacke und Spachtelmasse liegen bereit ... in diesem Sinne heißt es ab morgen, liebevoll gemeint, einfach mal den Mund halten.

Wünscht mir Glück
Ganz liebe Grüße
Ich🙋🏼‍♀️

Liebe ...Knackig 😉,
wie geht es dir?

Jetzt zu renovieren ist sportlich. Ich brauche die ersten Tage Ruhe. Irgendwann kommt so ein Energieüberschuss. Den nutze ich dann auch gerne zum räumen und putzen. Die Meisten gehen spazieren. Da hab ich meistens keine Lust zu.

Du möchtest an deinen Emotionen arbeiten. Die kommen beim Fasten bei mir besonders deutlich hervor. Ich wünsche dir, dass du die positiven Gefühle besonders ausnutzt um Schwung für Veränderungen zu nehmen, ohne dir zu viel aufzubürden.
Wie gehst du mit schlechten Seelenbewegungen um?
Liebe Grüße Kugelig

Tag 1, Fasten nach Buchinger:
Gewicht: 76,2
Bauchumfang: 103 cm


Guten Morgen Zusammen,


ach ja ... Tag 1, der ist bei mir immer etwas schwierig. Nicht unbedingt wegen dem Glaubern, und davon bin ich wirklich kein Fan, sondern wegen meinem gut trainierten Muskelgedächtnis.


Bei mir zu Hause bin ich die Alleinverantwortliche Heldin am Herd. Mein Mann ist toll, schafft es aber, Wasser anbrennen zu lassen. So passierte es mir auch gestern fast wieder, dass ich mir beim Gemüse schnippeln, aus Gewohnheit, nebenbei ein Stück Paprika in den Mund geschoben habe.
Ich koche ganz normal für meinen Mann weiter, er kann ja nichts dafür, das ich faste und eigentlich, macht es mir auch nicht großartig etwas aus. Kochen ist wie Yoga für mich und ich verbringe gerne Zeit in der Küche, auch wenn nichts esse.

Ich habe mich gestern nach dem Abführen sehr gut und überraschend energiegeladen gefühlt. An einen Spaziergang war beim Bindfaden-Regen leider nicht zu denken, daher habe ich die Küchenzeile und den Fliesenspiegel neu lackiert. Die Vorbereitungen dafür, wie alle Löcher verspachteln, die Möbel etwas anschleifen, entfetten und abkleben, hatte ich schon am Vortag erledigt ... nur für den Fall😉.


Tagsüber ging es mir sehr gut, dafür mich ich sehr dankbar, das war auch schon mal deutlich anders. Am späten Abend grummelte mein Bauch etwas, der war nach einer großen Tasse Kamillentee auch wieder wohlwollend gestimmt.


Gerade lugt die Sonne etwas hervor. Perfekt ... dann kann ich mich mal ordentlich durchlüften.


Habt einen tollen Sonntag
Ganz liebe Grüße , Ich🙋🏼‍♀️


Ich versuche mal Euch ein Bild von meinem Gewerkel mit dran zu hängen. Was etwas Farbe doch ausmacht.

Wow! Richtig schön!

Guten Morgen liebe Kugelig,


ja das mit dem spazieren gehen ist immer so eine Sache. Ich denke, es hängt auch sehr stark mit dem Wohnort zusammen. Bis Dezember haben wir z. B. im Münchener Süden gelebt. Da bietet sich zu Fuß draußen sein geradezu an, weil die Stadt bzw. die Umgebung so geplant wurde.
Jetzt, auf dem Land, muss ich für längere Spaziergänge oder Wanderungen vorher ins Auto steigen. Da habe ich manchmal auch einfach keine Lust zu.


Als Schreibtischtäterin habe ich mir vor einigen Jahren einen höhenverstellbaren Schreibtisch und ein Gehband zugelegt. Das Laufband rolle ich unter den Tisch und bei Meetings gehe ich dann langsam auf der Stelle.


Welche Art der Bewegung liegt Dir denn besonders?

Eine Patentlösung habe ich für mich noch nicht gefunden. Ich versuche, Gefühle nicht mehr wegzudrücken, z. B. durch Essen oder andere Übersprungshandlungen, sondern sie erst einmal an-zu-nehmen. Das alleine finde ich manchmal schon schwer.
Im zweiten Schritt ergründe ich das "Warum".
Um die Muster und Trigger für mich langfristig zu identifizieren, führe ich ein Tagebuch. Über die Wirksamkeit kann ich Dir noch nichts genaues sagen, aber das alleinige Herunterschreiben hilft schon. Es ist nicht ordentlich und entbehrt jeglicher Struktur, dennoch nimmt mir das "auslagern" von teils negativen Gedanken Druck raus.


Was sind denn Deine Strategien?


Liebe Grüße, Ich🙋🏼‍♀️

Ich schwimme ganz gern. Aber so ein richtiger Sportfan bin ich leider nicht.
Früher habe ich Ballett geliebt und viel Gymnastik gemacht.
Heute finde ich Krafttraining am angenehmsten. Ausdauer hab ich leider gar nicht.

Aber wenn es zeitlich passt, lasse ich den Bus weg und gehe Wege zu Fuß. Ich bin ganz froh, wenn ich am Ende des Tages 8000 oder gar 10000 Schritte zusammen habe. Die schaffe ich auch fast immer.

Emotionen schaffe ich immer gut zu ignorieren. Das habe ich von Kindesbeinen an gelernt.
Sie mir anzusehen ist schwer. Mich nicht selbst zu verurteilen dass ich fühle was ich fühle noch viel schwerer.
Aber ich kann mitlerweile sauer werden und das zeigen. Dabei muss ich aufpassen nicht ungerecht zu sein und wild zu pauschalisieren.
Traurig geht auch, wenn ich z.B. etwas trauriges sehe. Da kann ich heulen ...

Aber was ich kann, ist echtes Glück empfinden. Ich kann mich über meine Kinder freuen und wenn mir etwas gelungen ist. Ich kann Sonne und Freunde genießen. Das war sehr lange anders.


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Liebe Grüße Kugelig

Tag 2:
Gewicht: 75,8
Bauchumfang: 101 cm


Guten Morgen,


meine Laune ist durchgehend heiter, besonders nach dem sonnigen Tag gestern. Das Licht tat mir, nach dem dunklen Jahresanfang, einfach nur gut.
Wir waren am Vormittag gute 10.000 Schritte spazieren und haben uns den Wind um die Nase wehen lassen.


Ich bin etwas erstaunt, wie gut gelaunt ich dieses Mal bin. Für gewöhnlich laufe ich die ersten drei bis vier Fastentage, motzend wie ein Gremlin durch die Welt … und ich meine nicht die flauschige, niedliche Version mit dem Stirnband. Egal … kräftig auf Holz klopfen und das Beste hoffen.


Nach meinem Mittagsschläfchen (Leberwickel) hat mich der Tatendrang gepackt.
Ich habe die olle Tapete der Vormieter in der Küche runtergerissen, Löcher und Risse verschlossen und abgeklebt, um die Decke und alle Wände zu streichen. Wenn ich Lust habe und am Nachmittag Zeit finde, mache ich das heute, wenn nicht … halt nicht. Arbeit hat ja die Angewohnheit, nicht weg zu laufen.😉


Zum Abend hin grummelte mein Bauch wieder etwas. Kein Hunger, eher Appetit und Lust, etwas zu kauen. Viel trinken hilft, insbesondere etwas Warmes tut mir gut. Gerne auch eine zweite große Tasse Gemüsebrühe.


Im Gegensatz zum ersten Fasten-Tag, wo ich bis weit nach Mitternacht hellwach war, war mir gestern schon um 22 Uhr nach ins Bett kuscheln.


Hab einen schönen Wochenstart
Ganz liebe Grüße, Ich🙋🏼‍♀️

Guten Morgen liebe Kugelig,


halten wir mal kurz fest:
Du lässt freiwillig den Bus links liegen und schaffst kontinuierlich über 8.000 Schritte am Tag UND Du magst Krafttraining. Das ist eine tolle Kombination.


Vom Mindest her bist Du den Menschen, die z. B. lieber laufen gehen (wie mich), meilenweit voraus. Muskelaufbau und Erhaltung ist gerade ab 35/40, wenn wir körperlich wartungsintensiver werden, sehr wichtig.


Kennst Du Tabata? Daran versuche ich mich gerade ganz frisch. Krafttraining löst bei mir dieselben Emotionen aus wie Fenster putzen. Deswegen muss das Übel zügig durch sein.
Tabata ist eine Form des High Intensity Intervall Trainings, auch unter der Abkürzung HIIT bekannt. Das Besondere an dieser Trainingsform ist, dass ein Workout nur vier Minuten dauert. Währenddessen wechselt man zwischen 20 Sekunden maximaler Belastung und 10 Sekunden Erholung.

Das tut mir leid zu lesen. Ich denke, wir Deutsche, sind allgemein prima darin, unsere Gefühle im Zaum zu halten. Kinder werden mit Glaubenssätzen groß wie:

Ein Indianer kennt keinen Schmerz
Stell dich nicht so an
Reiß dich mal zusammen
Was sollen denn die Nachbarn denken
usw.


Uns ist oftmals wichtiger, was Dritte von uns halten. Dabei sollten wir, jeder für sich, an erster Stelle stehen. Erinnere Dich mal an die Ansage im Flugzeug: "zuerst sich selbst die Sauerstoffmaske anlegen, danach Deinen Kindern bzw. Sitznachbarn, wenn sie es nicht selbstständig können”.

Das sagt ja schon alles aus. Wenn Du Dich nicht bezüglich Selbstfürsorge an erster Stelle stellst, wirst Du Dich ab einem gewissen Punkt nicht mehr wie gewohnt für Deine Lieben engagieren können.

Prima finde ich, dass Du genau sagen kannst, was geht und was eher weniger. Insbesondere das Empfinden von Freude ist sehr wertvoll. Behalte Dir das bei.
Das Annehmen von Gefühlen ist schwierig, aber Du darfst Dich, wenn Du magst, dahin weiterentwickeln … in Deinem Tempo … nach Deinen Regeln.

In diesem Sinne wünsche ich dir einen entspannten Montag.
Liebe Grüße, Ich 🙋🏼‍♀️

Tag 3
Gewicht: 74,8
Bauchumfang: 102 cm

Guten Morgen Ihr Lieben,

Der Tag startete gestern, mal wieder, mit Regen und Sturm. Ach menno … es darf gerne auch etwas weniger Druck auf die Stimmung sein. Falls jemand einen guten Draht zu Petrus und/oder Frau Holle hat … bitte melde Dich. Ich habe Fragen.

Die erste “Mahlzeit” war ein kleines Glas Pflaumensaft mit etwas Zimt. Ich mach mir den in der Mikrowelle warm und löffel ihn dann aus. Kaltes "Frühstück" geht für mich im Winter gar nicht.
Im Büro ist kaum etwas los gewesen. Fast alle Kollegen waren auf Faschingsumzügen oder anderweitig kostümiert unterwegs. Ich liebe solche Tage. Das ist wie in der Weihnachtswoche oder zwischen den Jahren. Ich schaffe da entspannt richtig was weg, wenn nicht ein Gespräch oder Meeting das nächste jagt.

Nach dem “Mittagessen” bin ich mit meinem Leberwickel ins Bett und gleich eingedöst. Ohne Wecker geht es unter der Woche nicht.
Fasten ist immer die Zeit in der ich zu meiner Wärmflasche ein innigeres Verhältnis habe, als zu meinem Gatten.😁

Ich habe es am späten Nachmittag noch geschafft, die Küchenwände und die Decke zu streichen. Hölle, Hölle, Hölle … sag ich Euch. So schön eine alte Dielendecke auch ist, sie zu überarbeiten, ist dezenter Wahnsinn. Die Vormieter haben das die letzten 10 Jahre nicht gemacht und heute verstehe ich warum.🙈
Es hat drei Anstriche gebraucht, bis die Deckenbalken einheitlich aussahen. Als Gratiszugabe habe ich heute richtig feinen Muskelkater in den Armen. Fühlt sich gut und gleichzeitig doof an.😉

Früh mit Buch ins Bett hat dann den Tag für mich abgeschlossen.

Alles in allem bin ich mit meinem Fastenstart sehr zufrieden. Ich habe es bisher geschafft, gut drei Liter pro Tag zu trinken. Wenn ich nur zu Hause bin, geht das auch ganz gut. Das Bauchgrummeln hatte ich nur die ersten beiden Tage am Abend, gestern blieb es aus. Kopfschmerzen, Müdigkeit oder andere Nebenwirkungen sind bisher an mir vorbei gezogen, wofür ich sehr dankbar bin.

Hab einen tollen Tag.
Liebe Grüße, Ich🙋🏼‍♀️

Guten Morgen 🌻
Hast du noch viel zu renovieren? Ich hoffe deinem Muskelkater geht es besser.

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Liebe Grüße Kugelig