Akelei
botanisch: Aquilegia vulgarisDie Akelei findet als Naturheilmittel in der heutigen Zeit nur noch in homöopathischen Zubereitungen Anwendung. Grund hierfür sind wissenschaftliche Untersuchungen, die ergeben haben, dass in der Akelei giftige Glykoside enthalten sind wie beispielsweise ein Blausäure-Glykosid, das als krebserregend eingestuft wurde.
Akelei-Blüte ... fotografiert am 09. Mai 2004
Dabei ist in der Wikipedia gleichzeitig nachzulesen, dass einst in einigen Gegenden Deutschlands die frischen Akelei-Blätter im Frühjahr sogar als Gemüse zubereitet wurden, um eben Krebserkrankungen zu verhindern.
Es sollte zudem nicht verschwiegen werden, dass die Akelei über viele viele Jahrhunderte hinweg in der Naturheilkunde eine sehr bedeutsame Rolle spielte. Wenn die Menschen nach einer Behandlung mit Akelei reihenweise krank statt gesund geworden wären, hätte sich die Akelei sicherlich nicht fast ein ganzes Jahrtausend in den Heilkräuterverzeichnissen halten können. Ich persönlich vermute, dass bei der Behandlung mit Akelei-Pflanzenteilen die Dosierung ganz stark über eine genesende oder krankmachende Wirkung entscheidet. Zudem mag der richtige Zeitpunkt des Sammelns eine Rolle spielen. Die Akelei-Blätter sind im Frühjahr möglicherweise anders zu bewerten als im späten Sommer? Möglicherweise wird die Wirkung der giftigen Glykoside zum richtigen Zeitpunkt durch andere wichtige Inhaltsstoffe kompensiert?
Da ich bislang jedoch zu den genannten Punkten (Sammelzeitpunkt, Dosierung) keine exakten Angaben finden konnte, verzichte auch ich wegen der möglichen lauernden Gefahr lieber auf die Einnahme von Akelei-Zubereitungen - zumal es für die meisten Indikationen deutlich ungefährlichere und besser erforschte Kräuter gibt.
Stattdessen genieße ich um so mehr den herrlichen Anblick meiner im Frühjahr zahlreichen weiß, rosa, lila und blau blühenden Akelei im Garten :-)
Andere volkstümliche Namen für Akelei |
Gemeine Akelei · Gewöhnliche Akelei |
Die Akelei wurde jahrhundertelang als Heilmittel gegen Leberbeschwerden oder durch Leberprobleme ausgelöste Krankheiten wie beispielsweise die Gelbsucht gelobt. Dass der Einsatz nicht leichtfertig auf eigene Faust erfolgen sollte, ist jedoch auch bereits in Alois Meerwalds Kräuterbuch zu lesen, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts erschien:
"Die Balgfrüchte der Akelei enthalten zahlreiche, schwarz glänzende Samenkörner, die als Heilmittel Anwendung finden. Der Akeleisamen gilt als Mittel gegen die Gelbsucht, doch soll man bei der Anwendung größte Vorsicht walten lassen und lieber vorerst einen Arzt fragen, ehe der Samen eingenommen wird. Zum Einnehmen wird der Samen zerquetscht und dann mehrmals im Tage in Portionen von je einem Kaffeelöffel dem Kranken eingegeben. (Alois Meerwald)"
Auch Gallenleiden, Hautausschläge, Fisteln, Furunkel, Grind, Geschwüre, Mundgeschwüre, Heiserkeit, geschwollene Drüsen, Magen- und Darmbeschwerden, Milzstauungen, Menstruationsbeschwerden, Weißfluss und übermäßige Nervosität wurden mit Akelei-Zubereitungen behandelt. Akelei galt als schweißtreibend und harntreibend. Darüber hinaus lobte Hildegard von Bingen im 12. Jahrhundert die Akelei als fiebersenkendes Mittel.
Linktipp:
- Akelei (Garten- und Pflegetipps)
Akelei hilft bei folgenden Krankheiten & Beschwerden | |
» Nervosität | » Regelschmerzen, Menstruationsbeschwerden |
Hildegard von Bingen zur Pflanze Akelei:
Die Akelei ist kalt. Und ein Mensch, in dem Anfälle, was "selega" genannt wird, zu entstehen beginnen, der esse rohe Akelei, und die Anfälle verschwinden. Und der, in dem Skrofeln zu wachsen beginnen, der esse oft rohe Akelei, und die Skrofeln nehmen ab. Aber auch wer viel Schleim auswirft, der beize Akelei in Honig und esse sie oft, und der Schleim nimmt ab, und sie reinigt ihn so.
Wer aber Fieber hat, der zerstoße Akelei, und er seihe ihren Saft durch ein Tuch, und diesem Saft gebe er Wein bei, und so trinke er oft, und es wird ihm besser gehen.
Blüte: | von Mai bis Juni |
Akelei-Tipps für den Gärtner
Die Akelei liebt den Halbschatten und mag sogar völlig schattige Plätze im Garten. Sie macht sich optisch sehr schön zur Ausschmückung von Rabatten und größeren Gruppen.
Aussaat:
Ab März in Schalen, gleichmäßig feucht halten, damit die Saat nicht austrocknet. Pikieren und wenn die Pflänzchen gekräftigt sind, im Freien auf 40 x 30 cm auspflanzen.