Leberwickel ... der kleine Turbo in Sachen Entgiftungsarbeit
In fast allen Büchern zum Thema Fasten spielt der Leberwickel um die Mittagszeit eine nicht unbedeutende Rolle. Da es beim Fasten primär ums Entgiften des Körpers geht, ist es naheliegend der Leber ein wenig mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Schließlich ist die Leber eines unserer wichtigsten Entgiftungsorgane.
Ein feuchter, heißer Leberwickel sorgt dafür, dass die Leber stärker durchblutet wird. Dank dieser verbesserten Durchblutung können wir der Leber bei ihrer wichtigen Arbeit ein klein wenig "unter die Arme greifen". Ein Leberwickel wirkt sozusagen wie ein kleiner "Turbo" in Sachen Entgiftungsarbeit.
Wo sitzt die Leber eigentlich?
Der größte Teil unserer Leber befindet sich gut geschützt unter den Rippen unseres Brustkorbes auf der rechten Seite im oberen Teil des Bauches. Ein Zipfel der Leber zieht sich hinüber bis auf die linke Bauchseite.
Was benötigt man für einen Leberwickel?
- ein kleines Handtuch, z.B. ein Gästehandtuch
- ein größeres Handtuch, z.B. ein Badehandtuch
- eine Wärmflasche
Wie legt man einen Leberwickel an?
- Wasser in einem Topf, einem Flötenkessel* (ich liebe dieses Teil) oder mit einem Heißwasserkocher erhitzen
- Wärmflasche* mit heißem Wasser füllen
-
Kleines Handtuch ins heiße Wasser hineintauchen
(Vorsicht! Nicht die Finger verbrennen) - Handtuch gut auswringen und doppelt gefaltet auf die Leberregion legen
- Wärmflasche darauf packen
- Großes trockenes Handtuch - möglichst luftdicht darum wickeln
- ca. 30 Minuten gut zugedeckt hinlegen
Die ideale Uhrzeit für einen solchen Leberwickel liegt zwischen 12:00 und 14:00 Uhr. Am Abend wirkt ein solcher Leberwickel schlaffördernd.
ACHTUNG:
Wegen der durchblutungsfördernden Wirkung solltest du den Leberwickel NICHT anwenden, wenn du unter Magenblutungen, Magengeschwüren oder Darmgeschwüren leidest.
Falls du keine Wärmflasche zur Hand haben solltest, kannst du alternativ auch ein Wärmekissen auf das feuchte Handtuch legen.
Die Leber zählt mit ihrem durchschnittlichen Gewicht von 1,5 bis 2 Kilo zu den größten Organen in unserem Körper. Sie ist
- Vitaminspeicher,
- Eisendepot,
- Zuckerlager und
- vor allen Dingen unser wichtigstes Stoffwechselorgan und
- Entgiftungsorgan.
Die Leber filtert unser Blut und sortiert dabei schädliche Substanzen, Gifte und Abbauprodukte aus. Sie produziert Galle für die Fettverdauung und verwandelt das Eiweiß aus der Nahrung in das wichtige körpereigene Eiweiß. Darüber hinaus ist die Leber an der Verarbeitung von Cholesterin beteiligt und produziert wichtige Hormone. Die Funktionen der Leber sind derart umfangreich, dass sie alleine ein dickes Buch füllen können.
Wir sollten unsere Leber folglich stets gut behandeln, denn eine intakte Leber ist maßgeblich an unserer Gesundheit beteiligt.
Was belastet unsere Leber?
Eine Überlastung der Leber kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen. Als die beiden größten Risikofaktoren für unsere Leber gelten
- ein Übermaß an Alkohol und
- Übergewicht.
Darüber hinaus schaden auch Nikotin und fast sämtliche Tabletten (vor allen Dingen chemische Medikamente) auf Dauer massiv unserer Leber. Ebenso können Schwermetalle in den Zähnen sowie zahlreiche chemische Duftstoffe in Kosmetikartikeln und Reinigungsmitteln die Leber stark belasten. Du solltest es also mit Parfüm, Raumspray, Deo, Haarspray und Reinigungsmitteln, die synthetische Duftstoffe enthalten möglichst nicht übertreiben oder gleich gänzlich darauf verzichten. Das heißt nicht, dass du auf gute Düfte verzichten musst. Es gibt auch genügend natürliche Inhaltsstoffe, die gut duften und die Gesundheit nicht nachhaltig beeinträchtigen.
Immer öfter werden außerdem psychische Probleme (Stress, Ärger, Burnout) als leberschädigende Faktoren genannt. Korsetts und Wespentaillen sind glücklicherweise heute aus der Mode geraten. Das ständige zu enge Einschnüren dankt die Leber nämlich ebenfalls in keinster Weise.
Einen enormen Leberschaden kann zudem eine Hepatitis-Infektion (Leberentzündung) nach sich ziehen - vor allen Dingen, wenn sie unerkannt bleibt und sich zur einer chronischen Hepatitis entwickelt. Wer regelmäßig unter Durchfall, Appetitlosigkeit und Abgeschlagenheit leidet, sollte sich daher zügigst bei seinem Hausarzt untersuchen lassen, um ggf. eine Hepatitis rechtzeitig zu behandeln bevor sie ernsthafte, irreparable Leberschäden nach sich zieht.
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Bücher-Quellen & Weiterführende Literatur
18 Kommentare zu diesem Artikel
Hallo Klara, entgiftende Maßnahmen wie Leberwickel, Entschlackungstees etc solltest du erst nach Deiner Stillzeit machen - da man ja Schadstoffe durch Schweiß, Urin, Kot und auch durch Muttermilch ausscheidet
geschrieben von Sonja am 07.09.2015 um 00:43 UhrHallo Klara :-)
so rein aus dem Bauch heraus würde ich sagen:
Warte lieber bis nach der Stillzeit, bevor du mit Maßnahmen zur unterstützenden Entgiftung deines Körpers beginnst. Sicher ist sicher ...
liebe Grüße
Tonia :-)
Darf ich, solange ich Stille, Leberwickel anwenden? Habe mich bisher nicht getraut, weil ich nicht sicher bin, ob ausgesonderte Schadstoffe in die Muttermilch übergehen könnten... oder ist dieser Gedanke weit hergeholt?
geschrieben von Klara am 20.08.2015 um 14:25 UhrHallo Tonia,
vielen Dank für das schnelle Feedback. Eigentlich macht mir die Mondphase auch keinerlei Beschwerden oder Hindernisse. Aber z. B. Abnehmen, da merke ich doch ob es zu- oder abnehmender Mond ist.
Ich werde klar den Leberwickel am Anfang alleine probieren, denn eine Wirkung möchte ich doch schon erfahren dürfen.
Ich werde mein Ergebnis bestimmt mitteilen ;-)
Gruß Ellen
Hallo Ellen :-)
mir ist nichts darüber bekannt, dass man einen Leberwickel nicht mit dem Trinken von Brennnesseltee verbinden sollte ...
Ich persönlich hätte keinerlei Bedenken, das einfach mal auszuprobieren. Von eigenen Erfahrungen in der Kombination kann ich allerdings nichts berichten.
Da du aber ja geschrieben hast, dass du bisher noch nie einen Leberwickel angelegt hast, würde ich das beim ersten Mal vielleicht ohne das gleichzeitige Trinken von Brennnesseltee versuchen - sonst weißt du ja anschließend nicht, ob die Reaktion darauf auf den Leberwickel zurückzuführen ist oder auf die Kombination von Leberwickel und Brennnesseltee. Und wenn du dann nach 2-3 Tagen ein Gefühl für den Leberwickel entwickelt hast, kannst du ja mal den Tee dazu trinken und anschließend entscheiden, ob es sich mit oder ohne besser anfühlt?
Was die passende Mondphase angeht, muss ich passen ;-) Ich selbst bin absolut nicht mondfühlig - auch wenn ich hier oben auf meiner Seite einen Mondphasenkalender eingebaut habe. Ich habe in den vergangenen Jahren immer mal wieder drauf geachtet, aber egal, was ich anpacke, es macht bei mir absolut keinen Unterschied, ob ich das bei Neumond, Vollmond, abnehmendem oder zunehmendem Mond erledige ;-)
viele Grüße
Tonia :-)
Auch ich hätte eine Frage zum Leberwickel. Meine Schwiegermutter hat mir vor Jahren bereits davon erzählt wie gut es tut, Leberwickel zu machen. Sie macht dies regelmäßig. Ich habe bisher noch nicht einmal einen Leberwickel gemacht, dafür aber regelmäßig Brennnesseltee getrunken. Darf man beides zeitgleich machen - z. B. bei abnehmendem Mond?!
Gruß Ellen
Danke für die Antwort, inzwischen geht es mir den Blutdruck betreffend wieder besser, allerdings hat sich zwischenzeitlich ein Infekt entwickelt. Da ich die Leberwickel wieder durchführe und ergänzend Mariendistel-Kapseln nehme, sehe ich in dem Ganzen eine Körperreaktion, die bei mir sowieso meist heftiger ausfällt.
Gruß Brigitte
Hallo Brigitte :-)
hmmm? Eigentlich wird der Leberwickel häufig auch gerade zum Senken eines zu hohen Blutdrucks empfohlen? Aber für unmöglich halte ich den Zusammenhang wiederum auch nicht. Durch den Leberwickel wird die Entgiftungsfunktion der Leber ja stark angeregt und wenn womöglich am dritten Tag ein großer Schwung freigesetzt wurde zum Ausschwemmen, dann könnte das die kurzfristigen Schmerzen erklären, durch die vielleicht wiederum der Blutdruck kurzfristig in die Höhe gegangen ist. Wenn dem so ist, sollte sich die Problematik aber nach 1-2 Tagen wieder entspannt haben. 2-3 Liter klares Wasser - gut über den Tag verteilt - können oft ganz hervorragend über so eine Phase hinweghelfen. Denkbar wäre auch, dass die Entgiftung bei dir nun so gut funktioniert, dass die Wirkstoffe deiner Medikamente gegen Bluthochdruck (falls du solche nimmst) so schnell wieder über die Leber entsorgt werden, dass sie nicht mehr so gut wirken können. Aber in Kombination mit den Rückenschmerzen tippe ich eher auf einen großen Entgiftungsschwung. Tendenziell würde sich aber vermutlich auch eher erst mal einen Tag pausieren mit dem Leberwickel.
Gute Besserung und liebe Grüße
Tonia :-)
nach 2 heftigen Monaten mit Fieber, Kopfschmerzen, belegter Lunge und mehr grippeähnlichen Symptomen kamen schließlich noch Nierenschmerzen dazu und mir kam zuletzt die Vermutung, dass mein Körper hier möglicherweise auch eine krasse Entgiftung von Altlasten (entfernte Amalganfüllungen/Impfstoffen/zerbrochenes Fieberthermometer im Kinderzimmer!!! - alles Jahrzehnte her!) vornimmt, ein Superfrühjahrsputz möglicherweise, nur extrem langwierig und mühsam. Nun hab ich neben Wildkräuter-Bärlauch-und-Co-Kur und Fußbädern, mir glücklicherweise erstmalig Leberwickel aufgelegt 1x mittags und 1x abends und direkt ging das Fieber runter!!! und heute fühlt sich sogar die Lunge freier an!!! - hab in das heiße Wasser für den Wickel auch ein paar Tropfen mir angenehme ätherische Öle & abends starken Schafgarbentee auf Empfehlung von Hildegard von Bingen dafür verwendet. DANKE für die einfache Anleitung mit Hintergrundwissen!!!
geschrieben von Christine am 19.04.2015 um 09:32 UhrBin 76 Jahre alt und habe auf Empfehlung erstmalig in dieser Woche Leberwickel angewendet und die Mittagszeit gewählt. Ergänzend nehme ich dazu Mariendistel-Kapseln. An den ersten beiden Tagen ging es mir richtig gut und am dritten Tag hatte ich im Anschluss einen erheblichen Blutdruckanstieg (habe Hypertonie) und Wiederkehr meiner Rückenverspannungen. Bin momentan nicht gut drauf und bin unsicher, ob ich weiter Leberwickel mache?
geschrieben von Brigitte Borrmann am 17.04.2015 um 10:29 UhrDie Leber ist in der Nacht ab 2 Uhr für 3 Stunden am aktivsten.
Ich kann, aus eigener Erfahrung, nur empfehlen ihn unmittelbar vor dem schlafengehen zu machen. Ich schlafe gerne dabei ein und träume dadurch sehr intensiv.
Am nächsten Tag wache ich jedesmal wie neugeboren auf. Ein völlig klaren Kopf. Sehr entspannt und erholt.
Hallo Alexa :-)
wie oben beschrieben, sollte der Leberwickel ungefähr eine halbe Stunde wärmend auf der Leber liegen.
Ob du den Wickel vor oder nach dem Essen anlegst, darüber gibt es in der Fachliteratur keine Einigkeit. Einige Ärzte raten dazu, den Wickel VOR dem Essen aufzulegen, damit die Drüsen schon vor dem Essen kräftig aktiviert werden ... andere Ärzte empfehlen den Wickel nach dem Essen aufzulegen.
Gemütlicher und entspannter ist es vermutlich nach dem Essen, denn vorher ist man ja in der Regel mit den Zubereitungsarbeiten beschäftigt und noch nicht so sehr auf eine Ruhepause eingestellt. Andererseits kann es auch nicht schaden, wenn die Drüsen nicht erst während des Essens stärker anspringen, sondern schon etwas früher.
Ich denke, da sollte jeder für sich selbst ausprobieren, was ihm besser bekommt.
Liebe Grüße
Tonia :-)
Wie lange braucht der Leberwickel? Macht man den Leberwickel besser vor oder nach dem Mittagessen und warum??? Bitte um Antwort! Vielen Dank und Lg Alexa
geschrieben von Alexa Schober am 09.01.2015 um 07:30 UhrHallo Susanne :-)
es ist gerade die "feuchte" Wärme, die von außen über bestimmte Reflexzonen die Leber zu verstärkter Aktivität anregt. Der Leberwickel zählt deswegen im Prinzip ja auch zu den Wassertherapie-Formen (Hydrotherapie).
Durch die warme Feuchtigkeit öffnen sich die Poren der Haut und so kann die Wärme viel intensiver durchdringen und die Durchblutung und Aktivität der Leber anregen.
Deswegen führt beispielsweise auch ein heißes Fußbad für gewöhnlich sehr schnell und effektiv dazu, dass man durch und durch erwärmt wird. Deutlich flotter als wenn man beispielsweise nur ein Paar Wärmepantoffeln anziehen würde.
Viele liebe Grüße
Tonia :-)
warum muss es eigentlich ein Wickel sein? Hilft auch einfach Wärmflasche auflegen? was bewirkt das Nässe Tuch?
geschrieben von Susanne am 05.01.2014 um 01:11 UhrHallo Tonia,
vielen Dank für deine schnelle Antwort. Dann werd ich es wohl abends machen und vielleicht das ein oder andere Mal früh schlafen gehen :-)
Liebe Grüße
birgit
Hallo Birgit :-)
also ich glaube, bevor ich es mir im Büro mit einem Leberwickel auf dem Bürostuhl "gemütlich" machen würde und mich die Kollegen dabei leicht verstört oder belustigt beobachten *grins* ... würde ich den Leberwickel dann doch lieber auf den Abend verlegen ... selbst wenn als ideale Uhrzeit für den Leberwickel eher die Mittagszeit gilt. Der Leberwickel verrichtet ja am Abend durchaus auch noch seine Arbeit. Es könnte halt lediglich sein, dass er auch gleichzeitig ein bisschen wie ein sanftes Schlafmittel wirkt ... aber das schadet ja während des Fastens auch nicht ...
LG - Tonia :-)
Ich faste momentan, bin aber über mittags immer im Büro und habe keine Chance mich irgendwo hin zu legen. Ist es denn sinnvoll, den Leberwickel auch im sitzen zu machen oder abends? Oder dann nur am Wochenende?
Vielen Dank
Birgit