Salz ist gesund und lebenswichtig
✎ Text aktualisiert am von Tonia Tünnissen-HendricksOhne Salz (Natrium-Chlorid) könnten wir überhaupt nicht leben. Unser Körper benötigt dringend seine Portion Salz, um reibungslos zu funktionieren. Auch während des Fastens darfst du daher deine Fastenbrühe durchaus mit einer Prise Salz würzen. Kritisch wird es nur dann, wenn du es mit deinem Salz-Konsum maßlos übertreibst.
Salz reguliert unseren Wasserhaushalt. Würden wir gar kein Salz mehr zu uns nehmen, besteht die Gefahr, dass wir regelrecht innerlich austrocknen - egal wie viel wir trinken.
Es wird sogar ganz besonders gefährlich, wenn wir extrem viel Wasser trinken und dabei völlig auf Salz verzichten.
Eine ganze Reihe von Fastenkrisen sind tatsächlich schlicht und einfach auf eine Unterversorgung mit Salz zurückzuführen: Kreislaufprobleme bis hin zu Ohnmachtsanfällen, Kopfschmerzen, starkem Frösteln, etc. ...
Darüber hinaus hat Salz den positiven Nebeneffekt, dass die Spurenelemente in unraffiniertem Salz unsere Nerven beruhigen. Salz reduziert nämlich die Stresshormone Adrenalin und Cortisol. Ein paar Krümel Salz auf der Zunge kurz vorm Schlafengehen können auf diese Weise für einen angenehmen Schlaf sorgen.
Salz wirkt obendrein stark antibakteriell. Aus diesem Grunde spielt es bei den Hausmittelchen gegen eine Erkältung schon seit Urzeiten eine besonders wichtige Rolle. Nicht nur zum baden, inhalieren oder gurgeln, sondern auch in Form von trinkbaren Salzwasserlösungen. Besonders Halsschmerzen lassen sich mit ein paar Krümeln Salz auf der Zunge verblüffend schnell in den Griff bekommen.
Auch der Verdauungsprozess wird durch einen bewussten Umgang mit Salz positiv angeregt.
Typische Symptome, die durch Salzmangel verursacht werden können
- Übersäuerung
- Kopfschmerzen
- Übelkeit bis hin zum Erbrechen
- Müdigkeit
- Starkes Frösteln
- Verwirrtheit
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Kreislaufprobleme, Schwindel bis hin zu Ohnmachtsanfällen
- Muskelkrämpfe
- Knochenwachstumsstörung bis hin zur Osteoporose
- Herzrhythmusstörungen
Gerade beim Fasten kommt es durch zu starke Abführmethoden nicht selten zu einem heftigen Durchfall, bei dem auch leider besonders viele wichtige Mineralsalze ausgeschwemmt werden. Daher sollte gerade beim Fasten auf gar keinen Fall gänzlich auf Salz verzichtet werden.
Der Ratschlag aus der Volksheilkunde, bei länger anhaltendem Durchfall und Erbrechen, Salzstangen zu knabbern, ist daher durchaus nachvollziehbar und funktioniert aus eigener Erfahrung auch ganz hervorragend - auch wenn Ärzte häufig lieber ein Medikament für diese Zwecke verschreiben möchten. Zudem sackt unser Blutdruck leicht in den Keller, wenn unser Körper nicht ausreichend Salz zur Verfügung hat.
Wie viel Salz benötigen wir täglich für unsere Gesundheit?
Eine pauschale Aussage zur Tagesration an Salz gibt es nicht. Die benötigte Menge ist von vielen individuellen Faktoren abhängig. Dazu zählen das Körpergewicht, die tägliche Trinkmenge an Wasser, die klimatischen Verhältnisse, in denen wir uns bewegen oder ob wir eine schweißtreibende sportliche Betätigung ausüben oder nicht, etc. ...
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt:
-
eine Mindestmenge von
täglich 1,4 Gramm Salz
-
eine Höchstmenge von
täglich 6 Gramm Salz
Wer besonders viel Wasser trinkt oder besonders stark schwitzt, darf dabei das Salz auf gar keinen Fall vergessen. Meist ist dann nämlich ein noch höherer Bedarf an Salz erforderlich. Ein hoher Wasserkonsum ohne Salz führt in den meisten Fällen über kurz oder lang zu gesundheitlichen Problemen. Besonders beim Sommerfasten sollte man daher unbedingt auf eine ausreichende Salzzufuhr achten.
Ein gesunder Körper scheidet übrigens ein Übermaß an Salz einfach wieder aus.
Auf Dauer ist es jedoch wichtig, die Körperflüssigkeiten in einem vernünftigen Gleichgewicht zu halten. Es versteht sich also von selbst, dass es ebenfalls nicht gesund sein kann, wenn man über einen längeren Zeitraum hinweg deutlich mehr Salz zu sich nimmt als empfohlen.
Mehr zum Thema Salz und seine Auswirkungen auf unseren Körper findest du übrigens auch auf meiner Internetseite gesund-speisen.de auf den Seiten Natrium und Chlorid.
Unraffiniertes Salz ist gesünder als raffiniertes Salz
Ähnlich wie beim Getreide das Vollkornmehl deutlich mehr gesunde Spurenelemente enthält als das weiße Auszugsmehl, so verhält es sich auch beim Salz. Unraffiniertes Salz ist gesundheitlich wertvoller als raffiniertes Salz. Darüber hinaus enthält raffiniertes Salz häufig noch einige chemische Zusatzstoffe, die es überhaupt erst rieselfähig erhalten.
Ich persönlich habe noch bis Anfang diesen Jahres (2018) grobes Meersalz bevorzugt, das ich selbst in einer Salzmühle nach Bedarf feingemahlen habe. Und auch ein Töpfchen Flor de Sal (Fleur de Sel) hat bisher stets ein festes zu Hause in meiner Küche gehabt.
J etzt hat eine Reportage vom NDR, die ich im Februar 2018 gesehen habe, meine Begeisterung für Meersalz jedoch heftig geschmälert :-( Leider zeigen sich nämlich die Folgen der Verschmutzung unserer Weltmeere mit Plastikmüll inzwischen auch recht deutlich im vermeintlich gesunden Meersalz. Die Plastikpartikel werden im Meer durch Wind, Wellen und Sand derart zerlegt, dass sie sich bedauerlicherweise auch in ziemlich großen Mengen in den Salzkristallen einlagern, die wir später über unser Essen streuen. Dabei sind es dann nicht mal unbedingt die mikroskopisch kleinen Plastikpartikel, die unserer Gesundheit schaden können, sondern diverse andere Schadstoffe, die sich im Laufe der Zersetzung im Plastik anreichern und später in unserem Körper Unheil anrichten können. Auch wenn die toxischen Folgen durch Mikroplastik im Essen heute noch nicht so richtig hundertprozentig greifbar sind, verleidet es mir doch ein wenig den Geschmack am Meersalz.
Eine aus meiner Sicht gute Alternative zum "frischen Meersalz" ist Steinsalz. Dabei handelt es sich ja schließlich ebenfalls um ein Meersalz, wenn auch in diesem Falle um ein "uraltes Meersalz". Das Ursalz von Erntesegen* stammt zum Beispiel aus dem Zechsteinmeer, das vor vielen Millionen Jahren noch weite Teile Deutschlands bedeckte.
9 Kommentare zu diesem Artikel
Auch ich bin dankbar für diesen Artikel, denn ein klein wenig Salz in der Fastenbrühe hat mir das ganze Fasten so viel angenehmer gestaltet! Ganz unglaublich, dieser Effekt.
geschrieben von Supermom am 26.01.2024 um 12:17 UhrDanke für den Artikel. Ich mache gerade 7 Tage Heilfasten nach Dahlke und es geht mir viel schlechter als vor 4 Jahren als ich einfach Suppenfasten ohne große Vorbereitung machte.
Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen, eingeklemmt Nerv...
In der Nacht habe ich min. 2 Liter getrunken und war fast am verdunsten, untertags noch mal 3 Liter. Dahlke sagt kein Salz.
Habe meine Brühe nun gesalzen und es geht mir schon besser, dass kommisch bohrende Gefühl, dass kein Hunger war ist auch verschwunden.
Super! DANKE!
Ich faste seit sehr vielen Jahren immer wieder. Leider ist der Kreislauf dabei stets am unteren Ende angesiedelt. Was immer ich auch mache.
Diesmal - faste heute den achten Tag - dachte ich mir, was mir wirklich fehlt, ist etwas salziges. Das probier ich nun entgegen aller Fastenratschläge aus - und habe nun jeden Tag - von Beginn des Fastens an, ein bis zwei Körnchen Miso zu mir genommen! (Hätte auch einfach Salz sein können - zB im Tee oder so ...)
Jedenfalls habe ich mit großem Erstaunen und viel Freude festgestellt, dass ich von Beginn an keinerlei Kreislaufprobleme hatte und auch nicht habe. Obwohl ich ansonsten die selbe Art des Fastens praktiziere:
Hin und wieder mache ich einen Einlauf. Ansonsten nur Tee, Wasser ... Evtl. etwas ausgepresster Orangensaft. Und ein Löffel Honig pro Tag. Und mit Tag 7 starte ich dann zusätzlich mit einem Glas selbstgepressten Gemüsesaft: Stangensellerie, Apfel u. Karotte plus Koblauchzehe. (Um meinen Mineralhaushalt etwas anzukurbeln.)
Aber der große Unterschied diesmal ist eben das Miso, das ich vom ersten Tag an dazu genommen habe!!
Ich lebe in Innsbruck, also inmmitten der Berge - und kann nun trotz Fasten jeden Tag entweder eine Schitour oder eben hinter dem Haus den Berg hoch laufen! Und das vollkommen problemlos! So macht das Fasten auch wirklich Spaß - und ist keine Plage mehr.
Heute morgen dachte ich, das müsste ich doch publizieren, geht doch wahrscheinlich vielen so, die sich salzlos durch das Fasten plagen.
Und bin so auf diese Seite gestoßen!
Wunderbarer Artikel. Kann wirklich vielen weiterhelfen!
Ich lese hier zum ersten Mal, dass Salz während des Fastens erlaubt ist! Endlich!
Ich faste schon seit über 20 Jahren regelmäßig nach Buchinger, und egal, was ich auch immer über diese Art Fasten gelesen habe, es war nur von "nicht salzen" die Rede. Ich habe mich oft gefragt, was der Sinn dahinter sein soll.
Ich weiß, dass Salz Wasser bindet, doch das kann uns Fastenden doch egal sein. Wenn die Waage weniger anzeigt, nur weil wir ohne Salz mehr Wasser verlieren, ist das ja eh trügerisch und wird sich im normalen Alltag schnell wieder ausgleichen.
Salz ist für unseren Körper wichtig, und gerade wenn man längere Zeit fastet, umso mehr.
Danke für diese guten Informationen hier. Die Seite ist wirklich prima!
Hallo 7* :-)
ich habe mich tatsächlich gerade relativ intensiv mit dem Thema Meersalz und Mikroplastik auseinandergesetzt, da ich Ende Februar erstmalig eine Salzwasser-Spülung mit Meersalz zur Darmentleerung ausprobiert habe, siehe: Mit Salzwasser den Darm beim Fasten reinigen ...
Während meiner Recherchen zum Meersalz bin ich dann durchaus auch auf die Reportage vom NDR gestoßen, die Anfang 2018 ausgestrahlt wurde. Hier zeigte sich leider ganz deutlich wie sich die Verschmutzung unserer Weltmeere mit Plastikmüll auch auf vermeintlich gesunde Lebensmittel wie Fleur de Sel oder Meersalz auswirkt, siehe: Plastik in Meersalz nachgewiesen Bedauerlicherweise kann man dieses Laborergebnis auch irgendwie nicht schön reden :-(
Deine Frage über die Kommentarfunktion auf meiner Salz-Seite erinnert mich daher auch daran, dass ich meinen oben stehenden Text aufgrund dieser neuen Erkenntnisse noch dringend anpassen wollte. Das habe ich gerade direkt mal erledigt. Danke daher für deinen Hinweis.
Ich selbst bin noch etwas unschlüssig, was ich nun mit meinen noch vorhandenen Resten an Meersalz anstellen soll. Es fällt mir ein wenig schwer, es wirklich mit Genuss zu verspeisen seit die Bilder aus der Reportage noch in meinem Hinterkopf präsent sind. Gleichzeitig kommt mir aber auch der Satz aus Kindertagen in den Sinn: "Dreck reinigt den Magen" und so schlimm wird's schon nicht sein ... Aber vermutlich werde wohl auch ich demnächst lieber zu einem Steinsalz greifen.
viele Grüße
Tonia :-)
Liebe Tonia,
wa weisst du zu Mikroplastik und Meersalz?
Liebe Grüße
7*
Toll! Vielen Dank für die leicht verständlichen Ausführungen und Erklärungen, die wohl tatsächlich nur hier zu finden sind.
Gerne würde ich etwas von der Wunschliste senden - aber nicht von amazon!
Vielleicht finde ich einen anderen Weg.
Mit Dank und lieben Grüßen
Thomas
Super, vielen dank für den Tipp mit dem Salz! Ich faste seit 7 Tagen und friere diesmal unverhältnismäßig viel. Eben war es so schlimm, wie ich es noch nie hatte, dass ich mir dachte doch noch mal im Netz nachzuschauen. Auch schlafe ich sehr schlecht und muss nachts andauernd zur Toilette. Ich bin so daran gewöhnt zusätzliches Salz eher zu meiden, da ja vieles von Haus salzig ist, dass ich gar nicht auf den Gedanken gekommen bin, zu wenig davon zu haben. Nach einer heißen Gemüsebrühe ist das Frieren schon innerhalb von ein paar Minuten abgeklungen!
geschrieben von anja am 08.06.2015 um 00:34 UhrSuper, danke für diese Infos, die ich bisher in dem Zusammenhang mit Fasten nirgendwo finden konnte! Das hat mir in meiner kleinen Fastenkrise sehr weiter geholfen.
Zusätzlich ist es auch gut zu wissen, (das was du mir schon in einem Kommentar geantwortet hast) dass man trotz Salzzugabe trotzdem mit guten Abnehmerfolgen rechnen kann, da das Problem nicht das Salz, sondern der evtl zu hohe Blutdruck und die damit verbundenen höheren Wassereinlagerungen sind!