Wie wichtig ist ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt für unsere Gesundheit?
Eine ausgewogene Balance zwischen Säuren und Basen in unserem Körper ist ein enorm wichtiger Faktor für unsere Gesundheit. Kippt der Säure-Basen-Haushalt nur geringfügig für einen längeren Zeitraum aus dem harmonischen Gleichgewicht, kann dies bereits zu vielen unangenehmen Begleiterscheinungen führen.
Eine Übersäuerung kann beispielsweise nicht nur Sodbrennen, Gicht, Rheuma, Osteoporose, Ekzeme, Pilzerkrankungen, Cellulite und frühzeitige Falten verursachen, sondern sie führt auch nicht selten zu Kopfschmerzen und Migräne sowie im schlimmsten Falle auch zu Krebserkrankungen.
Bis zu einem gewissen Maße kann unser Körper die überschüssigen, giftigen Säuren durchaus selbst ausscheiden. Wird er jedoch regelrecht damit überflutet, lagern sich diese Säuren irgendwann im Bindegewebe, in den Blutgefäßen und in unseren Gelenken ein und blockieren dadurch wichtige Stoffwechselvorgänge.
Was sind die häufigsten Auslöser für eine Übersäuerung?
Übersäuerung hat nichts damit zu tun, wie sauer gewisse Lebensmittel schmecken. Viele Zitrusfrüchte, wie zum Beispiel Zitronen, werden im Körper tatsächlich basisch verstoffwechselt und wirken sich somit durchaus positiv auf unseren Säure-Basen-Haushalt aus. Anders hingegen verhält es sich mit Lebensmitteln, die sauer verstoffwechselt werden. Doch nicht nur säurebildende Lebensmittel sind Schuld an einer chronischen Übersäuerung, sondern auch Bewegungsmangel, Stress und der Konsum von Zigaretten sind maßgeblich an dieser Entgleisung beteiligt. Nachfolgend findest du die häufigsten Übeltäter für eine Übersäuerung:
- Nikotin (Zigaretten)
- Fabrik-Zucker
- Fertignahrung, Fastfood
- Einseitige Ernährung
- Künstliche Konservierungsmittel, Farbstoffe und Aromen
- Bewegungsmangel
- Stress
-
Im Übermaß genossen:
Kaffee, Schwarzer Tee, Eiweiß, ungesundes Fett, Süßigkeiten
Wie kann man den Säure-Basen-Haushalt im Körper messen?
Der Säure-Basen-Haushalt des Menschen lässt sich durch den pH-Wert der Körperflüssigkeiten bestimmen. Den meisten Leuten dürfte der pH-Wert im Zusammenhang mit der Wasserbestimmung für die Waschmaschine geläufig sein, aber auch Aquarium-Besitzer oder Fischteich-Freunde wissen wie wichtig ein optimal ausgetüftelter pH-Wert für die Gesundheit der Fische ist.
Seltener hingegen ist uns bewusst, welch große Rolle der pH-Wert auch in unserem eigenen Körper spielt. Dabei lässt sich der pH-Wert anhand unserer Körperflüssigkeiten fast ebenso einfach bestimmen wie der pH-Wert im Wasser.
Zum einen kann der Hausarzt durch eine Blutabnahme und einen Labortest deinen Blut-pH-Wert bestimmen, der im Idealfall zwischen 7,36 und 7,44 pH liegen sollte. Sobald der Blut pH-Wert unter 7,36 sinkt spricht man bereits von einer Übersäuerung.
Messen lässt sich der pH-Wert jedoch auch ganz einfach zu Hause mit Hilfe von Teststreifen, die du nur kurz in deinen Urin halten brauchst. Diese Messung ist zwar nicht so genau wie die Bestimmung des pH-Wertes im Blut, aber für einen ersten Überblick reicht diese Form der pH-Wert-Bestimmung allemal. Die Ergebnisse dieser Messungen können jedoch im Tagesverlauf schwanken. Vor dem Frühstück und kurz vorm Schlafengehen ist der pH-Wert meist deutlich niedriger als nach einer eher basenreichen Mahlzeit. Schwankungen zwischen 5,0 pH und 8 pH sind dabei nicht ungewöhnlich. Sollte der pH-Wert jedoch unter 5,0 liegen oder nach einer Mahlzeit nicht einmal annähernd den pH-Wert von 7,4 erreichen, dann solltest du dringend etwas unternehmen, um deinen Körper zu entsäuern.
Auf welche Lebensmittel sollte ich beim Entsäuern verzichten?
Wie bereits in der Einleitung erwähnt, solltest du bei einer Kur zur Entsäuerung auf große Mengen an Kaffee, schwarzem Tee, Zigaretten, Zucker, Fleischbergen, extrem fetthaltigen Speisen, künstlichen Konservierungsstoffen, Aromen und Farbstoffen verzichten. Ein kritischer Blick auf die Etiketten der Lebensmittel kann hier durchaus hilfreich sein.
von Maria Lohmann
mit über 140 Genießer-Rezepte
zum entsäuern, entschlacken
und wohlfühlen
Ich persönlich halte jedoch nichts davon, akribisch auf bestimmte Nahrungsmittel zu verzichten. Es geht ja gar nicht darum, sich nur noch von basenbildenden Lebensmitteln zu ernähren, sondern viel wichtiger ist es, die richtige Balance zu finden. Wenn dein Säure-Basen-Haushalt plötzlich massiv ins Alkalische abdriftet ist dies schließlich genauso ungesund wie das Abdriften in den sauren Bereich.
Maßhalten ist das Zauberwort
Wenn es dich beispielsweise nach einem kleinen säurebildenden Stück Fleisch oder Fisch gelüstet, dann ist es einfach enorm wichtig, dass du als Beilage unbedingt basenbildende Lebensmittel verspeist wie zum Beispiel Kartoffeln und eine Portion Gemüse oder am besten auch noch eine Portion Salat dazu.
Die Meinungen darüber, ob spezielle Lebensmittel als besonders basenbildend oder säurebildend gelten, gehen ohnehin sehr weit auseinander. Nimm einfach wahllos drei verschiedene Bücher zum Thema Säure-Basen-Haushalt zur Hand und du wirst unter Garantie drei verschiedene Aussagen vorfinden.
Einig ist man sich nur darin, dass weißer Haushaltszucker, tierisches UND pflanzliches Eiweiß (egal ob in Form von Fleisch, Fisch, Wurstwaren, Quark, Käse, Hülsenfrüchten oder Nüssen) sowie Getreide als säurebildend gelten.
Gemüse mit Ausnahme der Hülsenfrüchte, Obst und Kräuter hingegen gelten hingegen als basenbildend.
Kaffee und schwarzer Tee wirken übrigens in kleinen Menge genossen (maximal 2 Tassen am Tag) durchaus basenbildend. Erst ein Übermaß dieser Genussmittel führt auf Dauer zu einer latenten Übersäuerung.
Unterstützende Maßnahmen zur Entsäuerung des Körpers
Die wichtigsten Schritte, um deinen Säure-Basen-Haushalt dauerhaft auf einem gesunden Level zu halten, habe ich weiter oben bereits beschrieben. Ohne diese grundlegenden Maßnahmen (gesunde Ernährung, Bewegung und ein Verzicht auf Zigaretten) können sämtliche unterstützenden Maßnahmen zur Entsäuerung des Körpers zwar kurzfristig ein wenig Erleichterung verschaffen, aber dauerhaft werden sie dich natürlich nicht von deinen Problemen befreien.
Dennoch können Natron, Basenpulver, Basenbäder oder Basentee-Mischungen durchaus hilfreich sein, wenn es darum geht, die Entsäuerung neben einer Ernährungsumstellung ein wenig zu beschleunigen.
Besonders bei einer klassischen Fastenkur kann es übrigens gerade in den ersten Tagen der Fastenkur zu einer verstärkten Säureausschüttung kommen. Neben einer basenbildenden frisch gekochten Gemüsebrühe oder einem frisch gepressten Obstsaft, kann dann auch ein Basenbad oder ein basenbildender Kräutertee durchaus den Körper schneller wieder ins Säure-Basen-Gleichgewicht zurückbringen.
Vor allem unser größtes Organ, die Haut, reagiert bei einer Übersäuerung oft mit Pusteln, Rötungen, Unreinheiten oder Pickeln auf diese Belastung. Dies liegt daran, dass die überschüssigen Säuren auch über die Haut ausgeschwemmt werden. Um den ph-Wert der Haut zu verbessern, können Basenbäder beim Ausleiten der Säuren unterstützend eingreifen. Basisches Badesalz sorgt im warmem Wasser für einen sehr hohen pH-Wert, wodurch die Haut tiefenwirksam von Giftstoffen gereinigt wird und schon bald wesentlich glatter und reiner erscheint.
Eine ganze Reihe von ayurvedischen Badesalzen oder leckeren ayurvedischen Kräutertee-Mischungen zur Basenbildung findest beispielsweise auf der Website von http://www.amaiva.de.
Wie wichtig ist ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt für unsere Gesundheit?
Bücher-Quellen & Weiterführende Literatur
1 Kommentar zu diesem Artikel
Danke für Deine Infos und auch die kritischen Zwischentöne, interessante Seite - auch für mich als Hausarzt, werde weiter folgen
geschrieben von Reiner Frenken am 26.02.2017 um 10:15 Uhr