Plinius der Ältere ... Historiker, Schriftsteller und Naturwissenschaftler
* 23/24 in Novum Comum (heute Como | Italien) ✝ 79 in Stabiae (Italien)
Plinius der Ältere wurde Ende 23 oder Anfang 24 in Novum Comum (heute bekannt unter dem Namen Como) am Lacus Larius (heute bekannt unter dem Namen Lago di Como) in Italien als Gaius Plinius Secundus auf dem Rittergut seiner wohlhabenden Eltern geboren.
Zu seiner Zeit galt Plinius als anerkannte Autorität auf dem Gebiet der Naturwissenschaften.
Plinius schrieb eine 37 Bände umfassende Enzyklopädie der Natur- und Kunstgeschichte, die den Namen "Naturalis historia" trägt. Dieses Werk ist leider das einzige vollständig erhaltene Schriftstück aus seiner Feder. Er widmete diese Enzyklopädie dem römischen Kaiser Titus.
Laut seinen eigenen Aussagen beinhaltet dieses Werk 20.000 wichtige Fakten zu den Themen Anthropologie, Arzneien aus Pflanzen- und Tiersubstanzen, Botanik, Ethnographie, Gartenbau, Geographie, Kosmologie, Kunstgeschichte, Medizin, Metallverarbeitung, menschliche Physiologie, Mineralogie, Schöne Künste und Zoologie, die er aus ca. 2.000 Büchern von 100 verschiedenen Autoren zusammengetragen hat. Die ersten 10 Bände wurden im Jahr 77 veröffentlicht, die übrigen erst nach seinem Tod.
Im Jahre 79, während des Ausbruchs des Vesuv, bei dem Herculaneum und Pompeji zerstört wurden, war Plinius als Befehlshaber der kaiserlichen Flotte in Misenum (in der Nähe von Neapel) stationiert. Der Naturforscher war begierig darauf, den Vulkanausbruch näher zu untersuchen, jedoch kam er dann in Stabiae durch die vulkanischen Dämpfe ums Leben.
Plinius hegte eine große Abneigung gegen die griechischen Ärzte seiner Zeit, womit er auch nicht hinter dem Berg hielt:
das die unwissenden Ärzte bestraft,
und dass die Todesstrafe nicht auf sie angewendet wird.
Statt dessen lernen sie durch unser Leiden und
experimentieren so lange an uns herum, bis wir sterben."
(Plinius)
Aber wie heißt es so schön: "Wenn wir fehlerfrei wären, würde es uns nicht so viel Vergnügen bereiten, die gleichen Fehler an anderen festzustellen" ... Plinius nahm es nämlich selbst ebenfalls keineswegs immer so genau mit der wissenschaftlichen Überprüfung seiner 20.000 Fakten und den jeweiligen Quellen ... das wird deutlich an den groben Fehlern, mit denen sein Werk gespickt ist. Aber dessen war er sich auch durchaus selbst bewusst als er von sich gab: "Kein Buch ist so schlecht, dass man nicht irgendwie davon profitieren könnte."
Und nicht zuletzt ist das Werk des Plinius aufgrund der Schilderung des täglichen Lebens in Rom und zahlreicher Anekdoten, die sich vor ungefähr 2000 Jahren abgespielt haben, eine Quelle von großem Wert!
Die erste deutsche Teil-Übersetzung der "Naturalis historia" (Bücher 7 - 11) erschien 1543 in Straßburg. Die Übersetzung stammte von Heinrich von Eppendorff. Ein großer Kassenschlager wurde dieses Buch jedoch damals nicht. Erst 1565 gelang es dem Theologen Johann Heyden mit seiner deutschen Übersetzung eine größere Zahl von Lesern zu locken.
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