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Forenthema: essen ohne ende!!!

» Forum: Aufbautage - Richtig Essen nach dem Fasten

am 13.06.2006 um 20:52 Uhr
... hat alayaya geschrieben:
alayaya
alayaya
... ist OFFLINE

Beiträge: 6

hallo ihr!
ich hatte vor ca. 5 wochen gefastet und es hat mir auch super gut getan. seitdem ist meine ernährung auch viel bewusster geworden...leider sind die kilos zwar wieder drauf aber das ist nicht ganz so schlimm da ich mich einfach besser fühle.

das einzig schlimme passiert leider jeden abend ab ca. 18:00.
da habe ich zwar keinen wirklichen hunger aber mich überkommt ein unbändiger treib zum essen. meist mache ich mir dann einen riesen salatteller aber der hilft auch nicht so lange wie gewünscht...und dananch fliegt alles in meinen rachen...da ich kein süßes zu hause habe sind das zwar nur orangen oder äpfel aber ich hab mich da einfach nicht unter kontrolle!

wahrscheinlich seit ihr alle super konsequent und sagt: NA dann hör doch einfach auf zu essen, wenn du doch keinen hunger hast....aber das geht eben nicht...

ich trinke auch sehr viel tee aber das hilft auch nix....
was kann ich nur machen???



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am 15.06.2006 um 10:53 Uhr
... hat teelophila geschrieben:
teelophila
teelophila
... ist OFFLINE

Beiträge: 59

[ Beitrag wurde editiert von teelophila am 15.06.2006 um 11:01 Uhr ]

Hi Alayaya,

Du sagst, dass Dich ab 18 Uhr ein unbändiger Trieb zum Essen überkommt. Beschreib doch mal:
- wie passiert das denn genau?
- Was ist denn ab 18 Uhr anders als vorher?
- Wie verleitet Dich das zum Essen?
- Könntest Du vielleicht auch (manchmal) anders als mit Essen darauf reagieren?

Das Essen erfüllt ja irgendeine Funktion in diesen Momenten, Du kannst herausfinden, welche:

Wie fühlst Du Dich,
- während Du in die Küche gehst?
- das Essen zubereitest?
- wenn Du es isst? (WIE isst Du es eigentlich?)
- wie geht es Dir nach dem Essen?

Im Moment scheinst Du zu versuchen, Deinem Hunger mit mehrerenTaktiken zu begegnen :

1. Du akzeptierst Deinen Hunger in gewissem Umfang und erlaubst Dir einen Salateller.
2. Du findest, der "Riesenteller" sollte genug sein und für den ganzen Abend reichen.
3. Du gibst nach und isst unkontrolliert.

In diesen drei Schritten beschreibst Du Deine persönliche Auseinandersetzung mit Deinem Körper.
Schon in Schritt 1 gibst Du ein wenig mehr nach als Du möchtest (Du machst Dir nicht einen Salatteller, sondern einen "riesen salatteller". Du gibst Deinem Körper also schon da mehr, als was Du meinst was er braucht.

Das ist ein Handelsangebot von Dir an Deinen Körper. Als Gegenleistung erwartest Du von ihm, dass er jetzt Ruhe gibt (und zwar den ganzen Abend lang).

Dein Körper, dieser Schlingel, hält sich aber nicht dran. Er weiss genau, dass er nur lange genug quengeln muss, um noch mehr zu bekommen. Diese Quengelphase ist für Dich sehr anstrengend und deshalb gibst Du früher oder später nach.

Dein Körper merkt sich, dass Quengeln funktioniert und (er ist ja nicht doof) wendet es von jetzt ab öfter als Taktik an (zu Deiner grossen Verzweiflung).

Nun ist es leider nicht so, dass Du einfach sagen könntest: Körper, mit Dir lasse ich mich auf keinen Handel mehr ein. Ihr seid nun mal ziemlich aneinandergekettet... aber: Ich würde meine Handelsbeziehungen zu diesem intelligenten Trickbetrüger überdenken.

Ich behaupte: Schon beim ersten Bissen von dem von Dir so liebevoll zubereiteten Salatteller hat Dein Körper nicht wirklich vor, damit zufrieden zu sein.
Vielleicht ist der Salatteller nicht genau das, was er will.
Vielleicht will er noch eine Kleinigkeit dazuGESCHENKT bekommen (es ist nämlich schöner und macht zufriedener, etwas freiwillig geschenkt zu bekommen, als sich dasselbe dann mit Tricks später erbeuten zu müssen).

Versuche schon beim Gang in die Küche ein liebevolles Gespräch mit Deinem Körper zu beginnen (Stell Dir dazu vielleichz einfach vor, dass Dein Körper ja gar nicht genau weiss, worauf er Hunger hat. Dass er aber leider auf manche Worte allergisch reagiert (oft reagieren wir UNTERBEWUSST auf Worte wie Salat oder Gemüse mit dem Gefühl, dass sei ein "Diätessen", eine "Beilage" oder "das macht nicht richtig satt", auch wenn wir uns bewusst ganz anderes sagen).

Versuch genau herauszufinden, was Dein Körper unterbewusst über das essen denkt, das Du ihm geben möchtest.
- Denkt er, es wird ihn satt machen?
- Denkt er, es wird ihm schmecken?
- Findet er, dass es phantasievoll angerichtet ist?
- Freut er sich, über die Abwechslung?
- Lässt er es über sich ergehen um Deinem Bewusstsein einen Gefallen zu tun?
- Ist es genau das, worauf Dein Körper Lust hat?

Wenn Du diese Fragen Deinem Körper gestellt hast, weisst Du schon eine ganze Menge. Falls herausgekommen ist, dass Dein Körper nicht so zufrieden ist mit dem, was Du ihm anbietest, kommt jetzt der nächste Schritt:

Finde heraus was Dein Körper wirklich möchte.

Hier wird sich Dein Körper auf den ersten Blick nicht sehr kooperativ verhalten (aber das macht er nicht mit Absicht, sondern weil er eben nicht genau weiss, was er denn möchte. Oft ist ein "das will ich aber nicht" Gefühl, zunächst der einzige Anhaltspunkt, den wir haben. Herauszufinden, was man will, ist etwas schwieriger...). Hier ist es also sehr wichtig, dass Dein Bewusstsein mit Deinem Unterbewusstsein gut zusammenarbeitet.

Ich schlage dafür die folgende Arbeitsteilung vor:
- Dein Bewusstsein weiss, was gesund ist, was wenig Kalorien hat, wieviel Zeit Du für die Zubereitung hast, was Du eingekauft hast, was Du essen "solltest".
- Dein Körper weiss, was ihm schmeckt, was er braucht, was ihn ruhigstellen wird.

Dein Bewusstsein darf Deinem Körper Vorschläge machen.
Dein Körper darf die Vorschläge annehmen, oder ablehnen. Wenn er dann noch sagt, warum, weiss Dein Bewusstsein, was es dem Körper als nächstes anbieten könnte.
Dein Bewusstsein akzeptiert die Antwort Deines Körpers und bietet ihm wieder etwas an...
Irgendwann sagt der Körper "ja".
Dann fragt das Bewusstsein nach "bist Du dann wirklich zufrieden und gibst Ruhe?".
Und der Körper wird wieder antworten "ja".
Dann überlegt das Bewusstsein, ob es dem Körper glaubt. Wenn nicht, sagt das Bewusstsein dem Körper, warum er ihm noch nicht glaubt und fragt ihn weiter was er braucht, um ruhig und zufrieden zu sein.

Das ganze ist dann beendet, wenn der Körper wirklich zufrieden ist und das Bewusstsein sich mit gutem Gewissen sagen kann "Ich habe alles getan, damit es meinem Körper gut geht. Mehr braucht er wirklich nicht."

Gut verhandelt ist schon fast gewonnen. Eigentlich ist das Verhandeln fast der wichtigste Teil der Mahlzeit.

Wahrscheinlich hält sich Dein Körper an die Verabredung und falls er doch mal einen schlechten Tag hat und aus Gewohnheit anfängt zu quengeln, kann Dein Bewusstsein sich mit gutem Gewissen an die Verabredung erinnern und "Nein" sagen.

Ein Tip für die Verhandlungen:
Dein Körper kann viele verschiedene Dinge wollen.
- irgendwas süsses, was salziges, was cremiges, was knackiges, was warmes, was flüssiges, was knuspriges, was neues, nicht alles auf einmal sondern später auch noch mal was zu essen, was verbotenes, was buntes, was scharfes... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... .............................

Die Aufgabe Deines Bewusstseins ist es, den Wunsch Deines Körpers zu verstehen und ihm für GENAU seinen Wunsch eine gesunde Variante anzubieten.

Mit der Zeit wird sich Dein Körper an das Gesunde Gewöhnen und dann schon danach verlangen, so dass Dein Bewusstsein mit der Zeit immer weniger Arbeit leisten muss.

(P.S. Natürlich hilft Tee oder Wasser trinken nicht: Der Körper hat im Moment noch das Gefühl, dass das Trinken ihn davon abhalten soll, das zu bekommen, was er wirklich will. Erst wenn er sich sicher sein kann, dass Dein Bewusstsein sich alle Mühe gibt, ihm das zu geben, was er sich wünscht, wird es zulassen, das Dein Hungertrieb verschwindet. Im Moment überdeckt sein Quengeln viele Sattheitssignale Deines Körpers.)

P.P.S.: Verhandeln will gelernt sein. Am Anfang wird Dein Körper vielleicht noch manchmal mit seinen Forderungen das Bewusstsein überraschen, oder sich zu früh mit etwas zufrieden geben. Aber mit der Zeit wird Dein Bewusstsein die Signale Deines Körpers immer besser zu verstehen wissen.

Ganz herzliche Grüsse.
Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen, und freue mich, wenn ich von Dir höre, wie die Verhandlungen ausgegangen sind.
Ciao, Anna


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am 15.06.2006 um 14:08 Uhr
... hat alayaya geschrieben:
alayaya
alayaya
... ist OFFLINE

Beiträge: 6

WOW! erst einmal vielen vielen dank für diesen supertollen und echt hilfreichen beitrag.
wenn ich jetzt darüber nachdenk fällt mir viel auf, das ganz genau in dieses schema passt.
nach dem salat denkt sich nämlich immer ein teil von mir, dass ich doch jetzt ein winziges stückchen süßes verdient hätte u. ä.
außerdem hält mich das viele essen vom lernen ab (bin studentin) und das ist für meine körper bestimmt ziemlich toll.
also ich werde diesen tricklistigen handelspartner wohl erst einmal ziemlich hart erklären müssen, dass ich in zukunft nicht mehr so leicht rumzukriegen bin..


also ich hoffe ich halte das durch...und noch einmal tausend dank

alayaya


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am 15.06.2006 um 16:26 Uhr
... hat teelophila geschrieben:
teelophila
teelophila
... ist OFFLINE

Beiträge: 59

Hi Alayaya
Freut mich, dass Dir das ganze beim Lesen sinnvoll vorkam,
hoffentlich klappt's auch in der Praxis!
Interessiert mich wirklich, wie's ausgeht (was klappt, was nicht, und was Du glaubst warum das so ist, und was Du noch probiert hast...)
Ciao, Anna


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am 17.06.2006 um 14:03 Uhr
... hat Schnuffeline geschrieben:
Schnuffeline
Schnuffeline
... ist OFFLINE

Beiträge: 1001

Ich muss auch mal WOW sagen, was für eine sinnige und ausführliche Erklärung ! Super

Bei mir ist es so, dass ich diese Essgelüste auch schon mal habe und dann wahllos essen könnte. Ich kann dann auch riesige Portionen verdrücken, aber zufrieden macht das nicht. Ist eigentlich ega,l, ob Gesunde, Süsses oder Saures.

Dazu habe ich aber einen Ansatz gefunden. Es ist einfach manchmal ein Motivationsproblem. Immer wenn ich vor einer Aufgabe sitze, die ich bewältigen will/soll (bin selbständig, also mein eigener Chef) aber anscheinend irgendwas nicht so läuft, wie ich mir das denke, schlappe ich zig-mal in die Küche, um mir irgendwas zu holen, aber schon beim Holen merke ich, dass die Tasse Kaffee die ich mir gemacht habe gar nicht das ist, was ich brauche und so geht das ganz oft am Tag. Es hat in diesem (meinem) Fall, rein gar nichts damit zu tun, was der Körper braucht, denn der kommt mit viel weniger aus, als ich ihm zuführe. Alles nur Kopfsache !

Bei mir hilft dann nur, dass ich mich auf die Dinge konzentriere, die ich anscheinden damit verdrängen und weiter weg schieben will.

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende vielleicht mit Gegrilltem und Salaten


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am 20.06.2006 um 18:43 Uhr
... hat alayaya geschrieben:
alayaya
alayaya
... ist OFFLINE

Beiträge: 6

so...nach einer woche kommt jetzt mein fazit:
GENIAL!!!
es ist kaum zu glauben, aber ich bin wirklich in der lage meinen körper zu fragen, ob er das jetzt wirklich braucht. meistens will er nämlich gar keine nährstoffe sondern einfach nur eine lernpause....und die kann ich ihm auch mit schöner musik geben

dabei verbiete ich mir gar nix...ich will es einfach nicht mehr weil ich irgendwie begriffen habe das ich das viele essen nicht brauche! deshalb fällt es mir auch nicht schwer einfach mal NEIN zu sagen!!!
natürlich gibts hin und wieder ein paar ausrutscher aber im großen und ganzen....toll!
also noch einmal vielen vielen dank!

grüße alayaya


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am 22.06.2006 um 09:07 Uhr
... hat teelophila geschrieben:
teelophila
teelophila
... ist OFFLINE

Beiträge: 59

[ Beitrag wurde editiert von teelophila am 22.06.2006 um 09:09 Uhr ]

Liebe Alayaya,

Ich freue mich wie eine Schneekönigin darüber, dass es für Dich geklappt hat.

(Muss gerade über meine Schneekönigin-Formulierung nachdenken:
Habe mir vorgestellt, dass es bestimmt einen ordentlichen Schneesturm gibt, wenn die sich so richtig turbulent freuen. Habe dann überlegt, wie es beim Menschen zu einem Schneesturm kommen kann. Dann wurde mir klar, dass das wahrscheinlich nur mit einer ordentlichen Schuppenflechte zu erreichen wäre... das wollte ich doch eigentlich nicht damit ausdrücken!)

zweiter Formulierungsversuch:


So, das war universell verständlich.

Und jetzt immer weiter viel Glück und Spass beim ewig-neuen Abenteuer des Erkennens, was Du eigentlich willst.
Auf dass Du darin niemals Routine bekommen mögest!

Ciao, Anna


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