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Es ist nicht das erste Mal, dass ich zu fasten versuche. Und ehrlich geschrieben gehe ich zu einem hohen Prozentsatz davon aus, dass ich es noch nicht mal heute Abend durchhalten werde. Gerade habe ich einen Satz deleted, den ich als ziemlich demotivierend empfinde und ich euch und mir selbst irgendwie nicht antuen möchte. Es sollte ja eigentlich eine Sache sein, zu der es gehört sich gegenseitig zu motivieren. Also fange ich am besten jetzt damit an die Gründe aufzulisten, weshalb ich fasten möchte:
1. Ich möchte dem Essen gegenüber zukünftig mehr Achtsamkeit schenken. Schliesslich ist es eine wunderschöne mittlerweile von mir zu unterschätzte Sache, dass ich aussuchen kann, was und wieviel ich wovon essen möchte. Ich habe mittlerweile keinen speziellen Bezug mehr zum Essen. Ich esse nur noch zur Energiegewinnung (ich bin Leistungs-Sportlerin).
2. Ich möchte die Abende erfüllter erleben. Ich weiss da ist noch mehr als nur ein Abendessen. Ich möchte Dinge erleben, wie auszugehen, ein Bad zu nehmen, ein Spiel mit meinem Partner zu spielen, ein Telefonat mit einer Freundin zu haben und auch wieder Sex zu haben. Ich habe mir in den letzten Jahren ein dummes Ritual angewöhnt, ohne welches ich mir einrede nicht richtige schlafen zu können und deswegen am nächsten Tag zu wenig gut "funktioniere". Ich schlage mir den Bauch so voll, dass ich mich kaum mehr bewegen kann. An irgendwelche Tätigkeiten nach dem Abendessen ist schon lange nicht mehr zu denken. Das höchste der Gefühle ist vielleicht eine Runde von 10 Minuten zu laufen.
3. Ich möchte den Bezug zu meinem Körper unabhängig von der zuletzt gegessenen Mahlzeit wieder spüren. Ich habe seit Jahren keine Mahlzeit mehr ausgelassen, da ich Angst davor habe dann an Struktur zu verlieren. Ich möchte meinen Körper endlich wieder fühlen.
4. Ich möchte mein Bewusstsein öffnen. - Für Musik, für Menschen, die ich mag oder die ich nicht mag, für kreative Momente, selbst für Moment der Langeweile, welche ich bisher immer mit Essen oder Sport erstickt habe. Ich möchte Gefühle fühlen wie Freude, Trauer, Sehnsucht, Neugier.
Wenn ich das so lese, dann erkenne ich, dass meine Erwartungen an mich selbst ziemlich hoch sind und mein Vorhaben deshalb wohl zum Scheitern verurteilt ist. Ich gebe mir eine Woche des Fastens, welches vielleicht annähernd einige meiner Wünsche an mich selbst erfüllen könnten.
Morgen beginnt er also: Mein erster Fasttag. Ich bin noch sehr skeptisch, das liest man wohl auch, aber ich wende Trick X an, der mir schon aus der Rauchersucht geholfen hat:
Ich rede mir ein, dass ich schon seit zwei Tagen faste und geübt darin bin Momente des Hungers auszuhalten und dass diese dazugehören und wieder bessere Momente kommen. Trick Y ist neue Musik auf meinen Player zu laden. Ich hoffe es klappt... wenn nicht ist dies wahrscheinlich mein letzter Eintrag hier...
Liebe Grüsse
Nina
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Hallo Nina,
Wow!! Sozusagen ein "Lebensveränderungs-Projekt",...
"Daumen drück!", ich bin gespannt.
Liebe Grüsse
Did
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"Wenn du glaubst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her"
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"Wenn du glaubst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her"
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Hallo Nina,
ich bin beeindruckt. Mir scheint Du hast Gedanken mit richtig Tiefgang. Fasten wird Dir gut tun da bin ich mir ganz sicher. Ich selbst faste schon seit viele Jahren 2 x jährlich. Deine Erwartungen finde ich nicht zu hoch gesteckt. Probiers aus Du kannst nur gewinnen.
LG Magdalene
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