Hirschzunge
botanisch: Phyllitis scolopendriumBotanische Synonyme: | Scolopendrium vulgare |
Andere volkstümliche Namen für Hirschzunge |
Gewöhnliche Hirschzunge · Hirschzungenfarn |
Hildegard von Bingen zur Pflanze Hirschzunge:
Die Hirschzunge ist warm und hilft der Leber und der Lunge und den schmerzenden Eingeweiden. Nimm daher Hirschzunge und koche sie stark in Wein, und dann füge reinen Honig bei, und dann lasse sie so wiederum einmal aufkochen. Dann pulverisiere lange Pfeffer und zweimal so viel Zimt, und lass es so mit dem vorgenannten Wein wiederum einmal aufkochen, und seihe es durch ein Tuch und mach so einen Klartrank, und trinke ihn oft nach dem Essen und nüchtern, und es nützt der Leber und reinigt die Lunge und heilt die schmerzenden Eingeweide und nimmt die innere Fäulnis und den Schleim weg.
Und dörre sachte wiederum Hirschzunge in der heißen Sonne oder auf einem warmen Ziegelstein und pulverisiere sie so und lecke dieses Pulver nüchtern und nach dem Essen oft aus deiner Hand, und es nimmt den Schmerz im Kopf und in der Brust und dämpft andere Schmerzen, die in diesem Körper sind. Aber auch ein Mensch, der wegen irgendeines Schmerzes heftig und plötzlich schwach wird, der trinke sogleich von diesem Pulver in warmem Wein, und es wird ihm besser gehen.