Forenthema: Nur so zum Plappern ..... ?

Sabine, jede Art von Hilfe wäre super.
Die Frage ist was hilft und entlastet uns wirklich. Das Problem das ich beim Pflegedienst sehe ist der Zeitfaktor.
Natürlich ist das toll wenn der Pflegedienst uns gelegentlich die Pflege abnehmen könnte. Aber hilft mir das wirklich? Die Damen und Herren bringen die Person aus dem Bett und waschen und ziehen sie an. Aber was hilft mir das? Ich kann trotzdem nicht pünktlich zur Arbeit denn ich muss ja dann das Frühstück für Mutter richten. Die kann das nicht mehr. Und diese Arbeit macht mir der Pflegedienst nicht. Also ist mir nicht wirklich geholfen, denn ich kann ja trotzdem nicht weg.
Ich denke Tagespflege ginge im Moment gerade noch, aber das ist absehbar wenn das auch nicht mehr geht weil sie denke ich bald nicht mal mehr aus dem Sessel aufstehen und laufen kann. Könnte also auch nicht mehr zur Toilette. Da schleppt sie sich immerhin noch selber hin. Aber wie ich schon sagte. Wenn du ihr zuschaust dann wird dir ganz anders zumute. Dann ist auch klar warum sie in letzter Zeit doch öfters mal gefallen ist.
Sie ist mittlerweile so schwach das Kleinigkeiten genügen um sie aus der Bahn zu werfen. Es sind einfach keine Reserven mehr verfügbar.
Da genügt schon das sie mal nicht genug getrunken hat.

Ich fühl mich nicht auf die Füße getreten Sabine. Finde es schön das du mir zu helfen versuchst.
Ich denke wir sollten wirklich den Schritt tun und einen Pflegedienst kommen lassen um mal auszuloten was denn in unserem Fall machbar ist. Evtl. die die sowieso jedes halbe Jahr kommt um zu Prüfen ob die Voraussetzungen für die Pflegestufen noch vorliegen. Ich glaube das ist die Sozialstation. Die machen auch Pflege.

Nachbarschaftshilfe glaub ich gibt es hier nicht. Hab ich jedenfalls noch nie was von gehört.

Du hast übrigens natürlich Recht. Es ist tatsächlich so das viele viel zu lange warten. Wenn du das halt schon Jahre lang machst, dann kommt der Punkt wo du nicht mehr raus findest, keine Entscheidung treffen kannst, ein schlechtes Gewissen verspürst weil du Hilfe in Anspruch nehmen sollst. Das geht doch nicht . Das kannst du doch deiner Mutter nicht antun .......

Aber irgendwie müssen wir da jetzt raus. Und der Speck muss weg. Und die Haxen müssen jetzt endlich in Ordnung kommen. Das mit den Zähnen lass ich jetzt mal weg

Lieben Gruß
(und tut mir leid euch mit meinen Problemen zu belästigen. Das wollte ich nicht aber irgendwie kam der Stein ins Rollen)
Heinz



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OH Heinz, ich glaube wohl, dass es hilft wenn man weiß für dies oder jenes nicht mehr ganz alleine verantwortlich zu sein, so ganz nebenbei, wir verabreichen und bereiten auch das Frühstück/ Mittag und Abendessen vor. Eigentlich machen wir mittlerweile fast alles was gewünscht wird. Ist leider halt auch immer eine Geldfrage.

Aber ich würde Euch wirklich mal zu einem Beratungsgespräch raten. Das ist unverbindlich und kostet nichts. Ihr wärt jedoch anschließend informiert und könntet das dann nochmal intern bereden. Nachbarschaftshilfe ist oftmals ein Teilbereich der Sozialstation, vielleicht ist das auch bei euch so.

Viele, viele Baustellen sind das bei Euch/ Dir. Wirklich nicht einfach :/
Der Anfang ist getan, du hast das ganze verbalisiert, nun gilt es Taten folgen zu lassen. Holt euch die Sozialstation mit ins Boot.

Grüßle
Sabine

Hallo Heinz,

wenn ich so Deinen Bericht über Deinen Alltag lese, wird mir angst und bange. Meine Mutter ist zwar nicht krank, aber sie wohnt allein mitten auf dem platten Land (etwa 90 km von uns entfernt) und hat vor einigen Jahren ein paar Stants bekommen. Jetzt geht es ihr wieder gut, aber wir werden ja alle nicht jünger und wenn ihr etwas passiert, kann ich nicht so einfach in ein paar Minuten bei ihr sein. Davor, daß ihr etwas passieren könnte, habe echt Schiß...

Deshalb kann ich mich nur wiederholen: Chapeau! Wie Du/Ihr Deinen/Euren Alltag meistert, verdient wirklich allen Respekt!

Ich wünsche Dir Kraft und Durchhaltevermögen!

Liebe Grüße,

Regina

Sabine, ich wollte nicht so rüber kommen das ich meine ihr seid keine Hilfe! Das weißt du hoffentlich. Ganz im Gegenteil, ich bin der Meinung das ihr Großartiges leistet in einer Zeit wo viele Alte einfach abgeschoben werden wenn sie lästig sind. Ihr solltet für die auch schwere Arbeit deutlich besser bezahlt werden. Denn ihr werdet doch auch ein Stück weit ausgebeutet.

ja, das werde ich nun in Angriff nehmen. manchmal muß man einfach drüber reden, dann kommt man wieder ein wenig in Fahrt und kann das Hirn wieder besser einschalten.
Mir geht es in erster Linie um meine Frau. Denn, auch wenn ich Helfe wo ich kann, so trägt doch sie die Hauptlast obwohl es ja meine Mutter ist.
Allerdings weiß sie auch zu schätzen das meine Mutter für uns da war als unser Junior klein war und wir beide arbeiten gingen.
Das wollen wir einfach ein wenig wieder zurück geben. Aufrechenen lässt sich das sowieso nicht.

Also, danke dir für die Hinweise und Anregungen. Wußte ich nicht das ihr euch jetzt bei Bedarf auch ums Essen kümmert. Frühstück wäre ja schon was. Wobei, richten könnten wir ja eh schon alles so das die Dame/ der Herr nur noch das Wasser für den Tee kochen müsste. Vielleicht noch den Fernseher anmachen. Zumindest im Moment wäre dann das Werk getan. Noch kommt sie alleine vom Frühstückstisch zu ihrem Sessel, wenn auch mit äußerster Kraftanstrengung.
Und das so was nicht umsonst ist ist ja auch klar. Das muss man dann halt sehen ob man sich das leisten kann.
Aber erst mal muss eine Beratung her. Super Sabine, Danke!

Liebe Grüße
Heinz


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hallo heinz,
ach du meine güte, das ist ja eine wahnsinnsbelastung, der du und deine familie ausgesetzt seid. natürlich ist sabine hier die expertin, was die themen angeht, aber regina (ich sprech jetzt einfach mal für dich mit) und ich sind selbstverständlich immer da, wenn ein offenes ohr (bzw. auge) gebraucht wird. es hilft oft schon ein wenig weiter, wenn man sich das mal von der seele schreiben kann und jemand unbelastetes liest es. nimm uns weiter in anspruch! und dir hilft es vielleicht, die situation ein wenig klarer zu sehen.

sabine hat vollkommen recht: hol dir die sozialstation ins haus und lasst euch erzählen, was man euch anbieten kann. denn wie du schon sagst: besser wird es leider wohl kaum mehr...

und dass du dennoch an den anderen fronten so tapfer kämpfst verdient wirklich allergrößten respekt!
auch von mir ganz viel kraft (auch für den schritt hilfe von aussen reinzulassen),
kirstin

Hallo Regina,

danke dir! Und ich wünsche dir das deine Mama noch recht lange, am besten immer, gesund bleibt.

Weißt du, eigentlich weiß man meist erst hinterher was man den Menschen gehabt hat die einem lange Jahre im Leben Begleitet haben. Ganz besonders gilt das für Eltern und Kinder.

Also lass dich nicht Bange machen. Ich seh es immer von der positiven Seite ..... es könnte viel schlimmer sein als es ist!

Lieben Gruß
Heinz

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Hallo Kirstin,

dir auch lieben Dank! Ja du hast Recht, manchmal hilft es zu reden/schreiben. Es gelingt dabei das eine oder andere Mal den festgefahrenen Denkkreis wieder zu durchbrechen.
Lieben Dank auch für dein Angebot weiter zuzuhören falls es nötig sein sollte. Ist durchaus nicht selbstverständlich, schon gar nicht unter Menschen die sich doch eigentlich gar nicht kennen. Find ich toll von euch Dreien! Danke!

Lieben Gruß
Heinz

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Heinz, finde ich super, wenn du dies nun so in Anspruch nimmst. Das ist ein Anfang!
Zur Tagespflege(Mo-FR) gibt es noch zu sagen, dass die Bewohner von zu Hause abgeholt werden(ca 8:00 Uhr) und gegen 16:00 nach Hause gebracht werden. Essenstechnisch werden sie komplett, auch mit Frühstück versorgt. Die Bewohner werden super gefördert, es gibt Spielkreise, gemeinsame Singstunden, Gedächtnisstraining etc...ausserdem gibt es Ruheräume, meist sind auch Fernseher vorhanden. Immobilität/ schlechtes Laufen ist kein Hinderungsgrund. Wozu gibt es Rollstühle und Rollatoren. Toilettenkgänge werden begleitet, nach Bedarf. Die Tagespflege wie auch ambulante Pflege wird mit der Pflegekasse abgerechnet. Nur der Teil, der über die Einstufung hinausgeht wird privat in Rechnung gestellt. Man muss auch nicht jeden Tag dorthin, auch tageweise ist es möglich. WEnn es sowas bei euch in der Nähe gibt, erkundige dich doch mal.

Grüßle
Sabine

Nochmal hallole,
morgen habe ich meine Punktefeuertaufe in Punkto Kantinenessen. Ich bin auf einer ganztägigen Fortbildung, bei der meist süße Stücken und belegte Bröchen noch zusätzlich angeboten werden. Zur Sicherheit nehme ich mal ein paar Birnen mit , wobei ich jetzt mal testen werde, wie es ist, essen punktefreundlich auszuwählen. Vom Prinzip weiß ich ja worauf es ankommt. Portionstechnisch bin ich mal gespannt was mein Auge da so sieht
Werde euch dann berichten, mit was ich mein Konto überzogen habe

Grüße
Sabine

@ Regina: es muss ja nicht immer so ausgehen - es geht auch anders. Meine Mutter und Tante haben meine Grossmutter im Alter von 83 Jahren aus ihrer 3-Zimmer-Wohnung (3. Stock ohne Aufzug - das mit 2 künstl. Hüftgelenken!) in ein Wohnstift in der Nähe umgezogen, wo sie bis zuletzt in einem 1-Zimmer-Appartement relativ selbständig gewohnt hat. Bei Bedarf war Betreuungsdienst im Haus, auch Essen auf Rädern war möglich und einen Gemeinschaftsraum gab es, aber man konnte auch wie in einer eigenen Wohnung ganz autark leben - was sie auch getan hat. Da in meiner Familie alle ganztags arbeiten und wir Kinder in ganz Deutschland verstreut sind, war eine Betreuung im eigenen Haushalt wie bei Heinz einfach nicht möglich und ich weiss auch gar nicht, ob meine Grossmutter das so unbedingt gewollt hätte.

LG, Kirstin