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Forenthema: Fasten mit Essstörung - meine Erfahrung

» Forum: Fastentagebücher und Fastengruppen

am 09.03.2017 um 14:40 Uhr
... hat Sunshine5487 geschrieben:
Sunshine5487
Sunshine5487
... ist OFFLINE

Beiträge: 1

Ich lese hier schon eine Weile mit und möchte nun heute einmal über meine Erfahrungen mit dem Heilfasten nach Buchinger berichten. Ich möchte das Fasten nicht schlecht machen und auch niemanden davon abbringen, ich schildere hier lediglich meine Erfahrungen und die Rückschlüsse die ich daraus ziehe.
Zu meinem Hintergrund: ich bin jetzt 59 Jahre alt, hatte im Alter von 20 Jahren mit Magersucht und Bulimie zu kämpfen, bin aber seit über 35 Jahren normalgewichtig und esse auch normal.
Ich wollte fasten um zu entschlacken und meiner Gesundheit etwas Gutes zu tun. Also habe ich mich mit Büchern und im Internet über das Thema informiert und fand dort auch die Hinweise, dass es für Menschen mit Essstörungen in ihrer Vergangenheit nicht ratsam ist zu fasten. Ich dachte aber, da es bei mir schon so lange her ist und ich ja jetzt auch nicht mehr ganz jung bin und von der Persönlichkeit her gefestigt bin wird das kein Problem mehr sein und habe dann mit dem Fasten angefangen.
Ich habe erst den Entlastungstag gemacht, der lief völlig unspektakulär. Am nächsten Morgen habe ich dann mit Glaubersalz abgeführt und das war auch noch okay. Im Laufe des Tages ging es mir emotional dann immer schlechter. Ich war müde, gereizt, missmutig, mir machte nichts mehr Spaß und ich fühlte mich wie krank. Ich dachte, dass das die normalen Anfangsschwierigkeiten sind und habe mich dann durchgekämpft. Dieser Zustand war dann auch noch am 2. Fastentag so und am 3. Fastentag hatte ich dann genug vom Fasten und habe dann vormittags einfach einen kleinen Apfel gegessen und schwupps ging es mir gut. Ich war auf einmal gut gelaunt, voller Tatendrang und Energie und es ging mir so gut wie schon lange nicht mehr. Ich fühlte mich leicht und unbeschwert und genoss das Gefühl nichts essen zu müssen. Ich hatte so ein richtiges High-Gefühl. Aber mir war klar, dass ich wieder zunehmen würde, wenn ich wieder normal essen würde und dass das Gefühl der Leichtigkeit auch wieder verschwinden würde. Also dachte ich, wenn ich noch etwas mehr abnehme, dann kann ich nach dem Fasten wieder etwas zunehmen und bin dann immer noch schlanker als von dem Fasten und fühle mich immer noch gut. Nur das Problem dabei ist, dass einem dann das neue niedrigere Gewicht auch wieder so gut gefällt, und man möchte das dann auch wieder halten, und so korrigiert man das Gewicht dann immer mehr nach unten und ist ganz schnell in einer Teufelsspirale drin. Also habe ich dann versucht das Fasten abzubrechen. Das war dann aber auch nicht so einfach. Während des Fastens möchte man ja absolut nichts essen, das Essen ist dann also wie ein Feind. Wenn man es schafft nichts zu essen fühlt man sich toll, wenn man dann doch wieder was isst, dann kommt man sich vor wie ein Versager.
Mir hat nichts mehr geschmeckt, vom Gefühl her wollte ich nichts essen, vom Verstand her aber war mir aber klar, dass ich ausreichend essen muss. Es war ein richtiger Kampf. Ich habe es dann nach und nach wieder hinbekommen. Aber ich habe daraus gelernt, dass die Verhaltensmuster der Essstörungen auch nach all den Jahren ganz leicht wieder aktiviert werden können und dass das Fasten für Menschen mit Essstörungen wirklich ein Spiel mit dem Feuer ist und man sich ganz genau überlegen sollte, ob man sich auf das Risiko einlassen möchte.


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am 09.03.2017 um 16:50 Uhr
... hat Siebenstern geschrieben:
Siebenstern
Siebenstern
... ist OFFLINE

Beiträge: 104

Nun, ich denke ab 18 ist man oder frau für sich verantwortlich! Was Du erlebt hast, ist individuell und sicher nicht auf jeden Fastenden übertragbar, der eine Essstörungen gehabt hat.
Die Warnung ist mir bekannt, und ich denke, dass Du einige Phänomene ganz anders deutest, als ich es tun würde. Eines ist für mich klar: Immer und zu jeder Zeit ohne Anstrengung an Essen zu kommen, ist relativ neu für den Menschen. Hungern war die Normalität - jemand der alt wurde, war zu beneiden, der frühe Tod normal. Mit dem Überfluss klar zu kommen ist neu und schwierig - gerade weil diverse Schönheitsideale immer umgekehrt in der Vergangenheit und Gegenwart vorkamen: In Hungerzeiten ist der oder die Dicke als wohlhabend und schön empfunden worden (Rubensfrau, es werden sogar Hüftgoldgürtel etc. für die Fülligkeit umgelegt...) und in Wohlstandszeiten wird der Hungerhaken und Kindfrau, der Muskelprotz und ewige Jugend plötzlich als Schönheit bewundert.

Ich möchte damit sagen, dass es um die Sichtweise geht, die durch die Umwelt stark geprägt wird. - Immer das, was selten scheint, scheint erstrebenswert. Inwieweit wir damit umgehen können oder sogar uns daraus ausschließen wollen und können, in welcher Art auch immer, gehört für mich zu Erwachsen sein. Auch dann, wenn wir an einer Krankheit leiden, die uns zum Fasten-Verzicht rät.
Leichtigkeit kann durch Bewegung (Fettverbrennung) u.a. ebenfalls erreicht werden. Vielleicht ist das für Dich der Weg, oder vielleicht gibt einen anderen. Als "krank" ist das Empfinden der Leichtigkeit an sich sicher nicht.

Viel Glück auf Deinem Weg.


--
Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es!


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Tonia Tünnissen-Hendricks
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