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Forenthema: Frustfasten - Ende offen

» Forum: Fastentagebücher und Fastengruppen

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am 10.02.2018 um 22:25 Uhr
... hat Forticus geschrieben:
Forticus
Forticus
... ist OFFLINE

Beiträge: 42

N'Abend zusammen,

ich eröffne mit aktuellen Geschehnissen. So nach und nach werde ich rückblickend etwas zur Motivation, einige besondere Tage und themenweise Erfahrungen einstreuen.


Tag 20, gestern.

am Tag 11 hatte der Arzt mir einen Freiraum von 28 Tagen zugestanden, so dass ich das Fasten entspannt weiterbetreiben konnte. Ich habe nach wievor keine Lust wieder zu Essen oder einen Aufbau ins Auge zu fassen. Aber am morgen hatte ich so im Rückblick wieder einige Geistesblitze/Eingebungen. Kurz danach war ich erstaunt, was mir so alles in den Sinn kommt und beim Gedanken, dass Tag 20 sei, fragte ich mich, ob das vielleicht das Bergfest sein könnte und nun die spirituelle Phase beginnt. Es bleibt interessant, was da noch so alles zum Vorschein kommt. Ich gestehe, dass ich das auch mal heimlich bis Ostern durchgezählt habe. Hat ja auch was mit Neuanfang zu tuen.

Am Abend zum Stammtisch im Restaurant gewesen. Sonst gehen da bei mir ein bis zwei Schnitzel mit Pommes. Auf die Frage "Das Übliche?" bestellte ich eine Flasche Wasser und den Saft einer Zitrone. Wie sich herausstellte, wußte die Wirtin sofort, um was es geht. Sie hat ihre Fastenerfahrung. Auch die Stammtischrunde war sehr interessiert und es wurde zu einem abendfüllenden Thema, wo wir uns sonst eher über Mensch und Technik der nächsten 100 Jahre, StarTrek und ähnliches unterhalten.


Tag 21, heute.

Die Waage zeigt 10 kg unter dem sechs-jährigen Durchschnittsgewicht und 16 kg unter der Feiertagsspitze Mitte Januar. Das sind inklusive Spitze rund 10,7% Verlust. Ich ziehe es vor, in Prozent zu rechnen. Hätte ich Normalgewicht, wären die 16 kg vermutlich das Ende des gesunden Fastens.

Die letzten Tage habe ich hier im Forum nach Rezepten für die Aufbauzeit und die Zeit danach gestöbert. Es war sehr interessant, hat aber weder Apetitt noch Hunger angeregt, sondern die Kreativität. Die Kreativität zog heute früh den Brotbackautomat aus dem Kellerschrank, wo er seit 15 Jahren rumgammelt. Das Rezept für Rosinenbrot wurde etwas abgewandelt mit selbstgemahlenem Dinkel. Nach ca. der Hälte der Zeit flog der FI-Schalter raus. Es konnte nur der Automat sein, der nun auch rausfliegt. Eine Rettungsaktion mit dem Backofen führte zu einem interessanten Objekt, das ein Freund, mit dem ich gerade "Terraforming Mars" spielte, zum Austesten der Rettungstemperaturen vorkosten mußte. Er hats überlebt, worauf ich es auch meiner Frau angeboten habe. Sie sagte, es schmeckt. Ein Bild anbei. Wenn man das horizontal schneidet, sollte es guten Fläche für Orangenmarmelade ergeben.

Ansonten verlief der Tag ruhig. Nur der Darm ruft nach drei Tagen wieder nach Aufmerksamkeit mittels eines Ziehens zwischen Bauch, Speiseröhre und Kehle. Könnte sein, dass ich das früher mal als "Hunger" interpretiert habe.

Nächstes Wochenende haben wir über Nacht Freunde von Auswärts. Abendessen und Mittagessen sind schon geplant. Wenn ich mitschlemmen wollte, sollte ich morgen anfangen aufzubauen. Kein Interesse. Dinge zu tuen, nur weil andere es zu tuen, habe ich schon vor 40 Jahren in der Pubertät in Frage gestellt. Wurde höchste Eisenbahn, dass ich das gesellige Essen auch mal in Frage stelle.


Herzliche Grüße
Martin





--
"Ich bin die Konsequenz meiner Entscheidungen."


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am 11.02.2018 um 19:25 Uhr
... hat juliqueen geschrieben:
juliqueen
juliqueen
... ist OFFLINE

Beiträge: 136
Gewichtskurve:
Gewichtsverlauf

hallo forticus!

erst jetzt, am tag 20 rückst du mit einem tagebuch raus??? menno! dabei lesen sich deine zeilen so schön! also weil du über aufbau nachdenkst..in der fastenzeit habe ich 3 kochbücher gekauft und bis jetzt erst 1 rezept davon nachgekocht. ich esse so, nach was mein body verlangt. zu 97% gesundes zeugs...die restlichen 3% sind marzipan-schoko-eier und schaumküsse.

find ich gut, dass du weitermachst und schaust, was passiert. jesus war 40 tage in der wüste und schau, noch immer glauben so viele menschen an einen zimmermann, der vor 2000 jahren gelebt hat!

ostern ist neubeginn, frühling und überhaupt ein viel schöneres fest als weihnachten - meine persönliche meinung. auch ich habe heute beschlossen, in ca. 14 tagen wieder zu fasten. irgendwie möchte ich das. aber ob ich am stück so lange durchhalte, wie du?

vielleicht diesmal...letztes mal musste ich mir ja erst rauchen abgewöhnen, das hat das ganze voll stressig gemacht

ich freue mich schon, weiter von dir zu lesen, wie es dir so ergeht und wohin dein body dich so führt . das brot oder was das ist, sieht extravagant aus

schönen abend noch!!!

--
"love is the answer"


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am 11.02.2018 um 19:35 Uhr
... hat Angelika7 geschrieben:
Angelika7
Angelika7
... ist OFFLINE

Beiträge: 325

Grüße dich Forticus,
ich musste über dein Bild lachen, dank, dass du es eingestellt hast.
Geschmeckt hat es sicherlich trotzdem.
Ich bin normalerweise sehr kochfaul, backfaul sowieso. Das liegt daran, dass ich ja sehr viele Jahre alleinerziehend war, und voll gearbeitet habe und es mittags immer schnell gehen sollte, erst Salat, dann Hauptgericht, dann Nachspeise. Für mich selbst koche ich an sich nur Gemüse, oder Hülsenfrüchte, oder auch mal Rosenkohlsalat für 2 Tage oder gekochten Gelbe-Rübensalat. Ich bewundere alle, welche sich zusätzlich die Mühe des Backens antun.
Da haben wir ja eine ähnliche Fastenzeit. Bei mir ist heute Tag 27/42.
Mir ist zwar immer etwas schlecht, aber seelisch geht es mir gut.
Werde bei dir immer wieder mal nachlesen.... weiter so...
Das mit dem vielen Gewicht runter ist bei mir ja auch so, aber ich hab eben auch erhebliches Übergewicht, da geht es wohl schneller... derzeit stagniert es etwas, was aber wohl Ende der 4. Woche auch normal zu sein scheint.
Liebe Grüße
Angelika

--
55, Lungenkrebs Diagnose 8-15, faste, um den Krebs los zu werden


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am 12.02.2018 um 22:54 Uhr
... hat juliqueen geschrieben:
juliqueen
juliqueen
... ist OFFLINE

Beiträge: 136
Gewichtskurve:
Gewichtsverlauf

süßes bild....bist das du????? wie gehts dir? was macht body?

--
love is the answer


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am 13.02.2018 um 08:28 Uhr
... hat Forticus geschrieben:
Forticus
Forticus
... ist OFFLINE

Beiträge: 42

[ Beitrag wurde zuletzt editiert von Forticus am 13.02.2018 um 09:13 Uhr ]

juliqueen,

ja, bin ich. geht gut, danke. body ist heute am Tag 24 auch gut, danke der Nachfrage.

Abnahme stagniert seit 4 Tagen, trotz Bewegung. Es mag an meinem Umgang mit Salz liegen. Vielleicht ist es auch der Neunjahresring, der geknackt werden muß. Aber das ist gut, denn ich überlege, mir übermorgen vom Arzt zwei weitere Wochen genehmigen zu lassen. Da würde ich das Abnehmen sowieso etwas abbremsen wollen. Wenn ich nach weiteren 4 bis 5 kg zum 10 Jahresring gelange, sollte es erstmal gut sein mit der Zustand der Ver/Entgiftung. Irgendwann muß ich mich auch mal wieder konzentrieren, wie zB morgen bei einem Geschäftsttermin, bei dem es um die Zukunft unseres Familien-Betriebes geht.

Zu den 40 Tagen, zu Neubeginn, Rauchen schreibe ich später noch. Das sind so Themen, die an bestimmten Tagen wichtig waren und die ich dann auch im Tagebuch beackern will.

Das war tatsächlich ein Rezept für Rosinenbrot. Da die Brotmaschine mittendrin den Geist aufgegeben hat, habe ich versucht, den Teig zu retten und hab ihn mit einer Kuchenform in den Backofen getan. Sieht aus wie ein Streuselkuchen mit Rosinen, gell? Aber ist ein gutes Brot geworden. Lies sich horizontal in drei Scheiben schneiden. Die Flächen sind wie bei anderem festen Brot gut geeignet für Marmeladeaufstrich. Habe mir ein Stück für später eingefroren und neben einer gedämpften Olive auf Joghurtdipp in die engere Wahl für das Fastenbrechen vorgemerkt.

Angelika,
freue mich, dass Du mit dem Bild Spass hattest. Denn ich hatte schon befürchtet, dass ein Bild von Essen hier im Fastenforumsteil etwas merkwürdig ankommen könnte. Das Holzbrett gabs von meiner Schwester zu unserer Hochzeit. Es steht immer dort hinter den Herdplatten. Ich dachte es sei ganz passend zum Grundgedanken, dass ich wieder lernen sollte, Essen mit Bedacht zu betrachten.
Das Backen war in diesem Falle keine Mühe. Ich wollte einfach mal wieder in der Küche etwas handwerkliches tuen. Das es andere für eßbar hielten, war ok, aber nicht der Grund, warum ich es gemacht habe.

Herzliche Grüße
Martin


--
"Ich bin die Konsequenz meiner Entscheidungen."


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am 13.02.2018 um 10:09 Uhr
... hat Forticus geschrieben:
Forticus
Forticus
... ist OFFLINE

Beiträge: 42

[ Beitrag wurde zuletzt editiert von Forticus am 13.02.2018 um 10:12 Uhr ]

Warum der thread-Titel “Frustfasten”?

Tag Null, 20.01.2018

Am Nachmittag telefonierte ich mit einem Bekannten zwecks Einladung ins Restaurant zum Geburtstag meiner Frau eine Woche später. Er erzählte mir dabei von der ARTE Doku und dass er seit sieben Tagen auf Wasser sei. Meine Frau und ich haben noch am Nachmittag die Doku angeschaut, nicht nur aus beruflichem Interesse.
Während meine Frau Apothekerin des Typs “Heilerin” ist und statt mit Chemie lieber mit Kräutern und Worten hilft, habe ich eine anderweitige naturwissenschaftliche Ausbildung und wäre eher der schulmedizinische Typ. In einem sind wir uns aber einig. Wer heilt, hat Recht, und das sind weder Ärzte, Apotheker, Heilpraktiker oder Traumtänzer. Diese wären eher als Coach oder Trainer zu betrachten. Es gibt nur eine einzige Person, die heilen kann und Recht haben kann: der Patient.



Ein wenig Anamnese

In unserem eigenen kleinen Laden ist meine Frau die Theke, ich bin Büro, Lager und Außendienst.

Bis vor wenigen Jahren habe ich dabei mein Geld mit 80% Denken und 20% Routine verdient. Inzwischen ist es gefühlt umgekehrt bei doppelter Stundenzahl.

Seit 20 Jahren gibt es außer den Betriebsferien kein freies Wochenende und keine Brückentage. Vor den letzten Sommerferien hatte ich keine Kraft mehr für das jährliche Burn-Out.


Gegen Ende letzten Jahres habe ich rückblickend auf die letzten drei Jahre geistige Verwahrlosung diagnostiziert und mit kapp 1,90cm Länge in den letzten sechs Jahre runde (sic!) 60% Übergewicht getragen.


Ich sehne mich nach einem Sabbathjahr, aber bei unserer Art der Selbständigkeit gibt es dazu nur einen Zugang: den Rückzug und anschließend etwas anderes machen.



In den letzten Wochen habe ich jegliches Maß beim Essen verloren. Die Jahre zuvor schon diente im Außendienst der Dorfbäcker als Stop, wenn ich nach Stress oder Frust zu Hause oder im Betrieb mit einem DIN 5 Streusel wieder runterkommen wollte. Inzwischen ging nichts mehr ohne einen DIN A4 Streusel plus der €1 Tüte mit 4 Teilchen vom Vortag. Abends wurden um 23h nicht mehr Chips genascht, sondern über den Abend hinweg stündlich ein Paket Aufschnitt aus dem Kühlschrank oral umgelagert.


“Feiern gehen” heißt für viele Menschen sich zulaufen zu lassen, wobei dann selbst small-talk nicht mehr möglich ist. In meinem Umfeld bzw in dem meiner Frau heißt “Feiern” Essen aufzufahren. Für mich als Einsiedler besteht “Feiern” allerdings aus intensiven Vier-Augen-Gesprächen. Mir reicht dazu ein Glas Wasser.

Geselliges Essen, ja Essen überhaupt, ist für mich in den letzten Jahren zunehmen zum Zwang geworden.

Ich hatte Essen und Essen zu müssen im wahrsten Sinne des Wortes satt. Im Englischen kling das noch schicker: I was fed up with food.

Doch ich mag nicht jammern: unseren Sohn konnte ich von klein auf am Nachmittags coachen und mit ihm die Welt entdecken. Mein Haupt-Beruf der letzten 19 Jahre war Papa. Er ist im Herbst aus dem Nest geflogen, mit Ethiad nach Down-Under und studiert derzeit entlang der südwestlichen Stränden die Wellen. Auch wenn ich mich bereits vor zweieinhalb Jahren anfing, mich innerlich von ihm zu verabschieden, fehlen trotz Facetime und telegram.org der Austausch auf unserer Welle.


Die Arte Doku

… hat mir einen für mich einen schulmedizinisch-wissenschaftlichen Rahmen gegeben, in dem ich diverse Dinge der letzten 25 bis 30 Jahre neu bewerten konnte.

Die “Sprache” der Doku habe ich nicht nur verstanden sondern begriffen. Dass es möglich ist, ohne Nahrung länger als acht bis 10 Tage zu überleben, war mir neu. Ebenso, dass ein gesunder normalgewichtiger Mensch Reserven von 15 kg für 40 Tage hat. Obwohl ich wußte, dass die Zahl 40 im Judentum in verschiedenen Bereichen verwendet wird, hatte ich bisher angenommen, dass das biblische 40-Tage-Fasten eine bildhafte Beschreibung von “herausragend” sei, ebenso wie das “Gehen über Wasser” oder das “in einen Menschen hineinschauen”. Unsere heutigen Superhelden fliegen übers Wasser und haben den Röntgenblick.

Neben der Information, dass es für einen längeren Zeitraum möglich ist, nicht Essen zu müssen, hat mich von allen Krankheiten die sowjetische Depression mit anschließenden wissenschaftlichen Studien besonders angesprochen.
Nach dem Film habe ich am Abend im Internet noch zum Thema Fastenkrise gestöbert. Den Begriff hielt ich früher auch auf Grund eigener Erfahrung mit religiösem Fasten als Ausdruck für mangelnde Überzeugung und Motivationsverlust am dritten Tag.


Die Neubewertung aller möglichen und unmöglichen Dinge, die ich mir die letzten 25 Jahre geleistet habe oder die nicht funktioniert haben, ergab frei nach Sherlock Holmes [wenn alles anderes ausgeschlossen wurde, dann ist das was übrig bleibt die Lösung, auch wenn sie noch so unmöglich erscheint] folgendes: Frustfasten!

Vom Frustessen und Stressessen sind für mich Frust und Stress nur mittelfristig reduzierbar oder lösbar. Kurzfristig läßt sich bei Frustessen und Stressessen nur das -essen streichen.
Vor dem Einschlafen ich mich also für den nächsten Tag auf “nicht Essen” programmiert um dann von Tag zu Tag zu entscheiden, dazu die Aussicht, acht Tage später mit 25 Gästen im Restaurant nicht essen zu müssen.

Rückblickend sieht es für mich so aus: Mit dem letzten Rest von Logik, die mein verfettetes Hirn noch aufbringen konnte, habe ich mich auf kalten Entzug gesetzt. Ganzheitlich gesehen müßte ich wohl einräumen, dass diese Logik Teil des Körpers ist und dieser (sein) Recht haben wollte.

(Bis ich zu Tag 1 komme, kann es zwei drei Tage dauern)


--
"Ich bin die Konsequenz meiner Entscheidungen."


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am 13.02.2018 um 10:23 Uhr
... hat Anoli geschrieben:
Anoli
Anoli
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Beiträge: 734

Hallo Forticus, ich ziehe auch vor dir den Hut (wie vor Angelika) ... so lange seid ihr schon begeistert beim Fasten - trotz den Unbequemlichkeiten, die es mitunter mit sich bringt.

Mir geht es wie Juliqueen... während dem Fasten wälze ich die dollsten Kochbücher.... immer auch mit dem Ziel, mich gesund und bewußt zu ernähren. Nicht mit dem Gedanken an Völlerei oder ungesunde Lebensmittel.
Ich bin ja ein ziemliches Landei. Ich liebe Gemüse aus dem Garten und Kräuter vom Wegrand oder von wilden Wiesen. Das erste Kraut, worauf ich warte, ist der Waldmeister... da mache ich Sirup oder Marmelade oder ein Erfrischungsgetränk... sowas bekommt man in keinem Rewe-Laden.. zumindest nicht ungefärbt mit Zusatzstoffen... Ich freue mich wie ein Kind zu Weihnachten, wenn der Waldmeister seine Zeit hat.
Ich bin sehr naturverbunden... und so leben wir auch essenstechnisch. Unseren Biomüll fressen noch unsere Hühner... alle Küchenreste... und mit unseren Eiern kann kein Eierlieferant mithalten. Unsere Hühner haben eine riesige Hühnerwiese und 2 Hähne... und oftmals gehen sie durchs Dorf spazieren, weil ich nicht regelmäßig die Flügel stutze und sie den Zaun überfliegen. Wozu Verkehrsberuhigungsinseln, wenn man freilaufende Hühner hat....

Und was das Brotbacken betrifft, da bin ich auch überzeugt. Zwar mache ich es nicht regelmäßig, aber dennoch sehr sehr gern. Mein Nachbar hat einen alten Backes... und ich einen Thermomix , den brauche ich , um das Getreide zu schroten. Meist lege ich es abends in Wasser ein, zum Quellen, und dann zerkleinere ich es - so wie ich möchte. Dann benutze ich Kürbiskerne und alle möglichen Getreide, Sauerteig usw.
Und die Kruste dieses Körnerbrot... die treibt einem den Glanz auf die Augen, so würzig ist sie. Man muss praktisch nur Quark oder etwas butter darauf haben....

Naja... oft mache ich mir aber auch ein Eiweissbrot mit Mandeln, Leinsamen und Weizenkleie, Quark und Eiern... daran freue ich mich auch.

Aber ich möchte jetzt nicht wirklich von Brot träumen... wir sind ja hier eine Fastengruppe.

Aber es ist schön zu wissen, welche Gesinnung ihr habt.....

--
Des Menschen Gemüt ist sein Geschick.... Lasalle


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am 13.02.2018 um 10:49 Uhr
... hat Anoli geschrieben:
Anoli
Anoli
... ist OFFLINE

Beiträge: 734

Zitat:


Forticus schrieb:

<font color=#AB2929>[ Beitrag wurde zuletzt editiert von Forticus am 13.02.2018 um 10:12 Uhr ]</font>
In den letzten Wochen habe ich jegliches Maß beim Essen verloren. Die Jahre zuvor schon diente im Außendienst der Dorfbäcker als Stop, wenn ich nach Stress oder Frust zu Hause oder im Betrieb mit einem DIN 5 Streusel wieder runterkommen wollte. Inzwischen ging nichts mehr ohne einen DIN A4 Streusel plus der €1 Tüte mit 4 Teilchen vom Vortag. Abends wurden um 23h nicht mehr Chips genascht, sondern über den Abend hinweg stündlich ein Paket Aufschnitt aus dem Kühlschrank oral umgelagert.

....Obwohl ich wußte, dass die Zahl 40 im Judentum in verschiedenen Bereichen verwendet wird, hatte ich bisher angenommen, dass das biblische 40-Tage-Fasten eine bildhafte Beschreibung von “herausragend” sei, ebenso wie das “Gehen über Wasser” oder das “in einen Menschen hineinschauen”. Unsere heutigen Superhelden fliegen übers Wasser und haben den Röntgenblick.--
"Ich bin die Konsequenz meiner Entscheidungen."



hallo Forticus, mir ist es mit dem Essen in den letzten Wochen ähnlich wie Dir gegangen... nachdem ich einen sehr konsequenten Herbst hatte, kippte es nach dem Tod einer sehr lieben Freundin Anfang Dezember in Frustessen... und bis dahin war ich wirklich wieder in der Spur.
Früher war ich der regelmäßige erfolgreiche Faster, aber mit den Jahren hat sich mein Schweinehund größentechnisch verändert.
So ist mir das Buchinger Fasten nur noch minimal gelungen... oftmals nicht viel länger als eine kurze Woche...

Naja... und nun war es seit mehr als 2 Monaten eben so, dass man -trotz dass man die Theorie des gesunden Essens ja alles abgespeichert hat- "versagte". Der Bäcker -- wie Du sagst, die Tüte Chips, die Schokolade - und natürlich auch die Gummibärchen, obwohl ich die eigentlich gar nicht so sehr mag ... aber sie passten trotzdem noch hinein. Ein Saumagen... so ein Scheiss ! Andere Leute haben wenigstens einen nervösen Magen und werden von Natur aus gesteuert "Stopp, Übelkeit stellt sich ein... lieber verzichten!"
Nein... mein Magen sagt sowas nie zu mir. Er hat immer "Herzlich Willkommen" am Mageneingang stehen... zumindest fühlt es sich so an...

Und dabei - wie gesagt, ernähre ich mich sooooo gerne gesund - normalerweise - aber zuletzt war ich leider nicht mehr normal.



Zum Fasten in anderen Kulturen - das ist tatsächlich interessant. Es wird seit Jahrtausenden gefastet, bei Indianern wie bei Juden, und bei Christen wie bei Moslems, in allen Gegenden der Welt.... zwangsläufig oder traditionell... es ist unglaublich interessant.

Ich habe einmal das Buch Fastenwandern gelesen... es ist schon länger her, ich glaube, es waren dort auch einige apokryphe Evangelientexte erwähnt, meine ich in Erinnerung zu haben... ganz sicher bin ich mir nicht... aber irgendwo habe ich es halt gelesen.
Dabei ging es nicht um Wundergeschichten wie der Wasserlauf oder Blinde heilen oder den bösen Geist in eine Herde Schweine auszutreiben....
Vielmehr wurde da der historische Jesus zitiert, der nach den Regeln der Essener gefastet hat - mit Einlauf... und das wurde damals mit einer Pflanze gemacht... man sollte so lange spülen, bis klares Wasser käme - und das man von innen und außen rein sei.

Es war beachtlich die Weisheit zu erfassen, die man schon vor 2000 Jahren hatte - aber die Menschheit ist ja nicht unbedingt in allen Regeln der Kunst schlauer geworden... vor vielen natürlichen Dingen hat man in dieser wissenschaftlichen, industriellen Welt heute leider die Augen verschlossen.

Es gibt so tolle Fastenbegleiter -- meditative, die einen auch letzten Endes körperlich stärken. Das ist oftmals religiös - aber Seelsorge, das muss man ja nicht grundsätzlich belächeln.


--
Des Menschen Gemüt ist sein Geschick.... Lasalle


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am 13.02.2018 um 11:07 Uhr
... hat Angelika7 geschrieben:
Angelika7
Angelika7
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Beiträge: 325

[ Beitrag wurde zuletzt editiert von Angelika7 am 13.02.2018 um 11:36 Uhr ]

Lieber Forticus,

danke für deine sehr offenen Worte. In vielem finde ich mich wieder. Ich musste meine 5 Kinder ohne jeglichen Unterhalt großziehen und hab in der Selbständigkeit voll gearbeitet.
Bei mir war jeder Tag von morgens um 5 Uhr bis nachts um 22 Uhr voll durch getaktet, sonst wäre es nicht gegangen.
Ich esse auch mein Leben gerne. Mein einziger Vorteil dir gegenüber ist der, dass ich - aufgrund ein paar Seminaren zu gesunder Lebensweise - sehr gesunde Lebensmittel gefunden habe, welche mir schmecken. Man sieht mir auch nicht an, dass ich Krebs habe, ich wirke gesund nach außen hin. Mein Problem sind die Mengen, selbst Ruccoalsalat mit Tamari und Olivenöl und Hirtenkäse hat Kalorien, welche sich mit der Menge halt auch anhäufen. Die klassische Gier kommt hoch, wenn ich seelisch gestresst bin.

Bei mir war auch nach 1 Woche eine Stagnation im Gewicht, sogar eine leichte Zunahme, ging aber wieder weg.

Ich glaube auch, wer heilt, hat recht. Glaube auch, dass es am mündigen (!) Patienten liegt. Ich bin ein SEHR gläubiger Mensch. Obwohl für mich selbst Chemo ein absolut undiskutierbares Mittel ist, glaube ich, wenn ein Mensch SEHR daran glaubt, nicht zweifelt, dass dann dieser Mensch sogar durch Chemo geheilt werden kann. Man sollte sich umfassend informieren, sehr umfassend, auch die seelischen Gründe suchen und bearbeiten und dann nach der eigenen Intuition handeln. Den Arte-Beitrag möchte ich mir auch noch ansehen, danke für die Erinnerung...

Wäre nicht eine Alternative, einen guten Apotheker einzustellen und eine Kraft fürs Lager, zumindest für ein Jahr und sich jeden Monat zumindest eine ganze Woche zusammen frei zu nehmen??
Dann bleibt finanziell halt ne Weile nix übrig, aber Ihr könnte dann trotzdem nach 1 Jahr überlegen, ob Ihr verkaufen wollt, oder neu strukturieren wollt...
Wünsche dir ganz viel Erfolg.....
Liebe Grüße
Angelika

Lieber Anoli,

ja, ich glaube auch, dass der Schlüssel darinnen besteht, sich gesundes Essen zu kochen, welches einem auch wirklich schmeckt. Wenn mir nach Schokolade ist, mache ich mir einen Bananenquark, dann ist das weg.
Außer bei seelischem Stress, da muss ich noch daran arbeiten, mich da anders zu programmieren.
Beneide dich um deine supergesunden Hühnereier von Euren glücklichen Hühnern!!

Brot mochte ich auch immer sehr gerne, hier in München Pfisterbrot von reinem Natursauerteig. Habe auch eine sehr gute Getreidemühle, habe mir vor der Krebserkrankung oft geschrotetes , geköcheltes Getreide mit Apfelkompott zum Frühstück gemacht.
Aber seit der Diagnose esse ich ja keine Kohlehydrate mehr, weil die halt bei bestehendem Krebs durch die perfekte Umwandlung in Zucker der ideale Nährboden für Krebs sind.
Hoffentlich bekomme ich eine baldige Intuition, dass ich die wieder ab und an essen dürfte, würde mich freuen. Ich persönlich liebe Süßkartoffeln unbandig.

Ich könnte auch ALLES in Unmengen essen. Beim Alkohol habe ich eine natürliche Bremse, hatte noch nie einen Rausch, weil ich, wenn ich Wein trinke, auf einmal keinen Schluck mehr runterbringe. Beim Essen ist das alles leider nicht so.

Übrigens habe ich ursprünglich Theologie studiert. Und du hast völlig Recht. Alle großen religiösen Führer auf der Welt hatten ihre Erleuchtung nach intensivem Fasten. Danach waren sie sich ihres Weges so gewiss, dass sie große Massen von ihrem gesehenen Weg überzeugt haben. Die Schamanen sagen, dass das Fasten die Zirbeldrüse frei macht, so bekommt man Zugang zum Unterbewussten und Überbewussten.
Wünsche auch dir viel Erfolg

Liebe Grüße
Angelika

--
56, Lungenkrebs Diagnose 8-15, faste, um den Krebs los zu werden


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am 13.02.2018 um 20:59 Uhr
... hat Forticus geschrieben:
Forticus
Forticus
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Beiträge: 42

Tag 24

Alle,

hatte vergessen zu erwähnen, dass ich 54 J. bin. Hilft vielleicht das eine oder andere einzuordnen.


Anoli,

einen Saumagen hab ich auch. Da geht nicht nur fast alles rein was eßbar ist. Er ist auch noch introvertiert und verdrückt auch alles andere, was man im Alltag so schlucken muß.


Die Hühner und die entsprechende Milchquelle dazu hätte ich gerne in der Nachbarschaft aber nicht unter meinem Dach. Meine Frau stammt aus der Landwirtschaft und ich bin schon froh, dass wir uns nicht auch noch sonntags kümmen müssen.

Der historische Jesus ist Titelthema der Januarausgabe von Bild der Wissenschaft. Liegt schon länger auf meinem Schreibtisch. Bräuchte da auch dringend ein update. Bin derzeit dabei, in einen Verein einzutreten, der soweit ich das verstanden habe, die Bergpredigt als Leitlinienkonzept hat, um als mal in der Sprache des Qualitätsmanagement auszudrücken. Dazu später mehr im "Kapitel" Tag 1.

Zu Seelsorge habe ich eine positive Einstellung, sofern es konkrete Hilfestellungen zur Selbsthilfe gibt. Bei Vertröstungstechniken auf bessere Zeiten, das Jenseits oder gar Modelle von Karma-Rädern bin ich arg skeptisch.

Den Begriff Seele verwende ich sehr sparsam mangels Definition. Sollte es die Verbindung zwischen Körper und Geist sein, der Waage-Balken zwischen den beiden, dann ist mir der in den Wochen vor Tag Null abhanden gekommen. Die beiden Waage-Schalen mit Körper und Geist lagen am Boden.

Neben mir liegt ein Tagesabrisskalender von Don Bosco. Der gute Vorsatz, jeden Abend ein Blatt zu Lesen und 5 Min innezuhalten verschwindet immer wieder für Wochen zwischen den Papierstapeln.


Angelika,

gesunde Lebensmittel gibt es hier auch. Meine Frau kocht sehr gesund - jeden Tag in der Mittagspause zu Hause. Allerdings benutzt sie Zutaten, die mein Körper dann doch nicht immer rein lässt. Sie hat keinerlei Verständis für Allergien - im Sinne von selbst erfahren haben. Sie kann sich auch nicht vorstellen, dass Essen ohne Gewürze schmeckt. Ich dagegen koche seit der Studienzeit möglichst ohne Gewürze, weil ich die einzelnen Produkte schmecken möchte. Für sie ist das ungenießbar.

Ich lese weiter unten, dass Du Theologie studiert hast. Das stand auch mal auf meiner Liste, ist dann aber in Vergleichende Religionswissenschaften umgeschwenkt und hinter Plan B (BWL) und Plan A (Astronomie) auf der Strecke geblieben.

Chemo ist für Dich "undiskutierbar"? Meinst Du damit, dass Du es ablehnst oder dass Du es für unerlässlich hältst?

"Glaube fängt an, wo Wissen aufhört" soll mal jemand gesagt haben. Da bin ich ganz dabei. Nur dass ich es vorziehe zu Wissen, selbst zu Erfahren und möglichst wenig glauben müssen. In vielen Dingen bleibt mir aber auch einfach nichts anderes übrig, als auf die Erfahrung von mir unbekannten Personen zu vertrauen. Das Glaube heilen kann, das glaube ich im Sinne von "es ist eine Frage der innernen Einstellung". So habe ich es schon selbst erfahren.

Deine Gedanken zum Personal gehen in die richtige Richtung. Haben wir auch schon ausprobiert, funktionert aber in vielen Punkten nicht. Der Betrieb ist ein Tante-Emma-Laden. Manche Einheimische kennen nicht den Namen der Apotheke, sondern nur die Vornamen meiner Frau und der Kolleginnenen. Meine Frau ist nun 60 und der geordnete Rückzug steht für die nächsten Jahre 5 Jahre an.

Mich für's Essen umzuprogrammieren. Das könnte bei mir im dritten Drittel der Fastenzeit beginnen. Aber ob ich nächste Woche noch faste und ein Drittel noch vor mir habe muß ich erst mit dem Arzt besprechen.


Alle,

Nach drei sehr ausgeglichenen Tagen, an denen ich nix zu notieren hatte außer Gewicht und Blutdruck, hatte ich heute vormittag einen Giftschub und hing den ganzen Tag zu Hause rum. Erst als ich mich um 18 Uhr bewegen mußte (Kundenkurierdienst), ging es mir etwas besser. Aber tagsüber hatte ich wieder so Stimmungen beim durch die Küche laufen, dass ich die Reste vom Mittagessen reinschieben hätte können.


Sodala,
morgen werde ich vermutlich nicht zum Schreiben kommen.

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Tonia Tünnissen-Hendricks
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