Maiglöckchen
botanisch: Convallaria majalisBotanische Synonyme: | Convallaria fragrans, Polygonatum majale, Convallaria latifolia, Convallaria mappii, Convallaria scaposa |
Maiglöckchen (Convallaria majalis) in unserem Garten - Mai 2018
Bereits im 2. Jahrhundert berichtete der antike Schriftsteller Apuleius, dass das Maiglöckchen ein Geschenk Apollos an den Gott der Heilkunde, Asklepios, gewesen sei. Und noch heute finden die Inhaltsstoffe des Maiglöckchens ihre Anwendung bei der Behandlung von Herz- und Kreislaufbeschwerden.
Die Dosierung ist jedoch derart heikel, dass von einer Selbstbehandlung dringend abgeraten wird, da es bei einer Überdosierung zu schweren Vergiftungserscheinungen kommen kann. Aus dem gleichen Grunde sind Maiglöckchen in einem Garten, in dem kleine Kinder unbeaufsichtigt herumspielen, als höchst gefährlich zu betrachten. Auch für manche Tiere sind große Mengen des Krautes giftig, aber die sind in der Regel so schlau, dass sie nicht freiwillig auf die Idee kommen würden, Maiglöckchen zu fressen. Vögel hingegen finden die Maiglöckchen-Beeren unglaublich lecker und nutzen sie gerne als Nahrungsquelle.
Im Jahre 1543 war man jedenfalls der Meinung, dass ein Tee aus blühendem Maiglöckchen-Kraut wunderbar gegen Schwindel, Epilepsie und Ohnmacht helfen würde. So jedenfalls schrieb es Leonhart Fuchs in seinem New Kreüterbuch ...
Andere volkstümliche Namen für Maiglöckchen |
Augenkraut · Chaldron · Faldron · Faltrianblume · Galleieli · Glasblümli · Herrenblümli · Jungfernschön · Maiblume · Maienlilie · Maischelle · Marienglöckchen · Marienriesli · Niesekraut · Schillerlilie · Schneetropen · Springauf · Talblume · Zaucken Lilly of the Valley [englisch] |
1597 schrieb der berühmte Kräuterarzt John Gerard: "Die Blüten des Maiglöckchens, in Wein zubereitet, getrunken davon ein Löffel voll, geben die Sprache denen wieder, die die taube Lähme haben und die vom Schlagfluß geschlagen sind, sie sind gut gegen Gicht und stärken das Herz."
Nicholas Culpeper sprach dem Maiglöckchen im Jahre 1653 in seinem Werk Culpeper's Complete Herbal* neben den bereits von Gerard erwähnten Anwendungen ebenfalls eine Reihe gesundheitsfördernder Eigenschaften zu. So war er der Meinung, dass das Maiglöckchen das Gehirn stärkt und ein schwaches Gedächtnis auf Trab bringt sowie in Tropfenform Augenentzündungen lindert.
In der Naturheilkunde finden die getrockneten Blätter der Maiglöckchen als Convallariae herba und die Maiglöckchenblüten als Convallariae flos heute noch Anwendung als herzwirksame Pflanze - ähnlich wie der Fingerhut. Das höchst genau dosierte Pulver, Extrakt oder Reinglykosid wird gegen eine leichte Herzmuskelschwäche oder zum Abbau herzbedingter Wasseransammlungen eingesetzt.
Es heißt, dass die Wirkstoffe des Maiglöckchens verträglicher sind als die des Fingerhutes, da sich die herzwirksamen Glykoside nicht so stark im Körper ansiedeln. Zudem genügt eine geringere Dosierung, um den Herzrhythmus zu stabilisieren.
Auch in der Homöopathie findet das Maiglöckchen ebenfalls als Mittel gegen Herzschwäche und Herzrhytmusstörungen seinen Einsatz.
Linktipp:
- Maiglöckchen (Garten- und Pflegetipps)
Maiglöckchen - Wirkung (Therapeutische Eigenschaften) |
» durchblutungsfördernd (hyperämisierend) |
» harntreibend, entwässernd, nierenanregend (diuretisch) |
Maiglöckchen hilft bei folgenden Krankheiten & Beschwerden | ||
» Herzrhythmusstörungen | » Herzschwäche |
Blüte: | von April bis Juni |