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Hallo euch allen!
Ich habe supergut geschlafen!!! Das Gepladder vom Regen auf mein Terassendach war wie ein sanftes Trommeln mit gelegentlichem Crescendo - finde ich im trockenen warmen Bettchen liegend mega-entspannend...
Mein erster Gedanke heute morgen war an deinen letzten Beitrag, Liora, und ich erlaube mir jetzt einfach mal eine Anregung auszusprechen. Du solltest wie Eckhart versuchen, das Intervall zu fasten, um von deinen extremen Nahrungsschwankungen, wie du sie berichtest, wegzukommen und eine gesunde, dauerhaft konstante Versorgung deines Körpers mit guter und lebendiger Nahrung zu gewährleisten. Wenn du an den Tagen, wo das IV-Fastenintervall angesagt ist, schwerpunktmäßig Gemüse ißt und etwas reifes saisonales Obst gegen den Süßhunger, bleibst du unter den 600 kcal, die den Fastenmodus bedeuten, und hungerst deinen Körper nicht weiter aus. Du wirst ja nun auch keine Substanz dazu haben. An den Esstagen täte dir mal ein ausgewogener Mahlzeitenplan ohne diese Süß-Fress-Attacken gut - ich wage mich, diesen Ausdruck zu benutzen, weil ich das sowas von gut kenne! - mit Nahrungspausen von 4-5 Stunden, wo gar nichts gegessen wird, um den Blutzuckerspiegel und diese so gefährlichen Insulinschwankungen zu normalisieren.
Dein Umgang mit Süß-Fett-Weißmehlprodukten ist nicht anders als das, was Eckhart beschreibt und ich mit meinen Schokolade-Lakritz-Orgien (und wenn das nicht verfügbar ist, ersatzweise mit allem anderen Süß-Fett-Weißmehlprodukten) mitmache. Das kommt für mich ganz klar als krankes, nämlich süchtiges, Essverhalten rüber. Du versuchst, mit diesen Nahrungsmitteln etwas anderes als Nahrung aufzunehmen, und das wird dir nicht gelingen. Willkommen im Club!!!
Vielleicht schaffen wir es gemeinsam, aus dieser Spirale auszusteigen, auf Dauer in uns gesunde liebevolle Strukturen auch und gerade im Umgang mit Nahrung zu verankern und so auch genussvoll mit weniger zufrieden zu sein.
Ich hoffe jetzt, dass ich da nicht mit Anlauf in das große Fettnäpfchen gesprungen bin - wenn du meinst, ich bin damit übergriffig, dann igoriere diesen Beitrag einfach. Wir sind alle letzlich nur uns selbst Rechenschaft schuldig, was wir wann und wie tun, wenn wir niemanden in Mitleidenschaft ziehen.
Mein vierter Fastentag hat begonnen, mein Körper ist mit dieser Fastenzeit hochgradig einverstanden, aber baut massiv auch (Bein-) Muskulatur ab. Auch meine langen Spaziergänge können da nichts auffangen. Ich werde versuchen, ein Gymnastikprogramm zu installieren, und wenn mir das nicht gelingt, vielleicht die Regensachen raussuchen und doch zur Arbeit radeln, wenn das Fasten endet. Oder wieder mit Joggen anfangen? Habe ein bissel Furcht wegen meinem Bädnerriss im Frühjahr... Mal sehen. Trotz allem habe ich dieses Mal ja schon eine Zahl auf der Waage angepeilt, und ich bin auf Samstag morgen gespannt, wo die Waage mir diese Freude machen kann. Zugenommen habe ich in dieser Woche wohl kaum, obwohl auch ich hin und wieder eine Buttermilch getrunken habe. Ich vertraue da auch meinem Körper, dass er mir mit Essfantasien (Sehnsucht nach bestimmten Nahrungsmitteln) Hinweise gibt, welchen Bedarf er hat. Nur bei Süß, da weiß ich um meine Fehlprägung und nasche außerhalb des Fastens in der nächsten Zeit dann vielleicht mal Obst. "Der Körper ist die Wohnung der Seele - sei achtsam mit ihm, du hast nur einen!"
Für´s Fastenbrechen am Samstag morgen erfüllt meine überreife Mango bereits seit Tagen mit ihrem Duft die Küche und den angrenzenden Flur - auf sie freue ich mich schon sehr!!!
Einen schönen und achtsamen Tag wünsche ich euch Essenden und uns Fastenden - allen die hierher lesen!
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[ Beitrag wurde zuletzt editiert von Liora am 12.11.2017 um 07:41 Uhr ]
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Liora, ich muss dir einfach dazu nochmal was schreiben - und du darfst dass natürlich ignorieren und vergessen. Aber ich habe den Eindruck, du suchst nach Halt.
Deine "Bewunderung" ist zumindest, was mich betrifft, gar nicht angebracht. Ich bin doppelt so alt wie du, und das Leben hat mir viele viele Rückschläge und Gelegenheiten, daraus Lehren zu ziehen, serviert, aber immer auch leibe Menschen, die mich ein Stück weit begleiteten. Wäre entmutigend, wenn ich danach noch nicht weiter wäre als mit Mitte 20. Ich kann mich aber gut an die gelegentlich hartnäckige Verzweiflung erinnern - kann gut mit dir fühlen.
Vielleicht gebe ich dir nachher noch einen Buchtip - dafür muss ich aber hoch, möchte jetzt erst schreiben. Da geht es um die inneren Kinder und deren verletzte Anteile. Für
mich war das sehr erhellend. Und auch deine Buchtips werde ich mir mal ansehen. Aus den Gedanken und Erkenntnisse anderer ziehe ich immer wieder Impulse, die mich weiterbringen.
So ein wenig habe ich das Gefühl, du möchtest etwas erzwingen, rennst mit dem Kopf gegen die dich umgebenden Wände und findest im Schmerz die Lebendigkeit. Es hilft nicht! Habe ich auch mal gemacht, ebenfalls nach einer selbst gewählten Trennung. Ich habe den Mann aufrichtig geliebt, aber ich konnte zu dem damaligen Zeitpunkt nicht mit ihm leben. Er hat mich vereinnahmt und meine Seele geschluckt. Ging nicht mehr, ich musste mich und meine Kinder schützen. Die Zeit danach tat richtig weh... Daran wurde ich durch deine Zeilen erinnert.
Viele schmerzvolle Erfahrungen später habe ich angefangen, diese Lehren des Lebens demütig anzunehmen und darin die positive Botschaft und Lehre für mich zu suchen, und das hat mir zu einer ganz anderen Grundeinstellung verholfen. Der Satz meiner Oma klingelt in meinen Ohren: "Es gibt nichts, dass so schlecht wäre, dass es nicht auch was Gutes hätte!" Manchmal muss man es sehr gründlich suchen, manchmal will ich das aber nicht, mich in meinem Schmerz, Frust, Verzweiflung suhlen. Manchmal, habe ich den Verdacht, erzwinge ich damit die Erlaubnis, mich mit meinen bekannten Suchtmitteln vollzustopfen, entschuldige damit haltlosen Konsum dieser mir letzendlich nicht gut tuenden Stoffe. Aber letztlich bringt einen jede Erfahrung ein Stück weiter. "Das Leben kann nur rückwärts verstanden, muss aber vorwärts gelebt werden!" (weiß nicht mehr, wer das gesagt hat)
Und auch die Erkenntnis, dass ein Partner uns nichts geben kann, was wir nicht tief in uns drin bereits haben und uns selbst geben, ist so ein Fastenresultat. Heilfasten ist für mich die beste Selbsttherapie. Ich habe viel gelernt, auch, dass wir es nicht jederzeit einsetzen und damit was erzwingen können. Du, glaube ich, solltest erst mal zur Ruhe kommen. Einen gesunden Umgang mit Nahrung habe ich nach dem letzten Fasten im Intervall gelernt - das erste Mal, dass ich das so auch mit tiefem Glücksgefühl annehmen konnte (und schwupp, wieder verloren!) . Gegen das Wissen, dass ich schließlich von meinem süchtigen Verhalten auf Dauer nur weg komme, wenn ich ganz auf die geliebten Süßigkeiten verzichte, wehre ich mich noch mit Händen und Füßen, hoffe inbrünstig, dass es mir erspart bleibt... Dazu sage ich jetzt lieber nichts.
Ich schaue oft auf mich aus der "Vogelperspektive" und seziere mein Verhalten, aber die Problemlösungen finde ich nicht im Außen, sondern im Innen.
Zu dir und deinem Vorhaben möchte ich noch eines hier sagen: Du bist auf einem guten Weg! Und du wirst früher oder später in dir selbst die Liebe finden. Dieses uns von KIndesbeinen an eingebläute Gebot "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst", könnte man auch so verstehen, dass man keinen anderen lieben kann, wenn man sich selbst nicht annimmt und liebhat wie eine Mutter ihr Kind. Da verzweifeln wir manchmal auch an den Ecken und Kanten des Charakters dieser Zwerge, aber wir lieben sie doch bedingungslos! So bitte, müssen wir auch uns selbst lieben. Nicht mit Forderungen nach perfekten Körpern, tadellosen Leistungen und funktionierendem Alltag. Du focussierst gerade das, was in deinem Leben nicht gut ist, du merkst es selbst und wirfst dir auch das vor. Die richtige Frage wäre vielleicht, wie bekomme ich mehr Selbstliebe in mein Leben?
Ich war mal in einer wirklich absolut tollen Klinik, da musstest du dich regelrecht bewerben, um aufgenommen zu werden. Du musstest z.B. 10 Sachen über dich sagen, die dich liebenswert machen. Daran bin ich schier verzweifelt, noch mehr, als ich meine Nächsten (jetztigen Mann und Kinder) fragte und dann so profane Dinge kamen wie "du kannst gut kochen!" Erst die liebevollen Augen einer guten Freundin haben meiner verletzten Seele Dinge gesagt, die 1000 innere Stimmen sofort niederknüppelten und weg machen wollten, die ich aber dann in meine "Bewerbung" geschrieben habe. Weil es mich so abrundtief unterirdisch berührt hat, habe ich das wieder und wieder gelesen und bin ein klitzekleines Stück dadurch Tag für Tag heiler geworden. Und der Satz: "du musst nichts leisten, um geliebt zu werden." Für heile Menschen eine absolute Selbstverständlichkeit. Für mich völlig unglaubwürdig. Noch heute steigen mir Tränen in die Augen, wenn ich diesen Satz höre. Preußische Erziehung läßt grüßen. Heute kann ich ihn aber aus ganzem Herzen inbrünstig bejahen! Und auch auf meine Kinder anwenden. Denn wir übertragen unsere unguten Glaubenssätze immer auf die nächste Generation, solange wir daran festhalten, und deren Seelchen bekommen dann die Dellen, die wir bei uns nicht heilen konnten. Schon für deinen Sohn solltest du anfangen, dich zu lieben. Du bist es wert!!! (Buchtip Erich Fromm "Die Kunst des Liebens", Kapitel Selbstliebe)
Ich würde mich sehr freuen, wenn du mit uns am Montag in einem für dich mit liebevoller geunder Nahrung gestaltetem Intervall beginnst, wo du dir einen Fastentag zum Resetten gönnst und abwechselnd dann aber immer nur für den jeweils heutigen Tag versuchst, gesund und ausgewogen zu essen. Dieses "nur für heute" ist ein heiliger Satz, der so viel bewegen kann, soviel Kraft und Mut freisetzt! Und: du darfst scheitern! Es gibt ja ein weiteres "nur für heute will ich es versuchen!", solange du aufrichtig und ehrlich zu dir selbst bleibst.
In diesem Sinne wünsche ich dir eine Zeit voller Mitgefühl für dich selbst, und bleib bei uns, Liora! Wir passen supergut hier in diesem Forum!
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