Forenthema: Supplemente während des Fastens/ essentielle Nährstoffe

Hallo liebe Mit-Foristen und -Faster,
Ich faste nun mit meinen 47 Jahren das erste Mal, erlebe gerade den 3. Tag. Ich halte mich im wesentlichen an Buchinger, hab mir gestern auch 3 Liter Brühe gekocht, allerdings mit moderater Zugabe von Kräuter-Jodsalz (Jod von Algen). Ich habe auch extra Urlaub genommen, möchte erstmal nur 5-7 Tage schaffen.
Aktuell geht es mir überhaupt nicht gut, mein Blutdruck ist mit 128 zu 89 zwar einigermaßen ok (den erhöhten diastolischen Wert habe ich nun seit ca 1 Jahr), Puls ca 80, aber ich fühle mich total fertig. Mir wird beim Aufstehen richtig schwindelig, habe vorhin nur meinen Müll runtergebracht und war fix und fertig.
Ich komme direkt von einer schweren Bronchitis, habe aber trotzdem das Fasten begonnen, da es ja heißt, auch bei Erkältung darf man Fasten, der Husten wird auch täglich besser.
Kann es trotzdem sein, dass mein Körper nicht fit genug fürs Fasten ist? Da ich normalerweise auch supplementiere (B12 im Komplex, da vegan; Omega-3 aus Algen, da miserable Fettwerte; ab und an Eisen) ist meine Frage außerdem, ob ich das auch während des Fastens machen kann/darf. Grade Omega 3 ist ja essentiell.
Und was ist mit anderen essentiellen Nährstoffen? Aminosäuren etc. Wie kommt mein Körper während der Zeit da ran?

Vielen lieben Dank

Und PS: Danke für die tolle Seite. Dadurch habe ich mich auch erst überhaupt getraut..

VG, Kerstin

Hallo Kerstin,

als erstmal darfst du ja, was du dürfen möchtest, und ich denke, dass das Fasten nicht vollkommen unsinnig wird, wenn du dein Omega 3 weiter schluckst. Ich selbst faste seit Jahren regelmäßig und nehme bei längeren Fastenzeiten auch oft Vitamine ein. Die Eiweiße holt sich der Körper aus seinen Depots, also auch aus der Muskulatur, bevorzugt aus der, die du nicht benutzt. Könntest du also ein wenig steuern...

Dein Schwindel kann mit weniger Salzen zu tun haben oder damit, dass du zu wenig trinkst. Was du individuell benötigst, um gut durch das Fasten zu kommen, musst du ausprobieren - spiel ein wenig mit der Flüssigkeitsmenge, zuviel kann es ja gar nicht sein.

Wenn du häufiger fastest, pendelt es sich schneller ein, beim ersten Mal reagiert der Körper auf die ungewohnte Belastung nicht anders als deine Muskeln auf eine krasse Bergtour reagieren würden. Stelle ich mir ähnlich vor wie das Immunsystem im Kontakt mit einem neuartigen Keim: beim ersten Kontakt heftigste Reaktion, beim nächsten Mal schon moderater.

Vielleicht bist du auch in deinem normalen Tempo gelaufen, und im Fasten geht ja alles ein wenig entschleunigter. Am ehesten komme ich damit zurecht, indem ich es einfach hinnehme - und von Tag zu Tag mehr genieße. Unser Alltag ist eigentlich viel zu schnell und viel zu voll, und so eine kleine Entschleunigungsphase im Außen wie im Innen tut meinem Steinzeitorganismus immer ganz gut. Je mehr du dich einfach drauf einläßt und auch mit dir selbst rücksichtsvoll daran anpasst, desto mehr darfst du diese Zeit genießen.

Liebe Grüße und viel Freude an der Fastenzeit

Christiane

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Das Leben muss vorwärts gelebt werden, wird aber erst rückwärts verstanden...
(Kirkegaard)