Essigrose
botanisch: Rosa gallicaAndere volkstümliche Namen für Essigrose |
Essig-Rose |
Hildegard von Bingen zur Pflanze Essigrose:
Die Essigrose ist kalt, und diese Kälte ist eine nützliche Mischung in sich. Am frühen Morgen oder wenn der Tag schon angebrochen ist, nimm ein Rosenblatt, lege es auf deine Augen. Es zieht den Saft, das ist das Triefen, heraus und macht sie klar. Aber auch wer etwas Geschwüre an seinem Körper hat, lege Rosenblätter darauf, und es zieht ihnen den Schleim heraus.
Und wer jähzornig ist, der nehme die Essigrose und weniger Salbei und zerreibe es zu Pulver. Und in jener Stunde, wenn der Zorn in ihm aufsteigt, halte er es an seine Nase. Denn der Salbei tröstet, die Rose erfreut. Die Rose werde genommen und zur Hälfte davon Salbei unter Beigabe von frischem Fett, das zerlassen ist. Und dies soll gleichzeitig in Wasser gekocht werden, damit daraus eine Salbe werde, und wo der Mensch vom Krampf oder von der Lähmung geplagt wird, dort soll er mit der Salbe gesalbt werden, und es wird ihm besser gehen.
Aber die Essigrose ist auch gut zu Tränken und zu Salben und zu allen Heilmitteln, wenn sie ihnen beigefügt wird; und sie sind um so besser, wenn ihnen etwas von der Rose beigefügt wird, wenn auch wenig, das heißt von ihren guten Kräften, wie oben gesagt wurde.