Schierling
botanisch: Conium maculatum
Im Altertum diente der Schierling offiziell vor Gericht zum Vollstrecken von Todesurteilen.
Ein bekanntes Beispiel für eine derartige Hinrichtung ist der griechische Philosoph Sokrates, der im Jahre 399 v. Chr. wegen Gotteslästerung und Verführung der Jugend zum Tode verurteilt worden ist. Freunde wollten ihn aus dem Gefängnis entführen, doch Sokrates zog es vor, sich dem Gesetz zu beugen und für seine Sache zu sterben. Nachdem er seine letzten Stunden im Kreise seiner Freunde verbracht hatte, erfüllte er am Abend den Richterspruch und trank den für ihn vorbereiteten sogenannten "Schierlingsbecher".
Ganz nach seiner Art hat Sokrates sich zuvor noch ironisch darüber geäußert, dass er jetzt doch sein Versprechen, das Gefängnis nicht zu verlassen, brechen werde: "Ich werde mich durch den Tod davonmachen!"
Mit dem Trocknen des Krauts verliert der Schierling nach und nach seine giftigen Alkaloide. In getrockneter Form wurde der Schierling in der Vergangenheit als beruhigendes, schmerzstillendes und krampflösendes Mittel angewendet.
Wegen seiner Giftigkeit und der Gefahr einer Überdosierung verwendet man den Schierling heute jedoch nur noch in homöopathischen Zubereitungen.
ACHTUNG ... beim Verzehr:
Der Schierling zählt zu den Giftpflanzen. Sein therapeutischer Einsatz ist daher mit äußerster Vorsicht zu genießen!
Andere volkstümliche Namen für Schierling |
Blutschierling · Gefleckter Schierling · Tollkerbe · Wüterich |
Schierling enthält folgende Inhaltsstoffe | |
» Alkaloide: | Coniin |