Kastanie
botanisch: Castanea sativaBotanische Synonyme: | Castanea vesca |
Die Kastanie stammt aus den bewaldeten Gebieten in Südeuropa. Sie bevorzugt Wälder mit sauren Böden. Der laubabwerfende Baum wird ca. 30 Meter hoch und ungefähr 20 Meter breit.
Die Früchte der Edel-Kastanie sind essbar. Sie sind bekannt unter dem Namen Maronen. Gekocht oder geröstet entwickeln Maronen einen sehr angenehmen süßlichen, aromatischen Geschmack.
Die fiese, bittere innere Schale der Esskastanie bekommst man am besten ab, wenn die Kastanien "ganz frisch" sind. Es macht also durchaus Sinn bereits beim Einkaufen darauf zu achten, dass die Kastanien noch ganz fest und hart sind. Wenn sie sich bereits mit den Fingern eindrücken lassen, sind sie von innen schon etwas eingetrocknet und dann geht die innere Haut auch nicht mehr so gut ab. Besonders gut lässt sich die Haut auch lösen, wenn die Kastanien gerade frisch aus dem Backofen kommen.
Andere volkstümliche Namen für Kastanie |
Echte Kastanie · Edel-Kastanie · Edelkastanie · Esskastanie · Eßkastanie Spanish chestnut, Sweet chestnut [englisch] Châtaignier commun [französisch] Tamme kastanje [holländisch] Castano [spanisch] Castagno [italienisch] |
Hildegard von Bingen zur Pflanze Kastanie:
Der Kastanienbaum ist sehr warm, hat aber doch große Kraft, die der Wärme beigemischt ist, und bezeichnet die Weisheit. Und was in ihm ist und auch seine Frucht ist nützlich gegen jede Schwäche, die im Menschen ist. Der Mensch aber, der gichtkrank ist und daher jähzornig, weil die Gicht immer mit dem Zorn einhergeht, der koche Blätter und Schalen der Frucht in Wasser und mache damit ein Dampfbad, und er mache das oft, und die Gicht in ihm wird weichen, und er wird einen milden Sinn haben.
Aber ein Mensch, der aus seinem Holz einen Stock macht und diesen in seiner Hand trägt, so dass die Hand dadurch warm wird, dem werden aus dieser Erwärmung die Adern und alle Kräfte des Körpers gestärkt.
Und nimm auch oft den Duft dieses Holzes auf, und es wird deinem Kopf Gesundheit bringen. Aber auch der Mensch, dem das Gehirn infolge Trockenheit leer ist und der daher schwach im Kopf ist, der koche die Fruchtkerne dieses Baumes in Wasser, und er füge nichts anderes hinzu, und wenn das Wasser ausgegossen ist, soll er es oft nüchtern und nach dem Essen nehmen, und sein Gehirn wächst und wird gefüllt, und seine Nerven werden stark, und so wird der Schmerz im Kopf weichen.
Und wer im Herz Schmerzen hat, so dass eines Herzens Stärke keine Fortschritte macht, und wenn er so traurig wird, dann esse er oft diese rohen Kerne, und dies gießt seinem Herzen einen Saft wie Schmalz ein, und er wird an Stärke zunehmen und seinen Frohsinn wieder finden. Aber auch wer an der Leber Schmerzen hat, zerquetsche oft diese Kerne und lege sie so ihn Honig und esse sie oft mit diesem Honig, und seine Leber wird gesund werden. Wer aber Schmerzen in der Milz leidet, brate diese Kerne etwas am Feuer, und dann esse er. Aber auch wer Magenschmerzen hat, koche diese Kerne stark in Wasser und zerkleinere die gekochten in Wasser, nämlich zu Brei, und dann mische er in einer Schüssel etwas Semmelmehl mit Wasser, das heißt er klopfe es, und er gebe zu diesem Mehl Süßholz-Pulver und etwas weniger Pulver der Wurzel von Engelsüß, und dann koche er es nochmals mit den genannten Kernen und bereite ein Mus und esse es dann und es wird seinen Magen reinigen und ihn warm und kräftig machen.