Forenthema: Statt Euphorie, Heisshunger, schlechte Laune und Kreislaufprobleme

Hallo ihr Lieben,

ich bin heute bei Tag 5 (ohne Entlastungstage gezählt). Und ich hab einfach nach wie vor Probleme!!
Ich hab mich schon lange auf das Fasten, einen Neuanfang gefreut und schon eine Woche davor leichter gegessen. Dann 3 richtige Entlastungstage. Alles wunderbar. Dann am 1. Tag mit Glaubersalz abgeführt. Ging auch. 2. und 3. Tag extremer Hunger. 4. Tag teilweise gings gut, 3 Stunden sogar voller Tatendrang, teilweise aber richtigen Heisshunger
Heute ist Tag 5 und ich hatte am Morgen so schlimme Kreislaufprobleme, dass ich Angst hatte ohnmächtig zu werden. Hab gleich Weissdorntee getrunken (wie jeden morgen) und dazu ein Glas Apfelsaft pur (mach ich sonst natürlich nicht, aber ich konnte kaum laufen, so wackelig und schwindelig war ich. Danach ging es besser. Aber ich bin nach wie vor einfach geschwächt. Und ich bin super gereizt heute. Ich könnte explodieren...
Ich hatte vor jeden 2. Tag ins Fitness zu gehen und auch zu joggen und Sauna dazu. Aber das ist alles völlig undenkbar! Da kipp ich um!

Zu den Fakten:
Ursprungsgewicht 64kg bei 1,63m. Ich trinke Tee (entsprechend ihren Eigenschaften: anregend, beruhigend etc, Wasser, Gemüsesaft, jeden 2. Tag Passage Salz zum abführen (klappt wunderbar). Abends immer Leberwickel. Jeden 2. Tag basisches Vollbad.

Aber eben keine Euphorie in Sicht und wie gesagt - Sport und Sauna undenkbar. Hab natürlich keine Lust nur Muskelmasse abzunehmen. Das Fett sollte eher dran glauben. Allerdings ist der Hauptgedanke eher die Entgiftung und ich hatte große Hoffnung auf dieses Spirituelle gehegt....

10 Tage waren mein Ziel (reines Fasten) und ich bin einfach nur gefrustet, hungrig, schwach und heute echt aggressiv

Hat jemand Tipps????

LG
Melli

Hallo Melli,
heute ist mein zweiter Fastentag von 10.

Zur Fitness:
...also das mit dem Fittnessstudio ist nicht unbedingt der beste Plan gewesen. Gerade wo du derzeit sehr geschwächt bist. Was wichtiger wäre ist ein langer Spaziergang. Die Energie reicht einfach nicht für ein paar Workouts - zumindest in den ersten Tagen.
Ich dachte letztes Jahr auch, ich könnte einen Badmintonspieltag (4 Spiele) durchstehen. Ich war auch ziemlich euphorisch...aber die Kraft hat mir trotzdem gefehlt und konnte natürlich nicht meine gewohnte Leistung abrufen.

meine Negativerfahrungen:
...meine Eltern haben von ca. 20 Jahren mit betreutem Fasten in der Gruppe angefangen. Als Teenager sollte ich dann auch mal mitmachen. Das ging mächtig in die Hose, weil mir in der Schule alle was vorgegessen haben. In der Zeit habe ich die Werbeblättchen mit Lebensmittel durchgeblättert - was ich sonst nie gemacht habe. Und mir war später klar, dass meine Ausgangsbedingungen ungeschickt waren.
Heute bereite ich mich besser darauf vor.

meine Lehren:
...erstmal langsam Anfangen: Deshalb bin ich im ersten Jahr mit 5 Fastentagen angefangen und habe mich bis heute auf 10 Tage gesteigert.
...da ich nebenher arbeiten gehe, habe ich für mich festgelegt, dass ich 10 Tage gut durchstehen kann. Kürzer bringt nicht den gewünschten Erfolg und länger kann sich auf meine Leistung auswirken. (Die ersten Fastentage liegen daher immer am Wochenende).
...Selbstmotivation ist das A und O:
In der Gruppe zu fasten ist daher warscheinlich wesentlich leichter. Da ich aber alleine oder mit meiner Mutter faste, muss ich mich selbst motivieren.

Hier meine Motivationsschummeleien
- Heiße Zitrone mit Honig (immer wenn mir Energie fehlt...nicht regelmäßig)
- jeden zweiten Abend Leinsamen in Apfelsaft aufgeweicht (zwei Tage einweichen lassen)
- in die Gemüsebrühe etwas Gewürze zufügen (schmeckt nicht so eintönig)

Wichtig: Alles sollten frische nätürliche Produkte sein und in Maßen angewendet werden, sonst ist das Geschummel eher Selbstverarsche. Ziel ist ja die Entschlackung...ohne dabei unter den Tisch zu rutschen.

Ich habe es mir angewöhnt mich auf die Highlights des Tages zu freuen. Wenn ich merke, dass dieses nicht mehr motiviert, bereche ich das Fasten ab. Solltest du dir also keine Tageshighlights aufbauen können und so den Heißhunger nicht überwinden können (Ablenkung), solltest du dir überlegen, ob du nicht einfach mit 5 Tagen zufrieden sein solltest.

Apropro Heißunger: Heute habe ich überwiegend Kochsendungen gesehen...und mir lief auch das Wasser im Mund zusammen. Aber ich habe mich einfach auf den Traubensaft heute Abend gefreut.

Gruß
JR

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Jay Ar

Meine Fastenhistorie:
2010 - 5 Tage Heilfasten mit Gemüsebrühe
2011 - 7 Tage Heilfasten mit Gemüsebrühe
2012 - 10 Tage Heilfasten mit Gemüsebrühe

Hallo,

ich denke, Du solltest Dir einen anderen Saft besorgen. Apfelsaft regt den Appetit und vor allem die Magensäfte an. Und genau das sollte ja beim Fasten nicht passieren.

Versuche, möglichst Gemüsesäfte zu trinken oder, wenn Du diese nicht magst, auf Fruchtsäfte auszuweichen, die keinen Apfel enthalten.

Auch solltest Du Dir auf keinen Fall den Hauch von Nahrung (außer dem Saft und der Gemüsebrühe, die ohne Salz gekocht sein sollte), in den Mund schieben. Das macht einfach Hunger. Ich weiß, daß manche hier im Forum Buttermilch trinken, aber ich würde es lassen.

Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.

Lieben Gruß,

Teddy

Hi Leika,

Was den Heißhunger auf Süßes betrifft:

Meine Erfahrung ist, dass wenn wir einer "durchschnittlichen westlichen Ernährung" nachgehen, dann essen wir natürlich mehr Kohlenhydrate und Zucker als eigentlich für unseren Organismus gut ist.

Bekanntlicherweise steigt der Blutzucker dann stark an, was zu eine großen Ausschüttung von Insulin führt, und wir kommen dann in eine leichte Unterzuckerung - der Heißhunger auf die nächste Zuckerzufuhr kommt auf...

Wenn man versucht, plötzlich auf "Null Zucker" runterzufahren, treten in meiner Erfahrung so etwas wie "Entzugserscheinungen" auf... Ich persönlich glaube, dass daran auch viele Diäten und Fastenvorhaben scheitern - weil einen das massiv körperlich und emotional mitnimmt.

Ich faste nicht um Gewicht abzunehmen und habe in meinem Leben auch nie eine Diät gemacht, im Sinne von "abnehmen". Ich habe schon öfter einem Diätplan gefolgt, um zB Lebensmittelallergien zu behandlen usw.

Und ich esse seit ein paar Jahren so Zucker-reduziert wie ich kann. Am Anfang fiel mir das irre schwer und ich konnte es nur langsam herunterfahren - in dem ich jedes mal wenn ich Lust auf Süßes hatte etwas Obst gegessen habe.

Damit stellt sich der Körper schon mal auf Kohlenhydrate um, die etwas langsamer verstoffwechselt werden als normaler Zucker - sodass die Blutzuckerwerte ausgewogener sind.

Daher wäre mein Tipp, dass wenn Du Heißhunger auf etwas Süßes hast, Du dem ruhig mit eine sehr verdünnten Saftschorle nachgibst, am Anfang. So wird Dein Körper meiner Meinung nach merken, dass er keine Sorgen/ Angst haben muss, dass der Nahrungsentzug etwas schreckliches oder bedrohliches ist. Und Du gibst ihm Zeit sich umzustellen.

Mit der Zeit solltest Du dann eigentlich "von alleine" weniger oft Heißhunger auf Süßes verspüren - und falls es nicht von alleine kommt, kannst Du ja die Zeiten zwischen der Zuckereinnahme langsam ausdehnen.

Tja, ich weiß nicht wie es euch ging/ geht, aber beim ersten Mal fasten hatte ich schon Schiss - Schaffe ich das? Wird es mir schrecklich gehen? Wie halte ich "hungern" aus? Für so viele Tage!!?

Da hat es mir sehr geholfen, nicht zu heftig loszulegen, damit mein Körper merkt "es ist alles okay" und Vertrauen in den Prozess des Fastens entwickeln konnte.

Mir war auch sehr wichtig, dass mein Körper das Fasten nicht als Negativ-Erlebnis abspeichert und dann bei den darauf folgenden malen vielleicht "nicht mehr will"...

LG

Leila-Marie