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Hallo zusammen,
wow, da kommen ja schnell ganz viele Themen zusammen. Liora, wenn Du irgendwie die Möglichkeit bekommst zu Ende zu studieren würde ich das unbedingt machen. Später ist es viel anstrengender. Da wünsche ich Dir Glück, dass Du einen Weg findest. Ich kann übrigens Deine Zuckersucht total nachvollziehen. Ich habe mir gestern eine kleine Tüte gebrannte Mandeln auf der Kirmes geholt und musste dann noch eine zweite Tüte, doppelte Größe, kaufen, die ich dann auch sofort verputzt habe. Mir war richtig schlecht hinterher. Zum Glück ist heute IV-Fastentag, da wird meine Insulinwippe zurückgesetzt. Liora, warum willst Du eigentlich so schrecklich viel ändern an Dir. Du bist doch völlig ok so wie Du bist. Die Veränderungen passieren sowieso, wenn Du sie nicht künstlich durch Suchtmittel o.ä. selbstverletzende Verhaltensweisen aufhälst. Wir lernen, wachsen und verändern uns automatisch, wenn wir einfach das Leben um uns herum zulassen und akzeptieren mit allen dazugehörigen Gefühlen. Wir sind bestens ausgestattet damit umzugehen. Fühl Dich mal geknuddelt so wie Du bist, absolut perfekt.
Aqui, ich werde ja direkt neidisch, wenn ich lese wie souverän und mit Disziplin Du mit Suchtmitteln umgehen kannst. Wow, ich müßte nur eine Zigarette rauchen oder ein Glas Alkohol trinken und ich wäre erstmal für eine Zeit verloren. Ich habe übrigens auch immer wieder mit Herpes zu tun. Ist bei mir eine reine Stressgeschichte. Wenn ich dann mein Leben entsprechend korrigiere, geht er zwar weg, braucht aber erst mal seinen normalen Heilungszeitraum. Außerdem reagiere bei Stress auch mit Aphthen, ist ähnlich unangenehm wie Herpes. Es kann externer Stress oder auch interner, gedachter Stress sein.
Wünsche allen eine stressfreie Zeit. LG, Eckhard
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[ Beitrag wurde zuletzt editiert von Liora am 12.11.2017 um 08:01 Uhr ]
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Noch ein nachtrag zu meiner endlos langen Nachricht:
Einstein wie war dein intervalltag??
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~ Sie haben mir mein Herz gebrochen. Es schlägt, doch es lebt nicht mehr ~
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Oh wau, was war hier los in den letzten Stunden! Ihr seid so eine tolle lebendige Truppe, fühlt euch doch alle mal umarmt!!!
Wenn ich jetzt anfangen würde, meins dazu zu geben, würde das ewig dauern, und ich bin schon wieder sowas von müde, und eigentlich ist ja schon alles gesagt worden. Morgen lese ich das nochmal, es war so das pralle Leben hier zu spüren - die Suche auf der einen und die Erkenntnisse, die sich dann so nach und nach einstellen, auf der anderen Seite, und bei jedem von jedem etwas...
Heute Abend nur ganz kurz von meinem gelungenen zweiten Aufbautag, der mir auch wieder eine Lektion erteilt hat:
1. ich darf ruhig auf meinen Körper hören, wenn er mir Appetit auf irgendwelche ansprechenden Nahrungsmittel signalisiert. Heute Mittag habe ich mir Zucchininudeln mit frischer Tomatensauce und etwas geraspeltem Parmesan geköcht, und es war megalecker. Ich habe aber gemerkt, dass ich satt war und habe nicht weitergegessen, bis ich "voll" wurde!!! Erfolg!!! Da muss ich mich bei meinem Hundi bedanken, dass sie so unglücklich guckte bei jeder Gabel, die in meinem Mund verschwand Sie hat dann noch den letzten Löffel über ihr Futter bekommen und war damit sehr glücklich. Und das Beste, ich habe nicht nur kein Bauchweh bekommen, sondern mich lange satt und wohlig genährt gefühlt.
2. Der zweite in meinem Hunderudel war dann für eine Weiter Lenraufabe gut, es ist der innere, der imaginäre, Hugo eben, der mir danach einflüsterte, dass doch im Küchenschrank noch die leckeren Nusskekse lägen, so als kleinen Nachtisch... Und, Liora, ich habe seehr lange (für meine Verhältnisse) widerstanden, dann habe ich zwei (!!!) rausgenommen und mit einer leckeren Tasse Caro und vor allem, ohne was anderes nebenbei zu tun, sehr bewußt gegessen. Mann, waren die lecker!!! Aber es kam natürlich, wie es kommen musste, Hugo wollte mehr! Ich saß mit dem Restgeschmack im Mund da und wurde immer unruhiger, habe mich aber dann auf meine Meditations-Übung besonnen und "einfach" (gar nicht einfach!) geatmet und den tobenden Hugo ignoriert. Es hat ganz schön gedauert... gefühlte Ewigkeiten. Aber es hat geklappt, es ist bei zwei Keksen geblieben!
Das ist ein toller erster kleiner Gänsefüßchenschritt auf den Weg in einen selbstbestimmten Süßigkeitenkonsum!
Es hat sich übrigens interessanterweise nicht anders angefühlt als mt einem Kleinkind, dass an der Kasse einen Tobsuchtsanfall bekommt, weil es den Schokoriegel oder das Auto oder was auch immer da so einfühlsam direkt in der Einflugschneise drapiert wurde, nicht bekommen soll...
So, und nun wünsche ich euch einen schönen und entspannten Tagesausklang, kommt zur Ruhe und laßt euch im Traumland reich beschenken!
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Krisen sind die Steigbügel zu nachhaltigen Veränderungen!
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Hi nochmal,
mein Intervalltag war fast ok. Habe beim Türken ausser Gemüse noch eine Fleischtasche gegessen, die den Kalorienrahmen gesprengt haben dürfte, aber ich fühle mich trotzdem ganz gut.
Und leider bin ich heute nicht wie geplant zum Sport gekommen. Nicht so schlimm, da habe ich noch etwas mehr Zeit meine Erkältung weiter auszukurieren. Morgen bin ich für 3 Tage unterwegs auf Kongress und beim Kunden. Da wird mir das gesunde Essen nicht so leicht fallen. Ich werde meditieren und hoffe, dass ich dadurch genug Selbstwertgefühl habe auf dem Kongress nicht Essen als Kontaktersatz zu benutzen.
LG, Eckhard
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Hallo ihr Lieben,
so viele Emotionen....
ich werde aus Zeitgründen nur auf einige kurz eingehen können, weil ich mich immer sehr angesprochen fühle, bei allem was ihr so schreibt. Eckhard, Du bist gestern schwach geworden, danke, ich gestern auch. Nach dem Arztbesuch wollte ich mich irgendwie belohnen (wofür eigentlich?) Wenn mein Bus nicht gekommen wäre, hätte ich mich für Falafel in Brotteig mit Grünfutter oder Pommes rot weiß entschieden. Nicht das, was ich eigentlich philosophiere. Zu Hause kreiste ich um den Kühlschrank, es gab es dann eine Tütensuppe mit VK-Knäckebrot und KÄSE. Was für einige Süßes ist, ist für mich der Käse. Georgie hat es ja erklärt.
Danach war gut.....
Liora, ja auch bei mir war das Fasten immer sehr unterschiedlich, mal mit einer Leichtigkeit, mal mit einem Gummibandgefühl. Bei der Leichtigkeit plumpsten die Pfunde und ich fühlte mich so wohl, bei dem Pflichtprogramm hatte ich das Gefühl, jemand hält an meinen Pfunden fest. Wenn es mir nicht um das Abnehmen ging, sondern wirklich um diese Philsophie des Fastens, war es eine Leichtigkeit, das Wasser schmeckte, die Brühe war lecker, ich konnte Sport dabei machen .... ich denke gerne daran zurück. Die Einstellung dazu fehlt mir seit langem. Ich mache es überwiegend des Gewichts wegen und weil ich wieder bei Punkt A ankommen möchte. An diesem sehr guten Gefühl.
Das ist wie beim Meditieren, einfach abgehoben sein, den Kopf sowas von frei zu bekommen, keine Gedanken, keine Wolken mehr vor dem geistigen Auge - toll. Schaffe ich kaum noch, immer wieder sehe ich die grüne Wiese, befinde mich auf dieser und dann kommt das Tagesprogramm hoch, liebevoll schiebe ich es beiseite, aber es läßt sich nicht verdrängen. Das ist genauso wie beim Essen und bei anderen Dingen auch, den Kopf auszuschalten ist oft sehr schwer (finde ich) . Ich liebe diese Leichtigkeit im Magen, dieses gute Gefühl, wenn nichts rumort, alles friedlich schläft, aber dann kreisen die Gedanken um den Kühlschrank.... was ist da noch drin? Bestimmt Käse!!!!
Das zum Thema: Jedes Fasten ist anders.
Ich muß mich leider fertig machen zum arbeiten, melde mich aber bestimmt später noch mal.
Euch einen schönen Tag
Aqui
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Hallo euch Lieben!
Es wäre nicht möglich gewesen, ohne reinzugucken schlafen zu gehen, und es ist mir eindeutig wichtiger als die Bügelwäsche, die immer noch wartet - seit heute morgen... Forumssucht kontra geheilter Arbeitssucht...
Der Tag war megavoll, auch ganz wichtige Termine, die meine Zukunft betreffen, bei mir und auch bei meinem Mann - ganz viel draußen bei wildem Herbstwetter, zausenden Winden und aufgewirbeltem bunten Herbstlaub (an der Nahe, nicht am Rhein )
Ich hatte Intervalltag, und diesmal habe ich es versucht, wie Eckhard das macht, mit sehr wenig und bewußt ausgesuchten Lebensmitteln. nach dem gestrigen Sieg über die Kekse habe ich mich getraut - normalerweise ist "wenig Essen" für mich eine nicht lösbare Aufgabe. Nach meiner Heimkehr von den Terminen und der Mittagsrunde mit meiner Hündin habe ich (danke, Frank! ) einen Smoothie aus Mango, Melisse und Minze getrunken, war superlecker, aber ich fand ihn viel zu süß Danach war ich übersatt, richtiges Völlegefühl, leichte Bauchschmerzen. Merke: süß = zu schnell konsumiert, nicht langsam genossen.
Auch ich hatte heute keinerlei Hype auf süß, eigenartig, hatte bei dem Gedanken an die Mango eher den Saft und dieses ungeheure Aroma im Sinn... Und ich habe mit Wasser auf 0,5 l aufgefüllt, offensichtlich jetzt zuviel Volumen für meinen Magen. Heute Abend (gerade) habe ich mir nach dem letzten Abendgassi meine drei Steinpilze (wie gemalt!) in die Pfanne geschnippelt und noch ein paar Zwiebeln und Knofi dran, ein Ei drüber - total lecker. Weil es aber wieder zuviel war, hat auch hier der Wuffel was abbekommen. Die findet das ohnehin doof, wenn ich faste
Wir sind nicht besser oder schlechter - sondern eben wir selbst. Eine Fastenerkenntnis, Gelassenheit, ruhiger und liebevoller Umgang mit sich selbst, das passiert nicht einfach so, Liora, das ist das Resultat von harter Arbeit, von 1001 mal Scheitern, aber trotzdem wieder neu anfangen, jedes Mal ein Gänsefüßchen weiter auf dem Weg... In jedem Fasten verstehe ich ein wenig mehr über meine Seele und die Nahrung... Und gerade hier bei euch erschließt sich mir momentan jeden Tag was Neues.
Heute hatte ich auch wieder ein Aha-Erlebnis. Ich tauschte mich mit einer lieben Freundin über die dunkle Jahreszeit, die ja vor der Tür steht, aus und wie sehr uns der Tageslichtmangel doch in den Stimmungen beeinflusst. Dabei wurde mir bewußt, dass das nicht immer so war - es gab Zeiten (als Studentin) da habe ich diese Wintermonate geliebt. Sie waren für mich ein Inbegriff für Gemütlichkeit, gemeinschaftliche Unternehmungen, erst klirrende Kälte und Frieren draußen und anschließend heiße Wangen in warmen Wirtsstuben, Jagertee... Es war eine sehr intensive, lebendige Zeit, wo wir viel mit der Clique unternommen haben, von Weihnachtsmärkten, auf denen wir hin und wieder mit Glühwein auch versackt sind, aber immer aufeinander aufgepasst haben, ich fühlte mich mittendrin, aufgehoben, voll integriert. Aber auch zuhause: ich habe mit einer Freundin zusammengewohnt, wir haben miteinander gelernt, miteinander gekocht, miteinander gebacken, miteinander gegessen und ganz viel miteinander unterhalten... haben oft bei einer von uns im Zimmer auf dem Boden gehockt, dicke Wollsocken an, ein Kakao mit Sahnehäubchen in der Hand...
Als ich das so erzählte, kamen mir die Gerüche wieder ins Bewußtsein, und mit ihnen das Gefühl. Geborgenheit! Und mir wurde klar, dass ich das in den Jahrzehnten meines Kampfes gegen die Folgen der Scheidung, der Krisen mit den Kindern - alleine, immer auch ums nackte finanzielle Überleben - verloren habe. Ich wußte nicht mal mehr, wie sich das anfühlt! Und wenn mir Hugo nun so Bilder schickt wie das mit der dampfenden Tasse Kakao (Trinkschokolade) mit Sahnehäubchen und Schokopuder oben drauf und mit einem Schuß Cognac drin (habe ich sehr plastisch in der Nase) - da ist es dann wieder, diese Sehnsucht nach diesem ganz besonderen Gefühl, an das ich mich da auf einmal erinnere! Ich werde wohl in der nächsten Zeit mal auf die Suche gehen, wo ich mir das holen kann, wie ich das mir und meinem inneren Kind geben kann (das Gefühl, nicht den Cognac!). Es wird bestimmt auftauchen, jetzt in der dunklen Jahreszeit.
Ist doch erstaunlich, was da alles am Essen und Trinken hängt!
Eckard, du hast ja einen mega-anspruchsvollen Beruf, wie kommst du denn dabei mit den Intervalltagen klar? Verlegst du die dann auf die Zeit hinterher? Ich drücke dir die Daumen, dass du nun mit guter Nahrung durch deinen Kongress kommst und dir genau das auch holen kannst, was dein Kopf und Bauch dabei braucht! (Mir hilft ja bei Seminaren Studentenfutter, damit rette ich mich über Löcher in diesen beiden Körperteilen )
Um deine Klosterwoche beneide auch ich dich heiß - auch so ein noch unerfüllter Traum von mir. Ich würde mir wünschen, dass du uns daran teilhaben läßt, indem du ein wenig darüber berichtest! Ansonsten faste ich wohl wieder mit dem Mond - ist auch irgendwo da in der Kante - oder vielleicht auch in der ersten Novemberwoche - da habe ich Urlaub, welcher Luxus, hätte ja auch mal was... Ich fände es sehr schön, wenn du uns in deiner Fastenzeit an deinen Erfahrungen teilhaben läßt - ich werde mich auch mit Essensbeschreibungen total zurückhalten
Liora, auch ich kann dich nur darin bestärken, dass du diesem Wunsch, das Studium abzuschließen, nachgehst. Du hast einen Kindergartenplatz, der Kleine ist da gut unter. Sprich doch mal mit dem Arbeitsamt, ob du dafür vorübergehend Hilfe zum Lebensunterhalt bekommst, du bist ja hinterher auf hohem Niveau ausgebildet und sicher auch gut vermittelbar. Du siehst bestimmt jetzt im Augenblick nicht so wie das pralle Leben aus, vielleicht versuchst du diesen Eindruck ("der Zustand jetzt macht dich krank", das Studium würde das ändern) verbal auch ein wenig zu verstärken. Manchmal sind solche Mittel durchaus erlaubt. Mit geringerem Einkommen steht dir Wohngeld zu (die Grenzen sind gerade angehoben worden), du kannst Bafög beantragen, Ausbildungsdarlehen, und wie gesagt, sprich auch mal mit dem Arbeitsamt...
Warum kommt es dir so vor, als wären unsere Ausrutscher klein und deine groß? Ein Ausrutscher ist ein Rückfall - in Suchtsprache - und da kommt es drauf an, die richtigen Schlüsse draus zu ziehen. Daraus zu lernen. und wieder neu zu beginnen, uns selbst da abzuholen, wo wir gerade stehen. Machen wir doch mit unseren Kindern genauso! (möchten wir jedenfalls)... Ich denke, der Schlüssel dazu ist die Achtsamkeit. Achtsamkeit heißt in diesem Zusammenhang für mich, nach dem Fasten langsam aufzubauen, nicht wegen dem Gewicht - das ist eine Nebensache, auch wenn wir das oft vergessen - sondern wegen der, ich nenne es mal so, oralen Reizüberflutung. Wenn ich danach alles wieder wie vorher esse, woher will ich dann wissen, was davon mir nicht gut tut, was davon welche Wirkung hat? Unmöglich herauszufinden. In diese Falle bin ich bestimmt 101 mal reingelatscht.
Seit langem wieder habe ich dieses Mal "anständig" (wenn auch nicht schulbuchmäßig) aufgebaut. Es heißt ja, wir sollen mindestens ein Drittel der Zeit für den Aufbau aufwenden, wie wir gefastet haben. Aus meiner Erfahrung heruas macht das Sinn, auch wenn wir körperlich schon anch so zahlreichen Fasten problemlos hin und herschalten können. Es geht um die Seele.
Ich schaffe es gerade, mich mit jeder Mahlzeit, die ich zubereite, vorher mental zu verbinden, sie mir vorher vorzustellen, wie sich die (wenigen) Zutaten anfühlen, wie sie aussehen, wie sie riechen, wie ich sie mir zubereiten möchte. Und dann versuche ich es so gut wie möglich umzusetzen, um dann wieder hinzufühlen: ist es so, oder ist es womöglich ganz anders? Ohne Bewertung, oder, wenn die sich schneller als der Schall einfindet (Enttäuschung?) auch da bewußt hinzufühlen. Woher kommt das Gefühl, die Erwartungshaltung dahinter. Bei mir (wieder sehr individuell) kommt dann oft mein hoher persönlicher Anspruch raus, dass ich die Nahrungsmittel so zubereite, dass sie wie bei meiner Mutter schmecken - aber ich kriege das oft nicht hin, dann gebe ich mir die "Schuld", kanzel mich regelrecht ab. Das ist wohl nicht gerade liebevoll...
Gefühle, habe ich gelernt, sind nie gut oder schlecht. Wir möchten mehr von den angenehmen, aber die sind genauso wertvoll wie die "schlechten", die wir nicht haben wollen. Unangenehme Gefühle weisen auf unbefriedigte Bedürfnisse hin, und da müssen wir genau nachforschen, was wäre denn womöglich das, was ich in Wirklichkeit gebraucht hätte? Und bei maßlosem gierigem Essen: welches unangenehme Gefühl wollte ich denn mit dem Essen wegmachen? Welches unbefriedigte Bedürfnis könnte dahinter stecken? Einsamkeit? Überforderung? Erschöpfung? (auch wieder eine ganz individuelle Wahl von mir) Darin steckt ein liebevoller Umgang mit uns selbst, es hat ja immer einen Grund, warum wir so sind, meist sind es Prägungen aus der Kindheit. Wir tragen doch daran keine Schuld! Aber wir sind auch nicht ohnmächtig, wir können was ändern, und Achtsamkeit ist ein Schlüssel dazu.
Achtsamkeit heißt bewußtes Wahrnehmen, aber ohne zu bewerten - und das ist für mich eine große Herausforderung. Aber auch da gilt, Fehlschläge sind erlaubt, wir lernen doch auch daraus! (meistens )
Ich lese bei dir, Liora, sehr oft die Wörtchen "Ich will..." und "Ich muss...". Vielleicht magst du mal ausprobieren, wie sich das für dich anhört, wenn du die durch "Ich möchte..." oder "Ich wünsche mir..." ersetzt. Ich finde, du nämst dir damit ein wenig von diesem ungeheuren Druck raus, den ich bei dir zu spüren meine.
Und abschließend möchte ich mich Erhard und Aqui anschließen: Du bist völlig ok, wie du bist, genauso, wie die schöpferische Kraft - egal wie wir sie nennen - dich gemeint hat, ein liebenswerter, wunderbarer Mensch.
So, jetzt reicht es aber!!! Gute Nacht und süße Träume!
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oweia - tschuldigung, dass der so lang geworden ist!
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[ Beitrag wurde zuletzt editiert von Liora am 12.11.2017 um 08:01 Uhr ]
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Hallo Liora und alle anderen!
dein Fasten diesmal bringt dich ja richtig ein Riesenstück weiter, habe ich das Gefühl! Wenn du aber noch Intervallen willst, solltest du noch was überlassen - ich nehme da weiter ab...
Heute bei mir wieder ein IV-Tag. Glaubt an mich!!!
Gestern habe ich emotionale Achterbahnfahrten erlebt und das erste Mal nicht mit Süßhunger reagiert, trotzdem achtsam, gesund und wohldosiert essen können. Sogar wieder zwei Kekse als Mittags-Nachtisch! Diesmal ohne Verlangen nach Nachschlag. Ich bin voller Hoffnung, dass ich es diesmal geschafft habe, von der Zuckersucht wegzukommen. Muss nur weiter dran bleiben - darf mich nicht gehen lassen.
Morgen fahre ich über´s Wochenende zu einer lieben Freundin, die zu der ich in den letzten Jahren kaum noch Kontakt hatte. Freu mich total drauf! Aber auch das wird wieder die Herausforderung für mich... Die erste außerhäusige Nagelprobe.
Euch allen einen guten, und mit Georgies Worten, friedlichen Tag!
Christiane
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