Übermäßige Schweißbildung - Extremes Schwitzen (Hyperhidrose)
Übermäßige Schweißbildung (Hyperhidrose) Extremes Schwitzen zeigt sich oft unter den Achseln |
Grundsätzlich ist schwitzen eine absolut gesunde Angelegenheit.
Könnten wir nicht schwitzen, würden wir beispielsweise an heißen Sommertagen, bei sportlichen Aktivitäten, in der Sauna oder auch bei fiebrigen Erkrankungen sehr schnell eine gefährlich hohe Körpertemperatur annehmen. Intensives Schwitzen sorgt in diesen Fällen durch den auf der Haut verdampfenden Effekt perfekt für eine Kühlung unseres Körpers.
Die körpereigene Kühlung funktioniert natürlich nur bis zu einem gewissen Grad. Würden wir hingegen deutlich länger als die empfohlene Zeit von ca. 15-20 Minuten in einer 60-100° heißen Sauna verbringen, würde die körpereigene Kühlfunktion selbstverständlich irgendwann versagen. Steigt unsere Körpertemperatur auf 40° wird's schon echt bedrohlich. Ab 42° bricht der Kreislauf zusammen und ab 44° werden lebenswichtige Proteine und Enzyme zerstört, was dann den sicheren Tod bedeutet.
Wie kommt es zu einer übermäßigen Schweißbildung?
Zunächst einmal ist auch eine übermäßige Schweißbildung, die in der Fachsprache Hyperhidose genannt wird, nicht unbedingt gesundheitsgefährdend. Sie deutet auch nicht zwangsweise auf eine Krankheit hin. Im Gegenteil - durchtrainierte Sportler profitieren sogar von einem starken Schwitzverhalten, weil sie auf diese Weise bei ihren sportlichen Aktivitäten länger durchhalten können. Ebenso vorteilhaft ist kräftiges Schwitzen bei einer Erkältung, denn dadurch kann unser Körper mit einer erhöhten Temperatur deutlich länger und besser umgehen. Die erhöhte Temperatur wiederum ist eine wunderbare Reaktion unseres Abwehrsystems, um Bakterien und Viren zu zerstören. Auf diese Weise können wir eine Erkältung tatsächlich manchmal innerhalb einer einzigen Nacht regelrecht ausschwitzen.
Doch wie kommt es dazu, dass wir an einem eher kühlen Tag und ohne besondere körperliche Anstrengung plötzlich extrem schwitzen? Wer oder was sind die Ursachen für ein extremes Schwitzen? Die Liste der Möglichkeiten ist lang:
- emotionale Gründe: Angst, Nervosität, Wut oder Aufregung
- Stress und Hektik
- Übergewicht
- Allgemein ungesunder Lebensstil
- schwer verdauliche Speisen, Fastfood, zu viel Fleisch und Wurst
- Scharfes Essen (schweißtreibende Lebensmittel)
- Geschmacksverstärker wie Glutamat
- zu kalte Getränke
- stark kohlensäurehaltige Getränke
- Übermäßiger Kaffeekonsum
- Übermäßiger Alkoholkonsum bis hin zur Leberzirrhose
- Rauchen und Kiffen
- Nebenwirkung von Medikamenten
- Schilddrüsenüberfunktion
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Pubertät und Wechseljahre
- Herz- und Kreislaufprobleme
- Chronische Schmerzen
- Überaktive Schweißdrüsen (familiäre Veranlagung)
Aber auch wenn wir die Ursache unserer extremen Schweißausbrüche kennen, macht es die Sache für die Betroffenen nicht unbedingt besser. Denn eins steht fest: Übermäßiges Schwitzen unter den Achseln, auf dem Kopf, am Rücken oder an den Händen kann im Umgang mit anderen Leuten zu einer enormen Belastung werden - besonders im Berufsalltag. Wer möchte schon gerne seinem Geschäftspartner mit riesigen feuchten Flecken unter den Achseln und schweißnassen Händen gegenübertreten?
Welche natürlichen Therapien können gegen starkes Schwitzen eingesetzt werden?
Gewöhnliche Deo-Produkte können meist gegen übermäßiges Schwitzen nicht viel ausrichten. Doch das ist noch lange kein Grund zu verzweifeln. Es gibt schließlich eine ganze Reihe von Möglichkeiten wie man ohne ein großes, sichtbares Schweiß-Desaster durch den Arbeitsalltag kommen kann.
Zunächst einmal ist es ausgesprochen ratsam, seinen Lebensstil gründlich zu überdenken. Eine ausgewogene Ernährung, ein gesundes Körpergewicht und ausreichend Bewegung sind die besten Voraussetzungen für eine normale Schweißproduktion. Welche Lebensmittel und Getränke im Speziellen zu vermehrten Schweißausbrüchen führen können, kannst du der oben bereits aufgeführten Liste entnehmen. Was hingegen häufig auf dem Speiseplan stehen sollte sind Obst und Gemüse, Stilles Wasser, ungesüßter Tee, Fruchtsaftschorlen und Sauermilchprodukte wie Kefir, Buttermilch, Joghurt oder Quark. Zitrusfrüchte, rohe Tomaten und Gurken kühlen besonders gut.
Salbei ist im Zusammenhang mit einer übermäßigen Schweißbildung die Kräuterpflanze schlechthin! Das Kraut ist in der Lage in unser zentrales Nervensystem einzugreifen und die Schweißdrüsenabsonderung zu normalisieren. Die schweißhemmende Wirkung ist nicht nur in der Volksheilkunde seit vielen Jahrhunderten bekannt, sondern wurde auch in zahlreichen wissenschaftlichen Studien belegt. Dies ist auch ein Grund, warum in Deo-Produkten häufig Salbei zu finden ist.
Salbei wirkt übrigens sowohl innerlich als auch äußerlich. Allerdings darf man nicht erwarten, dass die Wirkung unmittelbar nach der ersten Anwendung einsetzt. Bis sich die antihydrotische (schweißhemmende) Eigenschaft des Salbei voll entfaltet, kann es 1-4 Tage dauern.
Bei Schweißfüßen hat sich ein regelmäßiges Salbei-Fußbad bewährt. Hierfür werden 4-6 Esslöffel getrocknete Salbeiblätter mit 2 Litern heißem Wasser übergossen. Bei schweißtreibenden Auslösern wie Übergewicht, Stress oder Nervosität ist hingegen das Trinken von Salbei-Tee oder die Einnahme von Salbei-Öl besser geeignet, um die Schweißdrüsen zu besänftigen.
Wenn du täglich 1 Liter Salbeitee trinkst, solltest du spätestens nach einer Woche eine reduzierte Schweißbildung feststellen. Salbeitee sollte übrigens unbedingt 3 Minuten sprudelnd auf der Herdplatte kochen, damit sich die gesundheitsfördernden Fermente auch tatsächlich aus dem Kraut lösen können. Ein gewöhnliches Ziehenlassen in heißem Wasser reicht beim Salbeitee nicht aus!
Vitamin C ist bei heißem Wetter eine wahre Wunderwaffe für Leute, die dann besonders stark schwitzen. Grapefruits, Kiwis und Orangen sollten dann besonders oft auf dem Speiseplan stehen.
Vitamin-C-Räuber wie das Rauchen sollten hingegen tunlichst vermieden werden.
Manchmal hilft gegen das übermäßige Schwitzen nur ein gutes Antitranspirant ...
Wenn du trotz eines gesunden Lebensstils übermäßig stark schwitzt, weil sich psychische Auslöser nun einmal nicht von heute auf morgen aus der Welt schaffen lassen - so sehr du auch daran arbeiten magst - oder weil du unter Umständen auf lebensnotwendige Medikamente angewiesen bist, brauchst du vermutlich unbedingt ein effektiv wirkendes Antitranspirant.
Wie bereits erwähnt, können herkömmliche Deos nichts gegen eine übermäßige Schweißproduktion ausrichten. Die Schweißnässe wird kaum reduziert und der unangenehme Geruch wird lediglich durch Duftstoffe überdeckt. Ein Antitranspirant hingegen zeichnet sich dadurch aus, dass es die Schweißporen verengt und dadurch der Schweiß an diesen Stellen gar nicht erst übermäßig austreten kann.
Die Grundlage eines tatsächlich wirksamen Antitranspirants bilden Aluminiumsalze, die in den vergangenen Jahren bedauerlicherweise etwas in Verruf geraten sind, da sie angeblich zur Krebsentstehung beitragen sollen. Die Forschungsergebnisse sind jedoch nach Aussagen des deutschen Krebsinformationsdienstes dkfz. ausgesprochen dürftig, so dass kein Grund besteht, prinzipiell und generell auf Aluminiumsalze in Deoprodukten zu verzichten. Bevor man sich also vor Aluminiumsalzen in effektiven Antitranspirantien fürchtet, sollte man lieber die Hauptauslöser für Krebserkrankungen ins Auge fassen, siehe: Hauptübeltäter bei der Entstehung von Krebs
Übermäßiges Schwitzen verstärkt psychische Probleme ganz ungemein. Zu den Auslösern wie Angst und Nervosität gesellen sich oft auch noch negative Gefühle wie Scham und Peinlichkeit. Gesellschaftliche Kontakte werden unter Umständen möglichst komplett vermieden und Depressionen können sich durch diesen Rückzug massiv verstärken. Auch das Immunsystem bleibt von diesem psychischem Dauerstress nicht unberührt. Eine aus der Bahn geratene Psyche ist dann wiederum ein echter Risikofaktor für Krebserkrankungen. Ein wirksames Antitranspirant kann in diesen Fällen das Wohlbefinden ganz massiv steigern. Sobald man sich unter Menschen wieder wohlfühlt und sicher auftreten kann, verändert sich oft auch das gesamte Verhalten hin zu einem gesünderen Lebensstil und mehr Glücksgefühlen. Eine bessere Antikrebsvorsorge kann es dann nicht geben.
Wegen der stark wirkenden Inhaltsstoffe, sollte ein Antitranspirant jedoch niemals mehrfach täglich aufgetragen werden. Um Hautirritationen zu vermeiden, sollen die Empfehlungen der Hersteller unbedingt berücksichtigt werden. Oft reicht es völlig aus, wenn das Antitranspirant 1 x wöchentlich vor dem Schlafengehen auf die gut gereinigte und trockene Haut aufgetragen wird. Erst wenn sich die Schweißmenge wieder deutlich vermehrt, sollte eine erneute Anwendung erfolgen. An den übrigen Tagen kann durchaus ein "harmloses" Deo für Frische unter den Achseln sorgen.
Auf dem Kosmetik-Markt gibt es zahlreiche gute Produkte, die aufgrund ihrer Zusammensetzung dennoch nicht bei jedem "Schwitzer" gleich gut wirken. Hier gilt es ein wenig herumzuexperimentieren bis man das für sich passende Produkt gefunden hat.
Ein sehr guter Freund, der auch ewig unter seinem extremen Achselschweiß gelitten hat und alles Mögliche ausprobiert hat, schwört nun seit Jahren auf Everdry - ein sehr bekanntes und beliebtes Antitranspirant.
Aber auch die Antitranspirant-Produkte von L'Axelle, JV cosmetics (ahc), sweat off, Purax und Obadan konnten schon viele stark schwitzende Anwender glücklich machen.
Was tun, wenn jedes Antitranspirant Juckreiz & Entzündungen hervorruft?
Leider ist auch ein Antitranspirant nicht für jeden Schwitzenden die perfekte Lösung :-( Manch einer reagiert auf die starken Inhaltsstoffe dieser Produkte nämlich extrem stark mit Hautirritationen. Brennende, juckende und rote Flecken unter den Achseln können einem das Leben ebenfalls zur Hölle machen. Ein ständiger Juckreiz raubt Schlaf und Nerven. Und selbst wenn die starken Schweißausbrüche ausbleiben sollten, ist es mindestens genauso unangenehm, wenn man sich in Gesellschaft ständig wie ein Äffchen unter den Armen kratzen möchte.
Nicht besonders sexy - aber hilfreich - können beispielsweise Achselpads sein, die eingeklebt in die Kleidung, den Schweiß aufnehmen können. Wer besonders stark schwitzt, sollte sich dann jedoch darauf einstellen, dass er die Achselpads mehrmals täglich wechseln muss. Gleichzeitig schützen die Achselpads auch noch die Kleidung. Schweißflecken, Deo-Rückstände oder festsitzende Gerüche lassen sich folglich mit Hilfe dieser Pads ebenfalls verhindern. Für Damen, die gerne eher durchsichtig scheinende Oberteile tragen, sind die Pads rein optisch betrachtet nicht so gut geeignet. Für Herren hingegen, die unter ihren Business-Hemden ohnehin weiße T-Shirts tragen, sind die Pads hingegen optisch für das Gegenüber quasi unsichtbar. Achselpads enthalten für gewöhnlich keinerlei Wirkstoffe, die bei Anwendern mit sensibler Haut häufig zu Problemen führen können.
Wer nicht nur unter den optischen Folgen einer starken Schweißentwicklung leidet, sondern auch unter dem damit einhergehenden unangenehmen Geruch, sollte auch seine Achselhaare konsequent wegrasieren. Zwischen den Haaren unter den Armen können sich nämlich Bakterien, die für die Geruchsentwicklung zuständig sind, ganz besonders gut vermehren.
Wie kann ich Schweißgeruch aus der Kleidung entfernen?
Schweiß hinterlässt leider häufig trotz regelmäßiger Maschinenwäsche einen unangenehmen Gestank unter den Ärmeln. Woran liegt das?
Die Bakterien, die den Schweißgeruch verursachen, sind Überlebenskünstler. Waschtemperaturen von 40° Grad können ihnen nichts anhaben. Erst mit der Kochwäsche, die bei 90-95° Grad stattfindet, werden die Stinke-Bakterien zerstört. Die meisten Kleidungsstücke - egal ob es sich um Shirts, Blusen, Hemden oder Pullover handelt - dürfen jedoch nur bei 40° Grad gewaschen werden, da sie sonst nicht nur die Farbe, sondern unter Umständen auch Form und Größe verlieren.
Wenn wir also die Bakterien nicht durch Hitze zerstören können, brauchen wir eine andere Möglichkeit, um den Gestank loszuwerden.
Nachfolgend findest du ein paar Waschtipps wie du mit "altbekannten" Hausmittelchen den Mief aus deiner Kleidung waschen kannst:
- Wäsche vor dem normalen Waschen mindestens eine Stunde in heißem Wasser mit Zitronensäure* einweichen (bei sehr hartnäckigem Geruch kann man die Wäsche auch über Nacht in dem Zitronensäure-Bad liegen lassen)
- Wäsche über Nacht in Essig-Wasser einlegen, dann wie gewohnt waschen
- Vorwäscheprogramm nutzen mit 1 EL Natron (z.B. Kaiser® Natron)
- Achselbereiche bei weißer Wäsche anfeuchten, mit Backpulver einreiben und über Nacht einwirken lassen, dann normal waschen
- Wäsche über Nacht in Sodawasser einweichen und dann wie gewohnt waschen