Lein
botanisch: Linum usitatissimum
Der Lein - vielerorts auch als Flachs bekannt - wurde schon vor über 10.000 Jahren zur Herstellung von Stoffen verwendet.
So fand man zum Beispiel in der Schweiz bei der Ausgrabung steinzeitlicher Pfahlbauten neben Kleidungsstücken auch Überreste von Fischernetzen, die aus Lein gewebt waren.
Die alten Ägypter webten aus dem Lein ihre Leichentücher, die teilweise noch an den Mumien dieser Zeit erhalten sind. Zahlreiche Wände ägyptischer Gräber sind außerdem mit Darstellungen des Leinanbaus geziert und auch in der Bibel wird die Herstellung von Leinen erwähnt.
Während Hildegard von Bingen [Äbtissin & Heilkundige] im 12. Jahrhundert noch der Meinung war, der Leinsamen tauge nicht zum Essen, haben neuzeitige Forschungen an der Universität von Oslo ergeben, dass die im Lein-Öl vorhandene Linolsäure die Eigenschaft besitzt, die Bildung von Blutgerinnseln in den Arterien und Venen weitesgehend zu verhindern. Täglich ein Esslöffel Leinsamenöl ergibt somit ein wirksames Mittel gegen Herzinfarkt und Kreislaufstörungen.
regelmäßiger Bestandteil
der Ernährung sind,
erfreuen sich die Menschen
einer besseren Gesundheit.
Mahatma Gandhi (1869-1948)
Der NHV Theophrastus e.V. (Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus) hat den Lein zur Heilpflanze des Jahres 2005 gekürt. Nachdem im Jahr 2004 das eher unbekannte Tausendgüldenkraut den ersten Platz eroberte, ist es nun der äußerst nützliche Lein.
Andere volkstümliche Namen für Lein |
Echter Lein · Flachs · Flachshere · Flachsleisi · Flachslinsen · Flas · Glix · Haarlinsen · Leinsamen · Leinwanzen |
Lein - Wirkung (Therapeutische Eigenschaften) |
» abführend (laxierend) |
Lein hilft bei folgenden Krankheiten & Beschwerden | ||
» Drüsenfieber | » Geschwüre | » Schleimhautentzündung |
» Furunkel | » Heuschnupfen | » Verstopfung |
Lein enthält folgende Inhaltsstoffe | |
» Fette Öle: | Linolsäure, Ölsäure |
» Glykoside: | Linustatin, Neolinustatin |
» Lignanglykoside | |
» Proteine (Eiweiße) | |
» Schleimstoffe |
Hildegard von Bingen zur Pflanze Lein:
Der Leinsamen ist warm und taugt nicht zum Essen. Aber wer in der Seite Schmerzen hat, der koche Leinsamen in Wasser, und er tauche ein leinenes Tuch in jenes warme Wasser ein, und ohne jenen Samen lege er das Tuch oft auf seine Seite, und jener Schmerz, obwohl er starkt ist, wird etwas gemildert und lässt nach.
Und wer irgendwo an seinem Körper vom Feuer gebrannt wurde, der koche stark Leinsamen in Wasser, und er tauche ein leinenes Tuch ins Wasser und lege es warm auf jene Stelle, wo er gebrannt wurde, und es zieht die Verbrennung heraus.
Blüte: | von Mai bis August |