Haarausfall (Effluvium capillorum)
Von einem krankhaften Haarausfall spricht man, wenn über einen längeren Zeitraum ungewöhnlich viele Haare auf dem Kopfkissen oder in der Bürste landen.
Tag für Tag verlieren wir ungefähr 60-100 Haare. Das ist keineswegs ein Grund zur Panik, sondern völlig normal. Immerhin haben wir 100.000 - 150.000 Haare auf dem Kopf und ständig wachsen wieder welche nach.
Bedenklich wird es erst, wenn du das Gefühl hast, dass du täglich deutlich mehr als 100 Haare verlierst oder dir sogar büschelweise die Haare ausfallen.
Die Ursachen für Haarausfall sind zahlreich. Nicht selten steckt eine Mangelerscheinung dahinter. Doch auch eine falsche Haarpflege, Durchblutungsstörungen, Medikamente oder erblich bedingte Faktoren kommen als mögliche Verursacher für einen Haarausfall in Frage. Nachfolgend ein paar mögliche Gründe:
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Unausgewogene Ernährung
(Vitaminmangel, Nährstoffmangel) -
Chemikalien in Haarpflege-Produkten
(Shampoo, Spülung, Packung, Schaumfestiger, Haarspray, etc.) -
Styling-Folgen
(zu fest gebundene Frisuren, Lockenwickler, Glätteisen) - Durchblutungsstörungen der Kopfhaut
- Genetisch bedingter Haarausfall bis hin zur Kahlköpfigkeit
- Medikamente und ihre Nebenwirkungen
- Psychische Probleme
- Luftverschmutzung & Umweltbelastungen
Haarausfall durch eine gesunde Ernährung stoppen
Die häufigsten Ursachen für Haarausfall sind Eisenmangel, Jodmangel und/oder Siliziummangel.
Eisenmangel spielt in der Runde der genannten Möglichkeiten die größte Rolle beim Haarausfall. Besonders Frauen sind häufig hiervon betroffen. Eisenmangel entsteht durch falsche Ernährung oder durch einen größeren Blutverlust, das heißt Frauen sind besonders während ihrer Periode noch anfälliger für ein Absinken des Eisenspiegels im Blut.
Nebenbei gibt es auch noch eine Reihe von regelrechten Eisenräubern, die nicht nur größere Eisenverluste verursachen, sondern auch noch gleichzeitig die Aufnahme von neu zugeführtem Eisen behindern. Dazu zählen die sogenannten künstlichen Verdickungsmittel (Cremigmacher), die in vielen industriell hergestellten Nahrungsmitteln zu finden sind: Alginat, Guarkernmehl, Agar-Agar, Johannisbrotkernmehl, etc. - zu finden in Instantsuppen, Fertigsaucen, Puddingpulver, etc. ...
Auch die bekannten Schmerzmittel ASS (Acetylsalicylsäure) und Indometacin können zu größeren Eisenverlusten führen - ebenso wie Antazida (Mittel zur Neutralisierung der Magensäure bei Sodbrennen).
Leistungssportler verbrauchen im übrigen häufig besonders viel Eisen.
Als besonders gute Eisenquellen gelten rotes Fleisch, Geflügel, Fisch und andere Meeresfrüchte. Eine ausführlichere Auflistung weiterer eisenhaltiger Speisen findest du hier: Eisen.
Jodmangel kann ebenfalls verantwortlich sein für einen länger anhaltenden Haarausfall. Schwangere haben im übrigen einen erhöhten Jodbedarf und sollten daher regelmäßig Fisch essen oder ihre Speisen mit jodreichem Seespargel würzen. Seespargel erhält man in der Apotheke unter dem lateinischen Namen Salicornia. Mehr zum Thema Jod, findest du auf meiner Internetseite gesund-speisen.de ... aber auch eine übermäßige Zufuhr von Jod kann zu Haarausfall führen. Das richtige Maß spielt hier eine entscheidende Rolle.
Siliziummangel, der zu Haarausfall führen kann, wird meist durch eine starke psychische Belastung ausgelöst. Zu den Nahrungsmitteln, in denen besonders viel Silizium enthalten ist, zählen beispielsweise Gurken, rohe Weizenkeime, Hafer und Sesamsamen.
Nun sollte man aber keineswegs sogleich wahllos zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen, denn eine zu hohe Dosis kann ebenso schädlich für den Körper sein wie eine Unterversorgung. Besser ist es, den Vitamin- oder Mineralstoffmangel auf natürlichem Wege in den Griff zu bekommen. Beim Verzehr natürlicher Lebensmittel ist eine Überdosierung einzelner Nährstoffe nämlich so gut wie unmöglich.
Auch ein Mangel an Vitamin B kann zu ernsthaften Problemen mit den Haaren führen. In einem Buch von Richard Lucas (Die Magie der Heilkräuter*) habe ich gelesen, dass sich der regelmäßige Verzehr von Kürbiskernen, Sonnenblumenkernen, Sesamsamen, Weizenkeimöl, Bierhefe, viel Gemüse, Obst, frischem Möhrensaft und magerem Fleisch sehr positiv auf das Haarwachstum auswirken soll. Richard Lucas empfiehlt des Weiteren zugunsten einer prächtigen Haarpracht auf folgende Lebensmittel zu verzichten: Schweinefleisch, weißer Zucker, weißes Mehl, helle Nudeln, konservierte und eingemachte Lebensmittel, Koffein und Zigaretten.
Falls du nicht selbst lange herumprobieren möchtest, woran es deinem Körper denn nun mangeln könnte, kann eine Blutuntersuchung beim Arzt deines Vertrauens im Zusammenhang mit deinem Haarausfall sehr aufschlussreich sein.
Chemikalien in herkömmlichen Haarpflege-Produkten können zu Haarausfall führen
Nicht selten quälen wir unser Haar und unsere Kopfhaut tagtäglich mit einer ganzen Menge an aggressiven Chemikalien. Man findet kaum ein Badezimmer, in dem nicht gleich mehrere klassische Haarpflegeprodukte und Haarstyling-Produkte auf dem Regal stehen: Shampoo, Spülung, Packung, Schaumfestiger, Gel, Festiger, Haarspray, Glättungscreme ... und fast alle versprechen die perfekte, glänzende, wallende Haarpracht ... doch die Latte an Chemikalien ist in diesen Produkten oft extrem lang, undurchsichtig und extra klein gedruckt. Die meisten dieser Chemikalien sind pures Gift für Haar und Kopfhaut. Wer bei der Beschreibung eines überfüllten Haarpflege-Regals im heimischen Bad die Hand heben kann und seinen Haarausfall gerne stoppen möchte, sollte seine "Sammlung" möglicherweise einfach mal durch wenige natürliche Produkte zur Haarpflege ersetzen.
Auch Schuppen, Hautausschläge, tränende Augen und andere allergische Reaktionen sind nicht selten eine krankhafte Reaktion auf aggressive Haarpflege-Produkte.
Eine natürliche, sehr verträgliche Variante zur Reinigung der Haare ist beispielsweise die Verwendung von Wascherde*.
Haarausfall durch künstlich erzwungene Frisuren oder Haarfarben
Fest hoch gebundene Pferdeschwänze, toupierte Haare oder aggressive Dauerwellen können ebenfalls die Haarwurzeln so stark reizen, dass es in der Folge zu einem verstärkten Haarausfall kommen kann. Glücklicherweise sind jedoch diese haarschädigenden Frisuren derzeit ohnehin etwas aus der Mode gekommen.
Aber auch regelmäßig eingesetzte Glätteisen, Lockenstäbe oder zu fest gewickelte Lockenwickler bedeuten eine echte Tortur für unsere Haare. Im Idealfall arrangieren wir uns einfach mit unserer natürlichen Haarpracht - egal ob lockig, wellig oder glatt.
Regelmäßiges Bleichen oder auch ständiges Haarefärben mit aggressiven chemischen Mitteln ist ebenfalls nicht unbedingt eine besonders haarschonende Angelegenheit. Auf's Bleichen solltest du hierbei grundsätzlich verzichten und was die Farbe angeht, ist es gesünder nur auf Pflanzenhaarfarbe* zu setzen, wenn du dich partout nicht mit deiner eigenen Haarfarbe oder mit grauen Haaren anfreunden kannst.
Durchblutungsstörungen der Kopfhaut können zu Haarausfall führen
Hin und wieder können auch Durchblutungsstörungen der Kopfhaut Schuld daran sein, dass die Haarwurzeln nicht mit genügend Sauerstoff versorgt werden und die Haare in der Folge ausfallen. Sollte dies die Ursache für deinen Haarausfall sein, dann kann es bereits helfen, wenn du regelmäßig deine Kopfhaut massierst - entweder mit den Händen oder mit einem einfachen Kopfmassagerät.
Ich habe mir irgendwann einmal so einen Kopfkrabbler auf einer Gesundheitsmesse zugelegt, weil es sich einfach total schön anfühlt ... allerdings nur, wenn eine andere Person die Massage mit dem Kopfkrauler durchführt ... sonst krabbelt es halt nicht ganz so herrlich. Die Kopfmassage ist dabei für mich eher ein angenehmer Nebeneffekt :-)
Haarausfall bei Männern liegt meistens in den Genen
Wenn auf den Häuptern der Männer ungefähr ab dem 30ten Lebensjahr die Haare im lichter werden, hat dies eher selten etwas mit der Ernährung oder einer übertriebenen Haarpflege zu tun, sondern ist in den meisten Fällen eine erblich bedingte Veranlagung zur Kahlköpfigkeit - in Fachkreisen Alopezie oder Alopecia genannt.
Ich persönlich empfinde gepflegte Kahlköpfe, Halbglatzen oder Geheimratsecken bei sportlichen, gut gebauten, sympathisch aussehenden Männern durchaus genauso attraktiv und sexy wie gepflegte Wuschelköpfe. Bruce Willis, Heiner Lauterbach, Andre Agassi, Jason Stratham - um einmal bei bekannten Persönlichkeiten zu bleiben - haben in meinen Augen beispielsweise durch ihre blanken Schädel kein Stückchen Attraktivität verloren - im Gegenteil. Diese Herren wirken selbstbewusst wie eh und je. Mit Sicherheit würde ich lautstark protestieren, wenn mein Mann sich irgendwann ein Toupet oder eine Perücke zulegen würde oder sich aufwändig "neue" Haare auf dem Kopf implantieren lassen würde ... aber für Männer, die sich absolut nicht mit ihrem Haarverlust anfreunden können oder denen eine Glatze möglicherweise tatsächlich absolut nicht steht, gibt es heute bereits sehr vielversprechende Methoden, um die Haare wieder sprießen zu lassen.
Medikamente und ihre Nebenwirkungen als Übeltäter für den Haarausfall
Wer regelmäßig auf Medikamente angewiesen ist, hat häufig mit unerwünschten Nebenwirkungen zu kämpfen. Dazu zählt unter Anderem auch gar nicht mal so selten der Verlust der Haare. Auf der Website Focus Online nennt der Dermatologe Ralf Paus einige Arzneimittel, die zu Problemen mit den Haaren führen können:
- Mittel gegen Bluthochdruck (Betablocker/Blutdrucksenker)
- Mittel gegen erhöhte Cholesterinwerte (Lipidsenker/Blutfettsenker)
- Medikamente gegen Rheuma
- Arzneimittel zur Krebsbehandlung (Chemotherapeutika)
- Blutgerinnungsmittel (Antikoagulation)
- Antibabypille
- Antibiotika
- Schilddrüsenhormone
Psychische Probleme können sich auf die Haarpracht auswirken
Wenn die seelische Ausgeglichenheit auf der Strecke bleibt oder Stress das Leben bestimmt, kann das komplizierte Zusammenspiel unserer Schaltungen, die für eine reibungslose Versorgung aller Zellen mit Nährstoffen verantwortlich sind, radikal durcheinander geraten.
Dann hilft nur eins: Einen Gang runterschalten und intensiver auf die Bedürfnisse des eigenen Körpers eingehen. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation, Autogenes Training oder progressive Muskelentspannung können hier helfen. Aber auch die Ausübung eines kreativen Hobbys, Arbeiten im Garten oder Spieleabende mit guten Freunden können für mehr Ausgeglichenheit im Leben sorgen.
Wenn alle Versuche scheitern, deine psychischen Probleme auf eigene Faust in den Griff zu bekommen, dann solltest du dich auch nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Haarausfall durch Umwelteinflüsse?
Wer sich nicht gerade in der Nähe eines Radioaktivität ausstrahlenden Atomkraftwerkes befindet, wird seinen Haarausfall eher selten auf Umweltbelastungen oder Luftverschmutzung zurückführen können.
Allerdings kann es sicherlich auch generell nicht schaden, Umweltgiften wie Autoabgasen oder Zigarettenqualm möglichst weiträumig auszuweichen. Tägliches Joggen oder Radfahren an einer vielbefahrenen Straße ist der Gesundheit im Allgemeinen eher weniger zuträglich - ebenso wie der Dunst von glimmenden Zigaretten.