Rutin (Rutosid)
» zählt zur Wirkstoffgruppe Flavonoide
Der Wirkstoff Rutin wird auch Rutosid genannt. Er zählt zur Gruppe der Flavonoide oder Flavonoidglykoside oder Bioflavonoide. (... an Gruppennamen soll es dem Rutin nicht mangeln ...)
Eine Zeit lang nannte man das Rutin auch "Vitamin P". Das P steht dabei für den Begriff "Permeabilität = Durchlässigkeit" ... was auf die Wirkungsweise dieses Flavonoids hinweist:
Rutin kräftigt die Blutgefäße. Es senkt eine krankhaft erhöhte Durchlässigkeit der Kapillarwände* und schränkt die Kapillarbrüchigkeit ein, so dass kein Blutplasma (Blutflüssigkeit ohne Blutkörperchen) unerlaubterweise aus den Kapillaren auslaufen kann.
Dadurch werden Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe, besonders in den Beinen, verhindert. Die Hauptaufgabe des Wirkstoffes Rutin liegt folglich in der unterstützenden Behandlung von Venenerkrankungen. (Krampfadern, Venenschwäche, etc.)
Rutin wurde erstmals im Jahr 1842 durch den Nürnberger Apotheker Weiss aus der Gartenraute (Ruta graveolens) isoliert und nach dieser Pflanze benannt.
*Begriffserklärung:
Kapillare sind die winzigen kleinen Blutgefäße, welche die Arterien und Venen miteinander verbinden. Die kleinen Röhrchen haben einen Durchmesser von ungefähr 0,0125 bis 0,2 Millimeter. Die Wände der Kapillare sind hauchdünn und durchlässig. Durch sie gelangen die guten Nährstoffe ins Gewebe und die schlechten Abfallstoffe werden abtransportiert. Außerdem ermöglichen die Kapillare den Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid.