Johanniskraut
botanisch: Hypericum perforatumBereits im Mittelalter galt das Johanniskraut in Europa als magische Pflanze zur Abwehr von Krankheiten und Unheil. Ärzte setzten das Kraut zur Wundbehandlung und bei Niedergeschlagenheit ein. Im 19. Jahrhundert kam das Johanniskraut dann ein wenig aus der Mode, aber durch neue Untersuchungen in den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass die Pflanze tatsächlich hervorragende Eigenschaften besitzt, um unterschiedliche Gemütserkrankungen zu heilen. Egal ob es sich dabei einfach nur um miese Laune oder leichte Depressionen handelt.
Heilpflanze Johanniskraut - Hypericum perforatum - zur Blütezeit in der freien Natur
Achtung: Johanniskraut wirkt phototoxisch
Johanniskraut kann bei innerlicher und äußerlicher Anwendung - besonders bei hellhäutigen Personen - eine Lichtüberempfindlichkeit hervorrufen, was sich dann durch sonnenbrandähnliche Entzündungen der Hautpartien zeigt, die stärkerer Sonnenbestrahlung ausgesetzt waren. Ausgedehnte Sonnenbäder solltest du also nach Einnahme von Johanniskraut besser vermeiden. Es kann auch passieren, dass es beim Sammeln der Pflanze bei sonnigem Wetter, zu einer Hautreaktion kommt.
In seltenen Fällen wurden nach langfristiger Einnahme von Johanniskraut "grauer Star" und eine Überempfindlichkeit der Nerven festgestellt. Bei Einnahme anderer Medikamente solltest du auf jeden Fall mit deinen Arzt darüber sprechen, ob es zu unangenehmen Reaktionen kommen kann, wenn diese beiden Mittel aufeinander treffen.
Andere volkstümliche Namen für Johanniskraut |
Blutkraut · Bockskraut · Echtes Johanniskraut · Elfenblut · Hartheu · Herrgottsblut · Jagateufel · Jesuwundenkraut · Johannisblut · Konradskraut · Mannskraft · Mariabettstroh · Sonnwendkraut (weil es zur Zeit der Sommersonnenwende blüht) · Teufelsfluchtkraut · Tüpfeljohanniskraut - Wundkraut Die zum Teil recht blutrünstigen Namen hat das Johanniskraut wohl deswegen erhalten, weil beim Zerreiben der Blüten des Johanniskrauts ein Saft austritt, der die Haut blutrot färbt ... |
Als Heilmittel zur Herstellung von Salben und Tees werden die frischen oder getrockneten Triebspitzen, Blätter und Blüten der Johanniskraut-Pflanze verwendet.
Seinen Namen verdankt das Johanniskraut im übrigen dem Johanniterorden von Jerusalem. Die Ritter dieses Ordens verwendeten das Johanniskraut nämlich während der Kreuzzüge, um die Wunden der Verletzten zu behandeln.
Das Johanniskraut soll auch böse Geister vertreiben, sagt man ... und so hat man dann in alten Zeiten Geisteskranke diesen Tee trinken lassen ... und es gab auch einen "Bauchwehschnaps" mit Johanniskraut, der die bösen Geister einer Magenverstimmung vertrieben hat ...
Linktipp:
- Johanniskraut (Garten- und Pflegetipps)
Johanniskraut - Wirkung (Therapeutische Eigenschaften) |
» entzündungshemmend (antiphlogistisch) |
» schleimhautentzündungshemmend (antikatarrhalisch) |
» stimmungsaufhellend (antidepressiv) |
Johanniskraut hilft bei folgenden Krankheiten & Beschwerden |
» Aids |
» Angst, Panik, Phobien, Unbehagen |
» Brandwunden, Verbrennungen |
» Depressionen, Melancholie, Verstimmungen, Schwermut |
» Ekzeme |
» Gelbsucht |
» Geschwüre |
» Gürtelrose |
» Hautausschlag, Hautausschläge |
» Herpes |
» HIV |
» Insektenstiche, Insektenbisse |
» Ischias-Schmerzen |
» Krämpfe, Wadenkrämpfe, Fußkrämpfe |
» Leberentzündung |
» Muskelkater, Muskelschmerzen |
» Nervenschmerzen |
» Neurodermitis |
» Prellung |
» Rheuma |
» Rückenschmerzen |
» Schlafstörungen |
» Schleimhautentzündung |
» Schürfwunden |
» Sonnenbrand |
» Stress |
» Verstauchung |
» Windpocken |
» Wunden - offene Wunden |
» Zahnschmerzen |
Johanniskraut-Rezepte für Gesundheit und Wohlbefinden
Zubereitung von Johanniskraut-Tee:
» 1 - 2 Teelöffel Johanniskraut
» 1 Tasse kochendes Wasser (ca. 150 ml)
» 8 - 10 Minuten ziehen lassen
» durch ein Teesieb schütten
Zubereitung einer Johanniskraut-Tinktur:
» 200 Gramm getrocknetes oder 300 Gramm frisches Johanniskraut
» 1 Liter Alkohol (ideal ist 35-40%iger Wodka)
» Johanniskraut in ein Glas einfüllen
» Kraut vollständig mit dem Alkohol bedecken
» Glas verschließen und 1-2 Minuten schütteln
» 10-14 Tage kühl und dunkel stellen
» Das Glas alle 1-2 Tage schütteln
» Kräuter-Mischung durch eine Saft- oder Weinpresse giessen
» Preßrückstände wegwerfen
» Tinktur in eine dunkle Glasflasche füllen
» gut zuschrauben oder verkorken
» Beschriftung nicht vergessen ;-) ...
» die Tinktur hält sich kühl gelagert ca. 2 Jahre ...
(Bei Depressionen 3x täglich einen halben Teelöffel mit Wasser einnehmen)
Zubereitung von Johanniskraut-Öl zum Einreiben:
» 250 Gramm getrocknetes oder 500 Gramm frisches Johanniskraut
» 750 ml Olivenöl
» Johanniskraut in ein Einmachglas geben
» vollständig mit dem Öl bedecken
» Glas gut verschließen und an einen sonnigen Platz am Fenster stellen
» 6 Wochen stehen lassen
» Öl durch ein Passiertuch gießen (gut auswringen)
» Öl in eine dunkle Glasflasche füllen
» gut zuschrauben oder verkorken
» Beschriftung nicht vergessen ;-) ...
» das Öl hält sich kühl gelagert ca. 6 - 12 Monate ...
(Zum Auftupfen auf kleinere Wunden oder Verbrennungen)
Johanniskraut enthält folgende Inhaltsstoffe | |
» Ätherische Öle | |
» Flavonoide: | Biapigenin, Hyperosid, Isoquercitin, Rutin (Rutosid) |
» Gerbstoffe | |
» Glykoside | |
» Harze | |
» Naphthodianthrone: | Hypericin, Pseudohypericin |
» Phloroglucine: | Hyperforin |
Blüte: | von Mai bis August |
Johanniskraut-Tipps für den Gärtner
Die Johanniskraut-Pflanze ist mehrjährig. Sie wächst buschig verzweigt und wird ungefähr 50-70 cm hoch. Johanniskraut ist in der Blüte das Schmuckstück des Kräuterbeetes. Johanniskraut blüht goldgelb zur Zeit der Sommersonnenwende.
Johanniskraut liebt die Sonne und wächst bevorzugt auf Wiesen und an Waldrändern mit einem trockenen, kalkhaltigen Boden.
Aussaat:
Ab Ende März direkt an Ort und Stelle, oder in Reihen zum späteren Verpflanzen. Zu dicht stehende Pflanzen vereinzeln, denn Johanniskraut liebt das Sonnenlicht - auch Trockenheit wird relativ gut vertragen.
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