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Liebstöckel

botanisch: Levisticum officinale
Botanische Synonyme:Ligusticum levisticum, Angelica levisticum, Levisticum vulgare

Ursprünglich stammt der Liebstöckel aus Südwestasien und Südeuropa. Mittlerweile ist er jedoch auch in Mitteleuropa in kultivierter und verwildertet Form anzufinden. Liebstöckel bevorzugt halbschattige Standorte und will reichlich gegossen werden. Die Blätter des Liebstöckel erntet man im Frühjahr und Frühsommer, die Früchte im Spätsommer und die Wurzeln im Herbst.

Die frischen Blätter des Liebstöckel verfeinern geschmacklich Suppe, Salat, Omelette und Weichkäse. Liebstöckel schmeckt aber auch gut zu gekochten oder gegrillten Fischgerichten. Aus den Wurzeln des Liebstöckel lassen sich Kräuterliköre herstellen und die Samen verleihen Süßspeisen und Marmeladen eine besondere Geschmacksnote.

ACHTUNG ... beim Verzehr:
Schwangere sollten Liebstöckel meiden, da das ätherische Öl des Liebstöckel zu einem Abbruch der Schwangerschaft führen kann - besonders in den ersten drei Monaten. Meist bedarf es hier wirklich großer Mengen an Liebstöckel oder halt das pure ätherische Liebstöckel-Öl. Aber besser ist es, wenn man einfach während der Schwangerschaft vorsichtshalber gänzlich auf Liebstöckel verzichtet. Es gibt ja auch noch genügend andere köstliche Kräuter. Auch bei Nierenerkrankungen sollte Liebstöckel nicht angewendet werden! Außerdem sollte, wer unter hohem Fieber leidet, den Liebstöckel unbedingt meiden. Bei längerer Anwendung besteht die Gefahr einer erhöhten Lichtempfindlichkeit.

Der Geruch von Liebstöckel erinnert an Maggi-Würze. Daher sagt man statt Liebstöckel auch häufig Maggikraut, obwohl in der Maggi-Würze selbst gar kein Liebstöckel enthalten ist ... allerdings nutzt man den Liebstöckel für die Suppe wohl ebenso gerne und häufig wie die Maggi-Würze ;-)

Andere volkstümliche Namen für Liebstöckel
Badekraut · Bärmutter · Gichtstock · Labstockwurzel · Laubstecken · Liebisticum · Liebstengel · Liebstock · Lustecken · Luststecken · Luststock · Maggikraut · Maggipflanze · Nervenkräutel · Sauerkrautwurz · Suppenlaub · Wasserkräutel

Lovage [englisch]

weiter ...

Besonders gerühmt wird seit vielen hunderten von Jahren die harntreibende Wirkung des Liebstöckel. Sehr nett finde ich hierzu die Wortwahl von "Kräuterpfarrer" Johann Künzle, der die Liebstöckel-Wurzel für die Anwendung einer "Schwäche der Harnwerkzeuge" empfiehlt.

Was wohl weniger bekannt sein dürfte, ist die Anwendung des Liebstöckel im kosmetischen Bereich. So soll er für eine schöne, glatte und zarte Haut sorgen, Sommersprossen und rote Flecken im Gesicht vertreiben und auch Pickel und Mitesser bekämpfen. Der volkstümliche Name "Badekraut" für den Liebstöckel dürfte aufgrund dieser Eigenschaften entstanden sein.

Es wird der Liebstöckel heutiges Tags
den mehrentheil zu den Bädern gebraucht/ sintemal das Wasser/
darinn Liebstöckelkraut gesotten worden ist/
ein schöne/ glatte und zarte Haut machet.
(Jacobus Theodorus Tabernaemontanus | 1625)

Der Name Liebstöckel deutet bereits darauf hin, dass das Kraut auch für einen Liebeszauber verwendet wurde. Wollte der Geliebte nicht so richtig anbeißen, sollte sie ihm einen Absud von Wurzeln und Blättern ins Badewasser gießen.

Liebstöckel - Wirkung (Therapeutische Eigenschaften)
» abtreibend (abortiv)
» anregend, belebend, erfrischend (stimulierend)
» blähungstreibend, entblähend, windtreibend (karminativ)
» blutreinigend
» harntreibend, entwässernd, nierenanregend (diuretisch)
» mikrobenabtötend (antimikrobiell)
» schleimlösend
» stärkend, kräftigend, vitalisierend (tonisierend)
» verdauungsfördernd
Liebstöckel hilft bei folgenden Krankheiten & Beschwerden
» Akne » Husten
» Appetitlosigkeit, Appetitmangel » Koliken
» Aufstoßen » Migräne
» Blähungen » Mundgeruch
» Blasenentzündung » Regelschmerzen, Menstruationsbeschwerden
» Blutunterdruck, Niedriger Blutdruck » Rheuma
» Bronchitis » Schwindsucht
» Erkältung » Sodbrennen
» Gicht » Sommersprossen
» Harnröhrenentzündung » Verstopfung
» Harnweginfektion » Völlegefühl
» Hautunreinheiten, Pickel » Wassersucht, Wasseransammlung im Körper

Liebstöckel-Rezepte für Gesundheit und Wohlbefinden

Zubereitung von Liebstöckel-Tee:
» 1-2 Teelöffel Liebstöckel-Wurzel
» 1 Tasse kochendes Wasser (ca. 250 ml)
» 10-15 Minuten ziehen lassen
» durch ein Teesieb schütten

2-3 x täglich 1 Tasse frisch zubereitet zwischen den Mahlzeiten trinken

» hilft gegen Verdauungsbeschwerden (Sodbrennen, Völlgefühl oder Aufstoßen)

Rezept gegen Tuberkulose:
... Rezept nach Pater Simon - "Pater Simons Hausapotheke*"

» 1 Esslöffel Honig
» 1 Esslöffel Schmalz
» 1 Teelöffel geriebene Liebstöckel-Wurzel
» 1 Esslöffel geriebene Meerrettich-Wurzel
» alle Zutaten gut vermischen

je 1 Esslöffel vor den Mahlzeiten einnehmen



Liebstöckel enthält folgende Inhaltsstoffe
» Ätherische Öle:Bergapten, Phthalide
» Alkane
» Gummi
» Harze
» Kumarine (Cumarine):Psoralen, Umbelliferon
» Sterole

Hildegard von Bingen zur Pflanze Liebstöckel:

Liebstöckel geschnitten von Sonnentor
Liebstöckel geschnitten
von Sonnentor
*

Der Liebstöckel ist von gemäßigter Wärme. Und wenn man ihn roh isst, macht er den Menschen in seiner Natur fließend und gibt so dessen Natur preis. Aber wenn ihn jemand gekocht ohne andere Würzen allein äße, würde es ihn schwer und unlustig in Geist und Körper machen. Wenn er aber mit anderen Würzen gekocht und gegessen wird, dann schadet er dem, der in ißt, nicht sehr. Und wenn ein Mensch an Drüsen am Hals Schmerzen leidet, so dass die Halsadern aufgebläht sind, dann nehme er Liebstöckel und etwas mehr Gundelrebe, und er koche das gleichzeitig in Wasser. Nach Ausgießen des Wassers lege er das warm um den Hals, weil seine Halsadern übermäßig auseinandergezogen sind, und er wird geheilt werden.

Und wenn jemand in der Brust hustet, so dass er dort zuerst den Schmerz zu empfinden beginnt, dann nehme er Liebstöckel und Salbei auf gleiche Weise und Fenchel zweimal so viel wie diese zwei, und er lege das gleichzeitig so lange in guten Wein, bis dieser Wein den Geschmack davon annimmt, und dann, nach Wegwerfen der Kräutlein, wärme er diesen Wein, und er trinke ihn warm nach dem Essen, bis er geheilt wird. Wenn aber der Hustern mäßig ist, dann trinke der Mensch das vorgenannte Tränklein nicht gewärmt, weil der Schmerz lind ist. Wenn aber der Schmerz stark ist, soll er den Wein gewärmt trinken, damit er um so angenehmer gelöst werde.



Blüte:von Juni bis August

Liebstöckel-Tipps für den Gärtner

Liebstöckel ist ein mehrjähriges Küchenkraut, das im Laufe der Jahre eine Wuchshöhe von bis zu 2 Meter erreichen kann. Im Winter zieht sich der Liebstöckel-Strauch zurück, aber im Frühjahr schlägt er dann mit neuem Grün wieder frisch aus.

Liebstöckel mag es im übrigen nicht, wenn ihm Unkraut um die Füße wächst. Also: Immer schön Unkraut jäten unter und um den Liebstöckel herum.

Aussaat:
März - April (direkt ins Freiland)
Augsut - September (direkt ins Freiland)


Bücher-Quellen & Weiterführende Literatur



2 Kommentare zu diesem Artikel


Hallo Frau Bieber :-)

Liebstöckel ist sehr sehr seeeeeehr intensiv im Geschmack. Mehr wie 1-2 Blätter pro Portion würde ich nicht verwenden, aber das ist natürlich auch ein bisschen Geschmackssache.

Liebstöckel ist sehr hitzebeständig. Du kannst ihn also bedenkenlos von Anfang an in der Suppe mitkochen lassen. Er wird dadurch nicht all zu viel von seinem Aroma einbüßen.

yEp ... Liebstöckel-Blätter kannst du problemlos einfrieren.

Das Zurückschneiden ist nicht notwendig. Der Liebstöckel wird im Herbst ganz von alleine gelb und fällt dann relativ schnell in sich zusammen. Bei mir wachsen so viele andere Pflanzen drumherum, dass die welken Stängel gar nicht lange auffallen und dann am Boden für Gründünger sorgen.

Da es sich um eine wiederkehrende Staude handelt, schlägt er dann im Frühjahr wieder frisch aus. Wenn dir die gelben Stängel nicht gefallen, kannst du ihn aber auch, wenn er zu welken beginnt bodennah abschneiden.

LG - Tonia :-)

geschrieben von Tonia am 12.07.2013 um 09:43 Uhr


Sehr geehrte Damen und Herren,

danke für die ausführlichen Informationen über Liebstöckel.
Ich möchte noch fragen z.B. wieviel Blätter (Stängel?) kann/darf man in einer Kartoffelsuppe verwenden und
wie lange darf man diese mitkochen? Ob man die Blätter für Winter einfrieren kann?

Soll man im Herbst die Stängel zurückschneiden ?

Mit freundlichen Grüßen: Frau Bieber

geschrieben von Frau Bieber am 11.07.2013 um 17:38 Uhr



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Tonia Tünnissen-Hendricks
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