Bluthochdruck, Hoher Blutdruck (Hypertonie)
Bluthochdruck (Hypertonie) ist ein wesentlicher Risikofaktor für Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Statistischen Angaben aus dem Jahre 2000 zufolge gelten in Deutschland 18 bis 20 Millionen Menschen wegen ihres zu hohen Blutdruckes als behandlungsbedürftig.
Als Ursachen für einen zu hohen Blutdruck kommen in den meisten Fällen Übergewicht, Bewegungsmangel, eine fehlerhafte Ernährung, Rauchen, zu viel Salz, zu wenig Kalium, ein zu hoher Alkoholkonsum und nicht zuletzt psychischer (seelischer) Stress in Frage.
Daneben gibt es jedoch auch einige umweltbedingte oder erbliche Faktoren, die zu einem Bluthochdruck (Hypertonie) führen können.
Der Blutdruck nimmt meist mit steigendem Alter zu.
Ab welchem Wert gilt der Blutdruck als zu hoch?
Ein "normaler" Blutdruck sollte ungefähr bei 120/80 mm Hg liegen ... dennoch spricht man erst ab Werten von ca. 140/90 mm Hg von einem Bluthochdruck. Der erste Wert ist der systolische Wert. Er beschreibt den arteriellen Druck im Herzen. Im Idealfall sollte dieser systolische Wert irgendwo zwischen 105 und 120 mm Hg liegen. Der zweite Wert bewertet den diastolischen Wert. Dies ist der arterielle Druck, der auf die Blutgefäße ausgeübt wird. Hier liegt der ideale Wert zwischen 60 und 80 mm Hg.
Wie macht sich ein zu Hoher Blutdruck bemerkbar?
Ein hoher Blutdruck entsteht in der Regel nicht über Nacht. Es handelt sich hierbei stattdessen um eine schleichende Krankheit. Die Symptome für einen zu hohen Blutdruck zeigen sich auch leider meist erst dann, wenn das Herz schon arg in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Nur sehr selten äußert sich die Problematik bereits frühzeitig in Form von Atemnot, Leistungsschwäche, Schlafproblemen oder Kreislaufproblemen. Wenn bereits bedingt durch einen zu hohen Blutdruck Ohrensausen, Nasenbluten, heftige Kopfschmerzen und ein massiver Druck im Kopf zu spüren sind oder die feinen Äderchen im Auge platzen, dann wird es allerhöchste Eisenbahn, dass du etwas gegen deinen Bluthochdruck unternimmst.
Wie lässt sich Bluthochdruck ohne Medikamente senken?
Um einen zu hohen Blutdruck zu senken, musst du nicht gleich zu aggressiven, chemischen Medikamenten (Betablocker) greifen, die leider meist nicht nur den Bluthochdruck senken, sondern gleichzeitig auch oft auf Dauer deine anderen Organe stark in Mitleidenschaft ziehen, was dann zu weiteren Folgeproblemen führen kann.
Stattdessen solltest du lieber die Ursachen, die zu einem Bluthochdruck führen näher in Augenschein nehmen und deine Lebensweise entsprechend verändern. Folgende Dinge tragen auf Dauer maßgeblich zur Senkung deines Blutdrucks bei - ganz ohne "böse" Medikamente:
-
regelmäßig Ausdauer-Sport treiben
Wer bisher eher zu den Faultieren gehört hat, muss nicht gleich mit dem Laufen beginnen. Ein zügiger, halbstündiger "Spaziergang" zwei- bis dreimal die Woche ist für den Anfang schon großartig. Nach und nach kannst du dich dann nach Belieben steigern und deinen Spaziergang auf eine längere Wanderung ausdehnen oder du beginnst zu walken oder tastest dich an ein Lauftraining heran.
Schwimmen ist grundsätzlich auch nicht verkehrt - so lange die Wassertemperatur nicht zu niedrig ist, denn zu kaltes Wasser treibt den Blutdruck noch mehr in die Höhe. Liegt die Wassertemperatur jedoch irgendwo zwischen 27 und 30 Grad ist schwimmen schon durchaus auch eine gute Sache.
Wichtig ist, dass du dich nicht gleich zu Beginn überanstrengst. Fange ganz langsam mit deinem Sportprogramm an und steigere dich dann von Woche zu Woche. Das ist nicht nur besser für deinen Körper, sondern auch für deine persönliche Motivation. Überanstrengung kann sonst leicht zu Frustration führen und dich vorzeitig von deinem Vorhaben abbringen.
Eher abzuraten ist Bluthochdruck-Kandidaten von Sportarten, die den Puls kurzzeitig extrem in die Höhe treiben - wie z.B. fast alle Ballsportarten (Fußball, Basketball, Volleyball, Handball, Squash, Tennis, Badminton, etc. ...). Auch Gewichte stemmen in der Muckibude ist für Personen mit Bluthochdruck keine geeignete Sportart. Ebenso sollte man mit Bluthochdruck nicht unbedingt tauchen, surfen oder klettern.
Wichtig: Das Trinken nicht vergessen!
-
Übergewicht reduzieren
Zu viel Gewicht und vor allen Dingen natürlich ein zu hoher Fettanteil geht nicht nur auf die Puste und belastet das Herz, sondern ist insgesamt gesundheitlich betrachtet einfach schlecht! Da kann man nix dran schön reden! Sowohl physisch als auch psychisch betrachtet führt Übergewicht auf Dauer zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen. Schließlich belasten die vielen Pfunde auch ganz massiv unsere Gelenke und meist auch das Selbstbewusstsein. Auch die Altersdiabetes und viele Krebserkrankungen sind auf Übergewicht zurückzuführen.
Ein von einem Fastenarzt begleitetes Langzeitfasten oder ein Intervallfasten kombiniert mit einem gezielten Bewegungsprogramm können hier einen idealen Einstieg in ein neues leichteres Leben darstellen. Es ist allerdings zwingend erforderlich seine Ernährungsgewohnheiten generell zu verändern, wenn man auch dauerhaft eine schlankere Figur besitzen möchte.
-
aufhören mit dem rauchen
Rauchen gilt als einer der Hauptrisikofaktoren bei der Entstehung von Herz- und Kreislaufkrankheiten. Nikotin verengt die Gefäße und treibt den Blutdruck dadurch massiv in die Höhe. Wer irgendwann voller Überzeugung eingesehen hat, dass Rauchen einfach nur krank macht, stinkt, nicht einmal wirklich schmeckt und obendrein teuer ist, dem wird das Aufhören sicherlich nicht mehr sooooo schwer fallen. Schmeiß das Zeug einfach weg und kauf nix Neues mehr!
OK ... ich habe an dieser Stelle leicht reden, weil ich NIE geraucht habe. Ich fand das immer extrem widerlich und konnte nie verstehen, was die Leute daran cool finden? Da gibt's meiner Meinung nach deutlich angenehmere Rituale. Ich kenne übrigens auch etliche Leute, die von heute auf morgen aufgehört haben mit dem Rauchen und nicht sensationell darunter gelitten haben, plötzlich keinen Glimmstängel mehr zwischen den Fingern halten zu können.
Wer bereits an Bluthochdruck leidet und trotzdem noch weiter raucht, der kann meiner Meinung nach nicht all zu sehr an seinem Leben hängen!
-
für ausreichend Entspannung sorgen
Übermäßiger und vor allen Dingen lange anhaltender Stress - egal ob im Job oder in der Familie oder womöglich in beiden Lebensbereichen - ist auf Dauer ebenfalls ein vortreffliches Mittel, um den Blutdruck rasant in die Höhe schnellen zu lassen und seine Gesundheit zu gefährden.
Auch hier solltest du deine Lebensweise dringend überdenken und überlegen, wie du für einen Ausgleich sorgen kannst. Wege sich zu entspannen gibt es zahlreiche ... ob dir dabei fernöstliche Bewegungsübungen wie Yoga oder Tai-Chi liegen, Phantasiereisen, Meditieren oder ein entspannendes Vollbad, ein gemütlicher Tag in der Sauna, leichte Gartenarbeit, Musik-Hören oder das Lesen eines guten Buches eher deinem Naturell entsprechen, solltest du einfach für dich selbst herausfinden.
Wichtig ist es auch hier, dass es sich dabei nicht um eine Eintagsfliege handelt, sondern du dein persönliches Entspannungsprogramm regelmäßig in deine Tagesabläufe mit einbaust.
-
Während Personen mit einem niedrigen Blutdruck das Salz in der Suppe dringend brauchen, um in Schwung zu kommen, ist es für Personen mit Bluthochdruck gar nicht gut geeignet, weil zu viel Salz den Blutdruck noch mehr in die Höhe schnellen lässt. Das liegt daran, dass Salz (Natrium) Wasser im Körper bindet und auf diese Weise zu überhöhten Wassereinlagerungen und zu einer verstärkten Blutbildung führen kann. Und die hohe Menge Blut erfordert einen höheren Blutdruck, um die größere Menge gut durch den Körper zu pumpen.
Bei vorhandenem Bluthochdruck ist es daher sinnvoller, die Gerichte mit reichlich wohlschmeckenden Kräutern zu würzen statt mit einer großen Ladung Salz.
-
Alkohol nur in ganz geringen Maßen genießen
Während ein kleines Gläschen Rotwein am Tag durchaus gesund für's Herz sein kann, gefährdet ein übermäßiger Alkoholkonsum ganz massiv die Gesundheit. Nicht nur dass zu viel Alkohol zu Übergewicht führen kann ... er schädigt auf Dauer auch massiv die Leber und führt zu einer Abhängigkeit, von der die meisten Alkoholiker nur sehr schwer wieder loskommen.
-
Speiseplan um Lebensmittel erweitern, die viel Kalium, Vitamin D und Kalzium enthalten
Die drei genannten Nährstoffe Kalium, Kalzium und Vitamin D können ganz erheblich beim Blutdrucksenken helfen. Kalium bringt den Wassertransport in den Zellen in Schwung und senkt auf diese Weise auch den Flüssigkeitsgehalt im Blut. Das wiederum führt dazu, dass der Blutdruck sinkt. Und auch Kalzium und Vitamin D helfen beim Senken eines zu hohen Blutdrucks. Es macht also Sinn, wenn du deinen täglichen Speiseplan um Lebensmittel erweiterst, die möglichst viel von diesen Nährstoffen enthalten.
Weniger sinnvoll sind in diesem Falle konzentrierte Nahrungsergänzungsmittel, weil der Körper diese bei weitem nicht so gut verstoffwechseln kann wie es bei naturbelassener Nahrung der Fall ist. Ein losgelöster Nährstoff in Pillenform kann einfach nicht das leisten, was beispielsweise das Zusammenspiel vieler vieler kleinster Bausteine in natürlich gewachsenen Erbsen und Bohnen bewirken kann. Erbsen und Bohnen enthalten z.B. besonders viel Kalium.
-
Grünen Tee trinken
Grüner Tee kann die Arteriosklerose hemmen, wodurch die Blutgefäße elastischer bleiben.
-
Kaffee nur in Maßen genießen oder ganz von der Getränkekarte streichen
Kaffee ist bekanntlich ein Aufputschmittel, das bei übermäßigem Konsum ebenfalls gerne zu einem erhöhten Blutdruck führt. Meist macht sich der Genuss auch ziemlich rasch durch Herzrasen oder ein Druckgefühl im Kopf bemerkbar.
-
Ernährung umstellen
Ein zu hoher Fleischkonsum kann die Entstehung von Bluthochdruck ebenfalls fördern. Vegetarier leiden daher deutlich seltener an Bluthochdruck als Alles-Esser. Wenn du nicht gleich gänzlich auf Fleisch verzichten möchtest, solltest du wenigstens versuchen, weniger Fleisch zu essen.
Ein interessantes Ergebnis für Naschkatzen kam übrigens bei einer Studie an der Universität in Köln heraus: Der tägliche Verzehr von einer Tafel Schokolade konnte den systolischen Blutdruckwert tatsächlich um ca. 5 mm Hg senken. Allerdings funktioniert dieser "Trick" ausschließlich mit bitterer Schokolade! Wegen der dennoch enthaltenen Kalorien in der bitteren Schokolade, sollten übergewichtige Bluthochdruckpatienten jedoch vielleicht lieber doch einen anderen Weg wählen, um ihren Blutdruck zu senken.
Und wo wir gerade bei den Naschkatzen sind ... Lakritze solltest du UNBEDINGT vermeiden, wenn du unter Bluthochdruck leidest. Das darin enthaltene Glyzyrrhizin treibt den Blutdruck prächtig in die Höhe.
Bärlauch hemmt ebenfalls vorzüglich die Enzyme, die zu Bluthochdruck führen. Als ACE-Hemmer ist er sogar doppelt so stark wie Knoblauch, welcher schon seit vielen Jahrhunderten erfolgreich zur Senkung von Bluthochdruck eingesetzt wird.